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Wettkämpfe 2016
(letzte Aktualisierung: 23.03.24)

zum aktuellen Wettkampfjahr
 

siehe auch: schönste Läufe in Westfalen  Trophäen


 

 


 

lfd.
Nr.

Datum

Ort

Name

Event
lfd Nr

 Distz
km

Distz
lfd Nr

ømin
/km

Std

Min

Sek

Link zu persönlichen
kurzen Eindrücken

2016

427 31.12.16

Kapstadt (RSA)

Runners Memorial Race

1 8 1 5:00  

40

03

Lebende und Tote

426 11.12.16

Witten

Weihnachtslauf

15 10 116 4:51  

48

29

Unnötig demotiviert

425 03.12.16

Herdecke

Nikolauslauf

10 9,6 10 4:54  

47

06

Lernprozess

424
423
27.11.16

Herten

Bertlicher Straßenläufe

37 5,0
7,5
40
15
4:51
6:06
 

24
45

14
43

Jubiläums-Pokal

422 09.10.16

Unna-Lünern

Hellweglauf

2 21,1 54 5:28 1

55

24

Heile-Welt-Lauf

421 04.09.16

Bochum

City-Halbmarathon

4 21,1 53 5:03 1

46

27

Lieber verstecken

420 27.08.16

Scharnitz (AUT)

Karwendelmarsch

1 52 1 8:46 7

43

08

Knie-Kamikaze

R25 31.07.16

London (UK)

London Ride

4 160 3 30,8 5

12

30

Ausgebremst

R24 10.07.16

Tannheim (AUT)

Radmarathon Tannh. Tal

1 232 1 21,0 11

04

27

Wind und Wellen

R23 03.07.16

Corvara (ITA)

Maratona dles Dolomites

8 106 3 16,3 6

31

10

Genuss mit Apfelstrudel

419 11.06.16

Bochum

Um den Ümminger See

16 10 115 4:49  

48

07

Konkurrenzlos

418 04.06.16

Möhnesee-Günne

Möhnesee-Pokallauf

2 15 32 5:16 1

18

48

Schmerzfrei aber gnadenlos

417 29.05.16

Paro (Bhutan)

Himalayan Kingdom Mar.

1 21,1 52 6:53 2

25

06

Härtetest fürs Knie

416 16.05.16

Dortmund

Kirchlinder Friedenslauf

2 10 114 4:45  

47

27

Spontaner Formtest

R22 08.05.16

Desenzano (ITA)

Gran Fondo Colnago

1 105 1 24,5 4

17

15

Ernüchternder Spaß

415 24.04.16

London (UK)

Marathon

17 42,2 47 5:48 4

04

26

Alles für die Serie

414 03.04.16

Berlin

Halbmarathon

5 21,1 51 5:06 1

47

28

Uhrwerk im Bein

413 14.02.16

Herten

Bertlicher-Straßenläufe

36 10 113 4:58  

49

44

Noch kein Come Back

  2011  2012  2013  2014  2015  2016  2017  2018  2019  2020-2021  2022  2023  2024
  1983-1998  1999  2000-2001  2002  2003  2004  2005 
2006  2007  2008  2009  2010

427

31.12.16 Kapstadt (RSA), Runners Memorial Race
8

Über 1000 Teilnehmer stellen sich am Silvesterabend um 18 Uhr zum Start an der Promenade von Green Point auf. Entsprechend dem Datum ist die Veranstaltung eher ein Fun Run. Dabei ist der Anlass eher traurig. Aber bei Beerdigungen wird ja irgendwann auch mehr gelacht als geweint. Am letzten Tag des Jahres wird beim letzten Lauf des Jahres der in diesem Jahr verstorbenen Läuferinnen und Läufer gedacht. Ihre Namen werden vor dem Start verlesen. Unter ihnen ist auch der Sieger des ersten Memorial Race. Eine sehr schöne Idee, aber es dauert.

Die Strecke ist promenadenflach und geht am Meer hin und zurück mit einer kleinen und einer großen Runde. Das Feld ist buntgemischt, nur wenige machen Tempo, viele laufen im Vereinsverbund oder walken gleich zu Beginn. Vor 2 Jahren hat "Mocki" hier gewonnen, vor allen Männern.


Zu meinem Lauf: 8 km, 40:03, 3. M60 von 50, 147. gesamt von 1.191 (12%)

Nicht nur die Verstorbenen werden vor dem Lauf verlesen, auch (noch) lebende Deutsche: "We welcome the Runners from Germany, one from Witten, one from Riesenfeld." Dann geht die Hatz los. Ich will Spaß haben und schnell rennen. Das kann kaum gut gehen bei 28°c, wenn man erst vorgestern aus dem deutschen Winter angereist ist. Entsprechend bleibt mir nach 2 km die Luft weg. Mein Tempo nähert sich dem Stehversuch, ich erinnere mich daran, Spaß haben zu wollen und bewege mich  herzschonend ins Ziel. Unter all den Senioren-Funrunnern reicht das sogar zum 3. Platz. Dafür gibts aber hier nix, schließlich geht es mehr um die Toten. Wenn wir noch leben, kommen wir nächstes Jahr wieder.
 

426

11.12.16 Witten, 26. Weihnachtslauf
300m/1/1,5/4,5/10/Staffel

Alle Jahre wieder bevölkern rund 1.000 Läuferinnen und Läufer die Wittener Bahnhofstraße. Die allermeisten davon sind Schüler, und davon die meisten von der Holzkamp-Gesamtschule. Deren blaue T-Shirts bestimmen lange das Bild des Geschehens. Solange die Schüler laufen, stimmt auch die Zuschauerzahl, denn die stolzen Eltern und Großeltern sind mit ihren Fotoapparaten am Rand dabei.

Später beim Hauptlauf wird die gute Stimmung garantiert von den einfallsreich kostümierten Teilnehmern, heute sind das insbesondere der LT Wischlingen als Adventskranz und die Berufsfeuerwehr Witten, die einen "Geretteten" auf der Trage über die Strecke transportiert. Das typische fiese Weihnachtslaufwetter lässt nach der schnellen Siegerehrung leider alle schnell verschwinden. Schade, denn der Glühwein des PV-Triathlon war der mit Abstand beste dieser Heißgetränkesaison.


Zu meinem Lauf: 10km, 48:29,
5. M60 von 13, 69. gesamt von 183 (38%)

Das schöne am schlechten Wetter beim Weihnachtslauf ist, dass man sich in der Tiefgarage warmlaufen kann. Das geht so gut, dass ich am Start erstmal zu schnell losrenne. Bald wird die Luft knapp, und der Blick auf die Uhr verdirbt mir den Spaß. Die Polar ist schuld. Beim letzten Update wurden die automatischen Zwischenzeiten gelöscht. Ich wähne mich deshalb zu langsam und bringe demotiviert Runde um Runde hinter mich. Zudem werde ich bereits in der 2. Runde vom Führenden überrundet, so früh wie noch nie zuvor. Das verbessert nicht die Lauflaune. Dann muss ich noch Falko S. davonziehen lassen. Dass der überholende Bernd S. auch schon 60 geworden ist, wusste ich nicht, sonst wäre ich vielleicht noch an die Kotzgrenze gegangen. So schnaufe ich ins Ziel und stelle überrascht fest, dass die Zeit doch ganz okay ist. Wenigstens ein bisschen weniger langsam als letze Woche.

425

03.12.16 Herdecke, 33. Nikolauslauf
9,6

Auch der beliebte Nikolauslauf am Hengsteysee spürt, dass der große Laufboom allmählich abflaut. Musste zu besten Zeiten das Teilnehmer-feld bei 1200 limitiert werden, sind es heute noch 857 Finisher. Immer noch eine stattliche Zahl für einen Lauf, der nicht die Gnade des DLV hat.

Es macht ja auch immer wieder Spaß, die regionale Läuferfamilie zu treffen. Fast alle sind hier Wiederholungstäter. Wer zum 10. Mal dabei ist, wird mit einem T-Shirt belohnt, und das sind nicht wenige.
 

Zu meinem Lauf: 9,6 km, 47:06,
7. M60 von 25,  246. gesamt von 851 (29%)

Alle, die nach meiner Form fragen, hören nur: "Mit mir geht es steil bergab!" Das stimmt auch und wird anschließend bestätigt. Dabei muss ich noch zufrieden sein mit der Zeit, bin ich doch heute über knapp 10 km genauso schnell wie letzte Woche über 7,5. Wenigstens ein kleiner Fortschritt. Die Rivalen von früher sind dagegen weit weg und distanzieren mich um bis zu 4 Minuten. Bescheidenheit ist ein mühsamer Lernprozess.
 

423
424

27.11.16 Herten, 100. Bertlicher Straßenläufe
800m/5/7,5/10/15/21,1/30/42,2

Die Bertlicher feiern heute ein einmaliges Jubiläum. 100 regelmäßige Veranstaltungen in 33 Jahren, das wird ihnen so bald niemand nachmachen. Das Erstaunlichste daran ist, dass die vielen freiwilligen Helfer so beständig und unermüdlich dabei geblieben sind. Dazu kommt der schon sprichwörtliche Perfektionismus der Bertlicher. Der SuS Bertlich setzt die Benchmarks der Laufszene. Hier muss ein Nest von Profi-Logistikern sein.

8 verschiedene Distanzen mit ingesamt regelmäßig 1000 Teilnehmern werden abgewickelt wie am Schnürchen, und das in Eigenarbeit ohne den elektronischen Einsatz externer Zeitnehmer. Nicht zu vergessen die Infrastruktur mit großer Kuchentheke, Bier- und Bratwurststand. Es soll Leute geben, die laufen hier nur wegen der Erbsensuppe.





Zu meinem Lauf:

5km, 24:14, 2. M60 von 5, 61. gesamt von 194 (32%)
7,5km, 45:43, 6. M60 von 8, 95. gesamt von 130 (73%)

Rechtzeitig zum Bertlicher Jubiläumslauf habe ich die bolivianischen Parasiten besiegt. Zu Ehren der Bertlicher hatte ich ursprünglich 3 Starts geplant, doch soweit reicht die Form noch nicht. Stattdessen trete ich erstmal als Pacemaker für die W60 an. Mit mehr Erfolg, als ich selbst je hatte. Bei ihrem ersten Zieleinlauf in Bertlich heimst Claudia gleich den begehrten Pokal für den Altersklassensieg ein!

Für mich gilt es danach über 5 km zu testen, ob ich schon wieder ein 5-Minuten-Tempo laufen kann. Das klappt zu meiner Zufriedenheit, auch wenn ich ein 8jähriges Mädchen vergeblich einzuholen versuche. Es reicht immerhin zu meinem 11. zweiten Platz bei 37 sieglosen Versuchen in Bertlich. Der 84jährige Werner Beecker, Lauf-Legende aus Wuppertal, hat übrigens heute seinen 87. Bertlich-Pokal gewonnen. Bis ich 84 bin, habe ich hoffentlich auch einen.
 

422

09.10.16 Unna-Lünern, 19. Hellweglauf
5/10/21,1

Bereits am Rande des Ruhrgebiets beginnt die heile Welt. Ein schönes kleines Dorf im Grünen, ein rühriger Verein als Veranstalter, viele engagierte und freundliche Helfer mit einer dankbaren Läufergemeinde, so zeigt sich der kleine, aber feine Hellweglauf in Lünern. Die Quantität hält sich in Grenzen, doch hier gilt Qualität. Beim Halbmarathon finishen 66 der 85 LäuferInnen unter 2 Stunden, eine ordentliche Quote.
 

Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:55:24, 4. M60 von 5, 60. gesamt von 85.

Für die Vorbereitung auf den Chianti-Marathon fehlt mir noch ein einigermaßen langer Lauf. So komme ich auf die unglückselige Idee, das mit einem Volkslauf zu verbinden. Unglückselig, weil man dann doch wieder schneller läuft als im Training und vor allem, weil ich nicht gesund bin. Noch an der Startlinie überlege ich ernsthaft, wieder nach Hause zu fahren. Hätte ich es besser getan. Der Heile-Welt-Lauf sollte mir nicht gut bekommen.

Die erste Runde zeigt mir gleich, in welcher Verfassung ich bin, und lässt mich zweifeln, überhaupt ins Ziel zu kommen. Mit aller Routine kann ich dennoch das Tempo halten und komme ohne ernsthafte Probleme an. Diese beginnen erst am Abend. Die nicht ausgeheilte Salmonellen-Infektion aus dem Südamerika-Urlaub schlägt erbarmungslos zurück. Fieber, Schüttelfrost, Totalschwäche, Übelkeit. Chianti-Marathon ade.
 

421

04.09.16 Bochum, 6. City-Halbmarathon
10/21,1

Die Kinderkrankheiten der Premiere vor 5 Jahren sind längst überwunden. Heute ist der Bochumer Halbmarathon eine runde Sache. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Strecke hat jetzt 1 kleine und 3 große Runden. Leichter ist das Profil dadurch nicht geworden. Aber den Zuschauern wird mehr geboten, und auch die Läufer haben ihren Spaß, wenn sie sich auf der Wendepunktstrecke in der Oskar-Hoffmann-Straße begegnen und beäugen können. Die Teilnehmerzahlen wachsen nicht in den Himmel, aber sie sind ordentlich und sollten sich weiter entwickeln, denn gute Organisation spricht sich im allgemeinen in der Läuferszene herum.


Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:46:27,
5. M60 von 26 (19%), 339. gesamt von 1120 (30%)

Ein Verzicht auf diesen Heimatlauf wäre mir schwer gefallen. So zögerte ich bis zum letzten Moment mit der Anmeldung, um abzuwarten, ob die Beine schon wieder fit sind. Sie sind es.
Zuhause darf man nicht bummeln. Also schlage ich ein Tempo für 1:45 an, auf die Gefahr hin, dass es schief geht. Es geht schief.

Bis km 15 ist alles im grünen Bereich. Ich genieße meine Kinderstube in der Oskar-Hoffmann-Straße. Dann schlägt der Mann mit dem Hammer zu, als hätte ich schon 30km in den Beinen. Innerhalb weniger Schritte ist alle Energie dahin. Über die letzte Runde quäle ich mich dahin und möchte mich am liebsten vor Zuschauerblicken verstecken. Einige bekannte Überholer versuchen mich zu aktivieren, doch keine Chance. Laufen kann so weh tun. Im Ziel bin ich dankbar fürs Freibier und nur noch glücklich, dass ich zwei Highlights in einer Woche absolvieren konnte.

420

27.08.16 Scharnitz - Pertisau (AUT), 8. Karwendelmarsch
35/52

Bereits 2 Monate zuvor waren die 2.500 Startplätze vergriffen. Qualität spricht sich nun einmal schnell herum. Hier kommt zur guten und ausgesprochen freundlichen Organisation die unvergleichliche Landschaft des Nationalparks Karwendel. Das einsame Gebirge einmal komplett durchquert zu haben, ist ein schönes Gefühl. Unterwegs wird man so gut versorgt, dass die 40 Euro Startgeld schon an Naturalien wieder hereinkommen. Dazu kommt heute ein Kaiserwetter, das uns wunderbare Stunden am frühen Morgen beschert, allerdings am Ende eine wahre Hitzeschlacht.


Zu meinem Rennen: 52km, 2300 Höhenmeter, 7:43:08,
9. M60+ von 22, 347. gesamt von 656

Mein Respekt ist groß. Umso mehr, als meine Vorbereitung gelinde gesagt unzureichend war. Doch ich weiß, dass mir solche Bergläufe liegen, also bin ich verhalten optimistisch. Es wird schon irgendwie gehen. Betont locker und vorsichtig mache ich mich auf die Strecke. Jeden Anstieg nutze ich zur Gehpause. Nach 14km überholt mich Frank, der einen WC-wartebedingten Fehlstart hatte. Unbeirrt bleibe ich bei meiner Taktik. Die sieht auch ruhige Verpflegungspausen vor, aber auch kamikazemäßige Abstiegsbeschleunigungen. Die Knie sind selbst getapet und scheinen ihren Spaß zu haben. Zum optionalen Zwischenziel bei 35km laufe ich so locker über den Wiesenhang, dass ich an einen vorzeitigen Ausstieg keinen Gedanken mehr verschwende. Hier treffe ich auch Frank wieder, der es bergab vorsichtiger (vernünftiger?) angehen lässt. Nun aber sollte es ernst werden. Der steilste und längste Anstieg des Tages liegt voll in der Mittagssonne. Manch einer kämpft mit Kreislaufproblemen. Auch ich muss etwas nachlassen und zweimal Platz für Schnellere machen. Dennoch ist mein Überholsaldo auf diesem Abschnitt +60! Die letzten 8km ziehen sich leider auf Asphaltstraßen dahin. Meine Energie ist am Ende, Gehphasen wechseln sich nur noch mit Laufmomenten ab. Jetzt heißt es, Haltung zu bewahren. Wichtiger ist mir heute, mit einem Lächeln anzukommen und aufrecht. 4 halbe Liter alkoholfreies Bier im Schatten beheben dann schnell das Flüssigkeitsdefizit.
 

R25

31.07.16 London (UK), 4. London Ride 100
64/160

Das Londoner Fahrrad-Fest wächst weiter. Schon am Samstag werden 70.000 fröhliche Freizeit-Radler auf dem abgesperrten 12km-Rundkurs in der City gezählt. Am Sonntag gehen 26.000 auf die 100-Meilen-Strecke und weitere 3.000 auf die neue Kurzstrecke von 46 Meilen. Der Start der Massen zieht sich über mehr als 3 Stunden hin. Die Organisatoren haben da noch alles im Griff. Jeder Einzelne erhält seine genaue Startzeit, auf die Minute pünktlich werden die Gruppen auf die Reise geschickt.

Die Probleme entstehen später. Offensichtlich ist die Kapazität der Straßen jetzt überschritten. Kleine Unfälle oder langsame Fahrer verursachen Staus, größere Unfälle schließlich ein Chaos. Viele Teilnehmer müssen über eine Stunde warten, bis die Strecke nach Rettungsmassnahmen wieder frei ist. Tausende werden auf eine Abkürzung geschickt, damit das Zeitlimit nicht überschritten wird. Dennoch wird auch das später gestartete Profi-Feld noch von den Hobbyradlern ausgebremst.

Mit britischer Geduld und Gleichmut nehmen die Radler die Verzögerungen hin. Überhaupt wird die Veranstaltung von den wenigsten als Rennen gesehen. Wer nicht auf die Uhr schaut, geniesst die grüne Bilderbuch-Landschaft von Surrey und ein ansonsten perfekt organisiertes Event.


Zu meinem Rennen: 160km, 5:12:30, keine Rangliste

Die gute Start-Organisation erlaubt mir einen beinah fliegenden Start. Die Anfahrt über 12km zieht sich durch Massen von Radlern hin, ich bin um 06:40 Uhr am Startblock und pünktlich um 07:00 Uhr auf der Strecke. Das Wetter spielt mit, also bleibt die Taktik wie im letzten Jahr: 160km fahren, ohne einmal auszuklicken. Dass das diesmal nicht gelingt, liegt nicht an mir. Mehrfach werde ich durch Staus zum Anhalten gezwungen. Der Garmin summiert gar 4 Minuten Stehzeit auf. Auf den ersten 26 Meilen bin ich 2 Minuten schneller als im Vorjahr. Trotz eines Durchhängers kann ich die 2015er Zeiten noch bis Meile 75 halten, dann aber bremsen mich die Staus entscheidend aus. Die 3. Luft ermöglicht mir noch einen energischen Endspurt im 36er Schnitt auf den letzten 15 Meilen. Am Ende bin ich 82 Sekunden langsamer als letztes Jahr. Okay. Ich bin ja auch 365 Tage älter. 
 

R24

10.07.16 Tannheim (AUT), 8. Rad-Marathon Tannheimer Tal
85/690, 130/930, 230/3300

Bereits nach 8 Auflagen ist der Tannheimer Radmarathon fest in der Szene etabliert. Von der ursprünglichen Streckenführung über Hahntennjoch und Arlbergpass musste man wegen der vorübergehenden Tunnel-schließung am Arlberg Abschied nehmen. Mit Riedbergpass und Hochtannbergpass wurde so guter Ersatz gefunden, dass man gleich dabei geblieben ist. Die Landschaft ist ein Genuss, besonders der erste Abschnitt durchs Allgäu verführt ständig dazu, die Augen von der Straße zu nehmen. Der lange Rückweg durchs Lechtal kann ermüden, besonders wenn wie so oft der Gegenwind die Abfahrt bremst. Wie bei den Österreichern gewohnt, ist die Verpflegung vorzüglich. Die Straßen sind zwar nicht für uns gesperrt, doch jede Kreuzung wird selbst für einzelne Radler freigehalten. So macht Radeln Spaß.
 

Zu meinem Rennen: 230km/3250 Höhenmeter, 11:04:27
320. M50+ von 356 (90%),  1030. gesamt von 1106 (93%)

Auf Tannheim war ich ursprünglich gekommen, um mal eine nicht ganz so anstrengende Radtour zu machen. Dann erschienen mir die flachen 130km aber zu wenig herausfordernd, und ich meldete kurzerhand für die Langstrecke, ohne genau zu wissen, was ich tue.

Dass der kleine Riedbergpass eine 16%ige Hausnummer ist, stelle ich erst unterwegs fest und bin schon stolz, dass ich nicht absteigen muss. Der Hochtannbergpass erweist sich als lang, aber nicht zu steil. Ich gönne mir unterwegs ein Weißbier und bin auf der Passhöhe frohen Mutes. Laut Streckenprofil soll es jetzt 50km bergab gehen. Von Bodenwellen und Gegenwind war dort nicht die Rede. Mein Ende wird aber erst durch einen Mitfahrer besiegelt, der mich zur Begleitung auffordert, aber meine Kräfte überfordert. In Weißenbach, keine 15km vor dem Ziel, muss ich 30 Minuten pausieren, bis ich wieder fähig bin, aufs Rad zu steigen. Im kleinsten Gang schleiche ich dem Ziel entgegen. Immerhin bleibt mir so das Sauerstoffzelt erspart. Knapp.

R23

03.07.16 La Villa - Corvara (ITA), 30. Maratona dles Dolomites
58/1800, 106/3100, 138/4200

Bei meiner 8. Teilnahme an der Maratona passiert es tatsächlich. Ein interAir-Kunde zeigt sich unzufrieden mit der Veranstaltung. Es sei ihm zu voll gewesen, er habe nicht so schnell fahren können wie gewünscht. So kann nur ein Kilometerfresser sprechen, der keinen Sinn für die Schönheit der Natur und die unvergleichliche Atmosphäre hat. Doch es mag etwas dran sein an dieser Kritik. Die Maratona ist für den Großteil der Teilnehmer eine zwar anstrengende, doch genussvolle Rundfahrt durch die Dolomiten-Kulisse. Wenn man als ernsthafter Tempo-Purist dazwischen gerät, fühlt man sich am falschen Platz. Zu Recht. Die unzähligen Wiederholungstäter dürften damit zufrieden sein, dass die Genießer in der Mehrzahl bleiben.
 

Zu meinem Rennen: 106km/3100 Höhenmeter, 6:31:10,
114. M60 von 205 (56%), 1671. gesamt von 2797 (60%)

Nachdem ich im Vorjahr im Sauerstoffzelt gefinisht hatte, nehme ich mir diesmal nur die Mittelstrecke vor. Eine gute Entscheidung. Ohne Druck radle ich über die Pässe, anfangs noch etwas mühsam, dann immer leichter. Erstmals erlaube ich mir die Pause für den köstlichen Apfelstrudel vor dem Grödner Joch. Dann bin ich zwar 15 Minuten vor der Schließung am Abzweig zur langen Strecke, doch schwanke ich keine Sekunde und bleibe bei meinem Entschluss. Heute will ich ankommen, ohne am Rand der Bewusstlosigkeit zu sein. Die 19%-Schikane an der Katermauer schiebe ich wie immer aus Protest. Noch immer nehme ich dem Veranstalter die Einführung dieses künstlichen Umwegs zur Volksbelustigung übel. Trotzdem werde ich solange wiederkommen, wie ich die Kurbel noch herumkriege.

419

11.06.16 Bochum, 25. Rund um den Ümminger See, "Günter-Mette-Gedächtnislauf"
1/5/10



Schon zum 25. Mal gibt es diesen kleinen Lauf, der immer im Rahmen der Bürgerwoche Bochum-Ost ausgetragen wird. Mit der Bürgerwoche hat der Lauf allerdings so gut wie nichts zu tun, denn diese Besucher trudeln erst am Nachmittag ein. Mit einem fröhlichen kleinen Team stemmt der Lauftreff Ümminger See der LGO Bochum Jahr um Jahr diese kleine Veranstaltung, die nach dem Tod des langjährigen Organisators Günter Mette glücklicherweise nach einjähriger Pause wieder aufgenommen werden konnte.

Zum Jubiläum wird auch wieder das volle Programm geboten. Über alle 3 Distanzen werden 125 Finisher begrüßt, für die es (akoholfreies) Freibier und ein Kuchenbuffet zu sehr kleinen Preisen gibt. Danke an alle Helfer für diesen familiären Samstagvormittag.


Zu meinem Lauf: 10km, 48:07,
1. M60 von 1, 27. gesamt von 52

Lange hatte ich geschwankt, ob ich 5 oder 10 km laufen sollte. Dann dachte ich mir, wenn es über 10 schlecht läuft, kann ich wenigstens sagen, ich war dieses Jahr schon mal besser. So sollte es auch kommen.

Das Wetter kann aber als Ausrede herhalten. Die drückende Gewitterluft macht das Atmen schwer. Schon nach wenigen Minuten ist das Trikot tropfnass geschwitzt. Ich denke an mein altes Herz und gehe nicht ans Limit. Klaus H. ist in Sichtweite, aber doch unerreichbar. Mein AK-Sieg ist ungefährdet, mangels Konkurrenz. Einsam auf dem Podest zu stehen, hat etwas von Peinlichkeit. Zumindest war ich nicht der Älteste.

418

04.06.16 Möhnesee-Günne, 28. Möhnesee-Pokallauf
1/2/5/15/30

Auf dem Land ist die Welt noch in Ordnung. Jahr um Jahr findet Dieter Schenzer Helfer und Sponsoren,
die Sonne scheint, der Wald ist grün. Die Stammgäste kommen, laufen und genießen. Es sind nicht sehr viele, aber diese Stammgäste finden, es müssten auch nicht unbedingt mehr werden. Dieser Lauf ist schön, so wie er ist. Gemeinsam stöhnt man hinterher über die gemeinen Höhenmeter, vertilgt die Bratwurst und das Bier, den Kuchen und den Kaffee. Und hofft, dass alle im nächsten Jahr wieder da sind.


Zu meinem Lauf: 15km, 1:18:48, 1. M60 von 2, 28. gesamt von 67

Mein Körper besteht immer noch vor allem aus dem launischen Knie. Noch am Mittwoch hätte ich einen Start heute für unmöglich gehalten. Nun stehe ich schmerzfrei am Start und bin ziemlich sicher, dass ich auch schmerzfrei ins Ziel komme. Wenn das Knie meckert, dann immer erst am Tag nach dem Lauf. Das beste Rezept wäre demnach, jeden Tag zu laufen.

Wie inzwischen gelernt, beginne ich vorsichtig. Schließlich kenne ich die Strecke. Der Hauptanstieg ist bei 5 bis 7 km, und auf dem Rückweg warten auch 2 respektable Anstiege. Nach dem Wendepunkt geht es bergab. Ich nutze meine Chance und hänge mich ans Ende einer schnellen Gruppe. Das reicht, um Frank K. abzuhängen. Unten am See-Ufer angekommen, muss ich die Gruppe ziehen lassen. Der Rest ist Quälerei. Am letzten Berg werde ich noch von Ralf V. eingesammelt. Ich hatte mich schon gewundert, er gehört immer vor mich, das kann ich verschmerzen. Dann aber überholt mich gnadenlos noch eine Frau. Und die lächelt auch noch beim Zieleinlauf! Mein Foto zeig ich hier besser nicht.
 

417

29.05.16 Paro (Bhutan), 3. Himalayan Kingdom Marathon
21,1/42,2

siehe Bildbericht
 

Zu meinem Lauf: 21,1km, 2:25:06,
1. M60 von 2, 3. gesamt von 41

Geplant war das nicht, aber doch sehr gehofft. Bei nur 5 interAir-Kunden, die ich zum Bhutan-Marathon begleite, darf ich dann doch auch selbst mitlaufen, wenn auch nur die halbe Distanz. So kann ich dennoch ein paar Fotos der Teilnehmer machen, und ein ganzer Bergmarathon wäre für das Knie ohnehin zuviel.

Am Start präsentiert sich eine Frauen-Quote von 90%, so etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Unter den 7 Ausländern sind 5 Männer, ansonsten starten gut 40 Bhutanerinnen, allesamt junge Frauen von 18-30 Jahren, erfolgreich angeworben von der veranstaltenden heimischen Agentur "Blue Poppy". Für die meisten von ihnen ist das eine Premiere, um so erstaunlicher, dass fast alle das Ziel erreichen.

Ich selbst merke schnell, dass ich die Anforderungen unter-schätzt habe. Schon am ersten Anstieg falle ich ins Gehtempo zurück, das bleibt auch auf der ganzen Strecke so. Kein Wunder, denn bereits der Start war auf einer Höhe von 2.300 Metern, unterwegs warten rund 700 Höhenmeter. Die Luft ist dünn, die Kraft noch knapper. Nicht nur die Beine, selbst die Arme sind zu schwach, um sie als Schwung zu nutzen.

Bergab genieße ich die Single-Trails, bergauf bringe ich gehend den Puls an meine Grenzen. 2 Stunden bin ich allein unterwegs, bis ich noch 2 schwächelnde Bhutanerinnen einsammeln kann und schließlich als Gesamtdritter (!) das Zielband durchlaufe. Das war ein echter Härtetest fürs Knie. Gut, dass der Orthopäde davon nichts weiß. Andererseits, vielleicht wäre er ja stolz auf sich.

416

16.05.16 Dortmund-Kirchlinde, 22. Friedenslauf
5/10/21,1

Wenn man Freiwillige am Pfingstmontag aktivieren kann, bei einem Volkslauf zu helfen, muss schon sehr viel Engagement dahinter stecken. Das gilt hier schon seit 22 Jahren. Dementsprechend erfahren, liebevoll und gleichzeitig einfach ist die Organisation. Ein Lauf der alten Schule. Folglich besteht das Teilnehmerfeld aus routinierten Insidern. Leichte Altersklassenplatzierungen sind hier nicht zu machen. So ist es eine der Veranstaltungen, die man nur wertschätzen kann, und dankbar hoffen, dass die Läuferwelt noch lange so bleibt.


Zu meinem Lauf: 10km, 47:27,
4. M60 von 8, 65. gesamt von 202

Es ist eine spontane Entscheidung, hier zu starten. Das Knie hat gerade eine gute Phase, und die nächsten 2 Wochen wird kaum Zeit sein, sich zu bewegen. Warum also nicht mal die Form testen?  Ich gehe es vorsichtig und altersgemäß an. Dann bemerke ich mit überraschter Freude, dass Klaus H. lange in Sichtweite bleibt. So schlecht kann ich dann nicht sein. Unterwegs zweifle ich, das Tempo bis zum Schluss so halten zu können, doch es bleibt ein gleichmäßiges Rennen. Die Zielzeit notiere ich zufrieden. Es geht aufwärts, das frühere Niveau ist gar nicht mehr so weit entfernt.

R22

08.05.16 Desenzano del Garda, Gran Fondo Colnago
77/105/159

Jedermann-Radrennen sind in Italien immer ein besonderes Erlebnis. Beim Gran Fondo am Gardasee ist das Feld mit rund 3000 Teilnehmern zwar überschaubar, doch das mindert nicht die typische Atmosphäre. Das Schaufahren beginnt Tage zuvor. Zahllose Pantanis und Cippolinis lassen darüber streiten, ob die Räder oder die Fahrer besser gestylt sind. Auf jeden Fall passen sie immer perfekt zusammen.

Die Veranstaltung selbst ist teilweise noch in den Kinderschuhen und nicht mit Klassikern wie Maratona oder Nove Colli zu vergleichen. Die Startnummern-Ausgabe wirkt desorganisiert, die Informationen sind hemdsärmelig, die Messe verdient nicht den Namen, der Gegenwert für das Startgeld von 70 Euro ist enttäuschend. Nicht einmal eine Medaille gibt es. Dafür ist die überwiegend schöne Strecke bestens beschildert und mit großem personellen Aufwand gesichert und abgesperrt. Es macht Spaß, hier zu fahren.


Zu meinem Rennen: 105km/1400 Höhenmeter, 4:17:15, 59. AK von 71, 1203. gesamt von 1296

Zum Saisonauftakt stellen wir uns bescheiden in die allerletzte Startreihe. Nach 7 Minuten ist auch für uns die Startzeit genommen. Später stelle ich fest, dass die Platzierung nur nach Bruttozeit erfolgt. Was soll's, wir gehen es ohnehin langsam an. C verfährt sich, wie üblich, kann man schon sagen, und macht 18km und 200 Höhenmeter extra. So hat sie immerhin mehr vom Geld. Und sie ist als letzte Frau auf der kurzen Strecke schnellste Deutsche. Ich halte mich lange zurück. Das Selbstvertrauen steigt erst nach dem letzten Hügel. Auf den letzten 10 km dürfte das Durchschnittstempo bei 35km/h liegen. Ich fliege ins Ziel und habe dabei einen fliegenden Holländer im Nacken, der sich anschließend artig bedankt. Die Platzierung ist ernüchternd bescheiden, der Spaß aber war groß.
 

415

24.04.16 London, 36. Marathon
42,2

Renndirektor Hugh Brasher setzt auch in seinem zweiten Amtsjahr wieder neue Akzente. Der neue Teilnehmer-rekord war durch Ausgabe von mehr Startnummern provoziert worden, doch er fiel noch höher aus als erwartet. Befragt, ob nun die 40.000er Marke in Angriff genommen werde, reagiert Brasher mit einem Referat über Details, die gegen ein größeres Feld sprechen. Damit hat er Recht. Die Londoner Strecke ist an ihrer Belastungsgrenze. Das liegt nicht an der absolut perfekten Organisation, sondern einfach an den Kapazitäten der Straßenbreite. An einen Wellenstart denkt man nicht, und das ist gut so. Die unvergleichliche Atmosphäre würde leiden, wenn die Veranstaltung weiter in die Länge gezogen würde. Auch für die Läufer ist es das bessere Gefühl, zugleich mit der Elite auf die Strecke geschickt zu werden. London bietet Marathon pur, ohne jede Verwässerung durch zusätzliche Distanzen oder Staffeln. Und die Zuschauer danken es. Nirgendwo ist die Anerkennung noch für den letzten 8-Stunden-Läufer so ehrlich und groß wie hier. 

Zu meinem Lauf: 42,2km, 4:04:26, 184. M60 von 526 (35%), 15.437 von 39.096 (39%)

Wäre es nicht London, ich käme nicht auf die Idee, mit diesem Knie jetzt Marathon zu laufen. Aber die Serie muss halten, nach mir die Sintflut. Das vorsichtsbedingt knappe Trainingsprogramm ist im Rückblick gar nicht so ungewohnt. Schließlich habe ich früher auch ohne einen langen Lauf so manchen Marathon zu Ende gebracht.

Entsprechend optimistisch gehe ich es an und versuche einfach, das 6-Minuten-Tempo solange zu halten, wie es irgendwie geht. Dann bin ich sogar etwas schneller und genieße die Stimmung umso mehr, nachdem lange genug Fragezeichen hinter meinem Start standen. 1:59 bei Halbzeit, und es geht mir gut. Der obligatorische Husten-Würge-Anfall kommt erst bei 38km, aber er kommt mit Macht. Im Blackfriars-Tunnel beuge ich mich über das Geländer, Tausende rennen an mir vorbei, ich habe erste Zweifel, hier ins Ziel zu kommen. Eben noch habe ich einen kollabierten Läufer am Rande liegen sehen. So will ich hier nicht enden. Doch nach 1 Minute bin ich schon erholt, kann wieder tief Luft holen und trabe befreit bis zum Buckingham Palast, wo ich strahlend die Ziellinie überquere. Die Serie hält. Tut sie es auch nächstes Jahr nochmal?

Werbung: Zum London-Marathon mit interAir  siehe auch Isaak-Video
 

414

03.04.16 Berlin, 36. Halbmarathon
21,1

Berlin ist die deutsche Läufer-Hauptstadt. Das beweist nicht nur der große Marathon, sondern mittlerweile genauso der Halbmarathon vom selben Veranstalter SCC-Events. Dabei ist der Marathon mit 60% ausländischen Läufern im Grunde schon kein deutscher Lauf mehr. Auch der Halbmarathon hat eine erstaunliche Gäste-Quote von 33%. Berlin ist eben eine Reise wert.

Der Lauf hat auch in dieser Größenordnung sportlichen Wert für ambitionierte Läufer. Platz genug ist auf der Strecke, um von Beginn an das gewünschte Tempo laufen zu können. Die Organisation vor dem Start, unterwegs und im Ziel ist perfekt. Allenfalls könnte man sich wünschen, dass die Getränkestationen auf beiden Seiten angeboten werden, und Müllsammelbehälter hinter der Verpflegung könnten dem Laufen durch Plastikbecher-Berge vorbeugen. Dass der Wellenstart eine Wartezeit von 40 Minuten für die letzten Läufer bedeutet, sollte vorher deutlicher kommuniziert werden. Ansonsten: Die Zahl der Wiederholungstäter spricht für sich.


Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:47:28,
76. M60 von 579 (13%), 5585. gesamt von 23.950 (23%)

Das Training gab mir nicht das Gefühl, schon wieder so schnell laufen zu können. Doch die Erfahrung lehrt, das muss doch gehen. Also stelle ich optimistisch nach dem Start das Tempo für 1:49 ein. Zu Beginn scheint die Luft etwas knapp zu werden, doch bald erinnert sich der Körper an frühere Leistungen und spielt mit.

Das Uhrwerk am Handgelenk scheint auch den Schritt zu steuern: Die ersten 5km in 25:38, die zweiten 5km in 25:38. Die Schrittzahl variiert zwischen 90 und 91 pro Minute. Dann werde ich ohne Mühe sogar etwas schneller, passiere ungerührt am Checkpoint Charly die Kotz-Stelle des Vorjahrs und kann lächelnd einen Endspurt hinlegen. Selten so locker gelaufen! Das bestätigen die Beine auch noch am Folgetag. Nicht die Spur von Muskelkater.

Dass ich allerdings bei der Spree-Bootstour den Senioren-Rabatt bekomme, ohne meinen Ausweis zeigen zu müssen, ist weniger beglückend. Nicht lange mehr, bis jemand im Bus für mich aufsteht!

 

413

14.02.16 Herten-Bertlich, 98. Bertlicher Straßenläufe
800m/5/7,5/10/15/21,1/30/42,2

Die Bertlicher Stammgäste gehören sicherlich zu den Allwetter-Läufern, doch heute lässt sich so manch einer abschrecken. Dauerregen bei 3°c ist angesagt. Trotzdem machen sich über 800 Teilnehmer auf die verschiedenen Strecken, die ohnehin als Schule des festen Willens berüchtigt sind. Windig ist es in Bertlich immer, dazu ist man oft lange allein unterwegs. Wer hier einen Marathon absolviert, verdient höchsten Respekt.

Uli S aus W in B (Foto: Shi)Nun fiebern alle dem 100. Jubiläum am Ende des Jahres entgegen. Den Bertlichern ist dafür ein Teilnehmerrekord zu wünschen. Egal bei welchem Wetter.

Zu meinem Lauf: 10km, 49:44, 3. M60 von 6, 62. gesamt von 133

Die Geduld hat jetzt ein Ende. 11 Wochen nach der Knie-OP drängt es mich mit Macht zurück auf die Piste. Lange genug bin ich wie ein Anfänger herumgetrabt, zu Beginn über 2km mit Gehpausen! Ich will wieder dabei sein. Kein Lauf ist dafür besser geeignet als Bertlich. Denn wer hier läuft, gehört dazu.

Das Ziel kann natürlich nur heißen, ohne Schmerzen ins Ziel zu kommen. Nur kurz bin ich versucht, Christian B. zu folgen, der für diesen Lauf von Bayern aus in seine alte Heimat gereist ist. Ein Blick auf die Uhr reicht, um sein Tempo als für mich zu hoch zu erkennen. Derweil konzentriere ich mich auf einen das Knie schonenden Laufstil. Selbst im 5-Minuten-Tempo schnappe ich nach Luft. Erst auf den letzten Kilometern erinnern sich die Atemwege an frühere Belastungen und erlauben mir noch eine leichte Beschleunigung. Verletzungen sind gut für die Bescheidenheit, das Alter sowieso. Ein richtiges Come Back war das noch nicht.

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