PV: Hannes Köppen vertritt PV-Farben in Hawaii
Er will es nochmal wissen: Hannes Köppen, querschnittsgelähmter
Triathlet und Weltmeister in der Handbike-Klasse, kehrt in diesem Jahr
nochmal an den Ort seines größten Erfolges zurück: am kommenden Sonntag
will der Athlet des PV-Triathlon Witten seinen Titel zu verteidigen.
"Die Generalprobe gelang mit dem Start beim halben Ironman in Antwerpen,
dem Ironman 70.3, im August." Hannes Köppen gewann souverän mit einem
Vorsprung von 10 Minuten. "Auch wenn die Generalprobe geglückt ist, bin
ich nicht abergläubisch", schmunzelt Hannes Köppen auf die Frage nach
seinen Aussichten, "ich habe mich wie immer gewissenhaft vorbereitet.
Allerdings kann unterwegs soviel passieren und du kannst dich nicht
gegen alles Mögliche wappnen." Zu Buche steht die letztjährige
Weltmeisterzeit von 11:29:15 Std. für die Distanzen von 3,8 km
Schwimmen, 180 km im Handbike und 42,195 km im Renn-Rollstuhl. "Schau'n
wer mal, wie es dieses Jahr klappt", geht Hannes Köppen relativ gelassen
an den Start, "aber das war es dann wohl mit diesem Ziel in Hawaii. Die
Zeit, die ich mittlerweile für das Training aufwenden muss, um in der
Weltspitze dabei zu sein und mit den jungen Burschen noch Schritt halten
zu können, wird größer und grösser" bereitet der erfolgreichste deutsche
Rollstuhlathlet trotz des Erfolges schon seinen Abschied vor: "Ich
denke, es wird Zeit auf Wiedersehen zu sagen. So werde ich die
Veranstaltung auf Hawaii nutzen, um mich von lieb gewordenen Freunden
und Bekannten zu verabschieden und noch einmal die grossartige
Rennatmosphäre zu geniessen."
TTW: Unterschiedliche Zielsetzungen auf Hawaii
Venhorst und Seidel bei der Triathlon-Langdistanz-WM
Kommenden Samstag (11. Oktober) werden Stephan Seidel und Andreas
Venhorst vom Triathlon Team Witten ihre Belohnung für die Trainingsmühen
der vergangenen Monate erleben. Nach ihren tollen Leistungen beim Iron
Man in Frankfurt dürfen sie nun beim größten Triathlon-Langdistanzevent
der Welt auf Hawaii an den Start gehen.
Zugegeben ist es für die meisten gar keine Belohnung bei über 30 Grad
3,8 Kilometer zu schwimmen, 180 Kilometer durch die Lavafelder Hawaiis
zu radeln und einen abschließenden Marathon zu absolvieren, aber
Triathleten sind halt eine besondere Spezies.
Für Seidel ist es die erste Teilnahme auf Hawaii. Demgemäß ist er auch
mit der gesamten Familie vor Ort. Seine Frau Manja und die Kinder Anna
und Tim wollen ihn nach Leibeskräften unterstützen. „Die drei werden mit
Shuttlebussen jeweils zwei Mal an die Rad- und die Laufstrecke gebracht,
da sollte ich sie hier und da sehen können“, beschreibt Seidel die
diesbezüglichen Vorbereitungen.
Die sportlichen liefen für den 33-Jährigen zu seiner Zufriedenheit. „Ich
fühle mich sehr gut und freue mich auf den Wettkampf.“ Auch mit dem
Pazifik und den Wellen hat er sich schon angefreundet. „Aktuell gehe ich
morgens gegen 7 Uhr zum Pier und absolviere 40 bis 60 Minuten im Meer.
Das klappt prima.“ Hinsichtlich seiner Erwartungen gibt er sich aber
zurückhaltend. „Finishen ist das Ziel. Und wenn es gut läuft, traue ich
mir eine Zeit unter zehn Stunden zu.“
Mit deutlich größeren Ambitionen wird Andreas Venhorst an der Startlinie
stehen. „Für mich zählt letztlich nur eine Top-Platzierung in meiner
Altersklasse und ein ordentliches Gesamtergebnis“, so der Mediziner, der
schon 2005 einmal auf Hawaii gestartet ist. Trotz des Radsturzes in
Frankfurt, der eine Umstellung des Trainingsplans erforderlich machte,
lief die Vorbereitung auf Hawaii zunächst auch für ihn super. „Es mehren
sich allerdings die Zeichen, dass das Training vielleicht doch zu hart
war und ich ein wenig übertrainiert bin, denn meine Form ist in den
letzten Wochen recht instabil geworden“, hält er nach dem tollen
Altersklassensieg in Frankfurt (in 8:49:40 Stunden) eine ähnliche
Platzierung in Kona für eher unwahrscheinlich. „Für mich heißt es jetzt
abwarten und darauf hoffen, dass die Erholung und damit Form und
Motivation noch rechtzeitig kommen.“ Eine Zeit unter neun Stunden sei
aber unabhängig davon die klare Vorgabe.
Ebenfalls unabhängig vom Ergebnis wird Venhorst mit einem Teil seiner
Familie danach noch die benachbarten Inseln besuchen und einen Urlaub an
eine der härtesten Sportveranstaltungen der Welt hängen. „Ich werde es
genießen, ein paar schöne Tage hinten dranhängen zu können.“ kub
Wenn Andreas Venhorst auch in diesem Jahr so zufrieden den Marathon auf
Hawaii beenden kann, sollte eine Top-Platzierung möglich sein. (Foto: K.
Venhorst)
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