Asics TEAM: Anhaltende Knieprobleme bei Lisa Norden
„Vielleicht werde ich dadurch ja zur Superschwimmerin“
Den
skandinavischen Winter hat Lisa Norden lieber in Australien verbracht.
Dort hatte sie zum einen bessere Trainingsbedingungen und konnte zum
anderen mit einer Reihe prominenter Triathleten den Formaufbau für 2009
vorantreiben. Allerdings machte ihr immer wieder das Knie zu schaffen,
so dass sie vor allem beim Lauftraining etwas zurückstecken musste.
Wegen anhaltender Probleme wird die Schwedin sogar ihren Aufenthalt down
under verkürzen und auf die ersten Weltcups verzichten. Vor ihrer
Rückkehr sprach die Bundesliga-Starterin des Asics TEAM Witten über ihre
Trainingsgruppe, das verletzte Knie und ihre Saisonhoffnungen.
(asics team Foto)
Hallo Lisa Norden, eigentlich waren Starts bei
den ersten Weltcuprennen in Australien und Japan geplant. Doch Sie
mussten den Plan ändern. Warum?
Richtig, ich war weder in Mooloolaba am Start, noch werde ich in
Ishigaki oder beim Auftakt zur neuen ITU-Serie in Korea antreten. Mein
verletztes Knie sorgt dafür, dass ich hinter meiner Saisonplanung
herhinke. Anstatt zu den Wettkämpfen zu reisen, werde ich zurück nach
Schweden gehen, an der Rehabilitation meines Knies und meiner Fitness
arbeiten.
Was steht dafür genau auf dem Plan?
Ich werde unterstützt von den Doktoren und den
Physiotherapeuten des schwedischen Olympiateams. Ich hoffe, dass sie mir
helfen können, das Knie wieder zu einhundert Prozent hinzubekommen.
Da die Saison lang genug ist, muss ich mich nicht wegen einiger Rennen
stressen.
Abgesehen von den Knieproblemen, wie lief das
Trainingslager in Australien?
Zu Beginn lief alles optimal. Aber nach knapp zwei Monaten
begannen die Knieprobleme und ich musste beim Laufen kürzer treten. Da
habe ich mein Schwimmtraining intensiviert und mit einem Schwimmverein
im Olympiabecken in Palm Beach trainiert. Ich habe dabei längere und
härtere Einheiten gemacht als jemals zuvor. Das fühlt sich sehr viel
versprechend an, denn das Schwimmen ist ja meine Problemdisziplin.
Vielleicht werde ich ja durch die Knieprobleme zur Superschwimmerin
(lacht). Dann wäre alles kein Problem.
Und wie ist der Umgang mit den anderen
Triathleten?
Unsere Trainingsgemeinschaft ist super. Ich wohne zusammen
mit Kate Roberts und Zita Szabo. Dazu kommen noch Daniela Ryf, Jenna
Shoemaker, Claude Eksteen und Zoltan Bencos. Alles in allem also eine
schlagkräftige Truppe. Vier Olympiateilnehmer und zwei U23-Weltchampion.
Und dann auch noch stark vertreten das Asics TEAM Witten mit Kate,
Jenna, Claude und mir.
Aber es ist schon hart in einer solchen Atmosphäre, in der alle hart
trainieren und sich auf die ersten Rennen vorbereiten, wenn man selbst
nicht ganz fit ist. Stetig kommt und geht einer zum Training, während Du
selbst nicht voll arbeiten kannst. Das ist etwas frustrierend.
Wie sehen die nächsten Pläne nun aus?
Ich freue mich auf einen Tapetenwechsel und darauf, meine
Familie wieder sehen zu können. Mein Ziel ist nun der
Weltcup-Serien-Wettkampf in Madrid. Da will ich komplett fit sein.
kub
ASICS TEAM: Kris Gemmell nach dem Weltcup in Mooloolaba
„Ein Sieg von der Spitze ist ein verdienter Sieg“
Platz eins bei einem Sprintrennen in Neuseeland, Platz zwei beim
ersten Weltcup-Rennen 2009 in Australien. Mit seiner bisherigen Bilanz
und seiner Form kann Kris Gemmell, in der Bundesliga für das Asics TEAM
Witten aktiv, mehr als zufrieden sein. Vor dem Rückflug in seine Heimat,
rekapitulierte der Weltklasse-Triathlet am Flughafen in Brisbane noch
einmal den Wettkampf an der Sunshine-Küste.
Hallo Kris Gemmell, der erste Weltcup 2009 ist
vorbei. Wie sieht der Rückblick darauf aus?
Das war auf alle Fälle ein hart erarbeiteter und wohl verdienter zweiter
Rang bei meinem ersten Weltcup-Start der Saison. Eigentlich war ich mir
schon vor dem Rennen sicher, dass ich in einer guten Verfassung war.
Zusammen mit meinem Freund Andreas Raelert hatte ich einige intensive
Einheiten. Auch auf das Grundlagentraining, das ich vor den Olympischen
Spielen absolviert hatte, konnte ich hervorragend aufbauen. Insofern war
ich sehr selbstbewusst vor dem Start.
Vorfreude, Formgefühl und Trainingsstand sind
eine Sache, der Wettkampf eine andere. Wie lief es nach dem Startpfiff?
Das Schwimmen war eigentlich großartig und ich konnte an der Spitze
mitmischen. Leider hat auf den letzten Metern jemand vor mir die Füße
des späteren Führungstrios verloren, so dass meine Gruppe dann mit 15
Sekunden Rückstand aus dem Wasser stieg.
15 Sekunden sollten mit einer Radgruppe doch
kein Problem sein…
Wir haben eigentlich sofort eine rund 20-köpfige Gruppe
gebildet, aber niemand hat wirklich mitarbeiten wollen. Dabei waren
einige Top-Leute in der Gruppe. Aber oft ist es genau bei diesen so,
dass sie zu sehr damit beschäftigt sind, sich gegenseitig zu beobachten,
weil natürlich jeder weiß, wer welche Stärken im Laufen hat.
Dummerweise war einer der Führenden Courtney Atkinson, der einer der
besten Triathleten der Welt ist, und auch ein guter Läufer. Dem mehr als
eine Minute Vorsprung zu geben, ist grundsätzlich eine aussichtslose
Situation, aber genau das geschah auf dem Rad, zumal die Gruppe meine
eigenen Attacken an den Anstiegen immer konterte.
Der Rückstand war dann deutlich über eine
Minute. Wie geht man da in den Abschlusslauf?
Mein Ziel war, das Tempo so schnell wie möglich zu diktieren. In Runde
eins war ich noch in der Verfolgergruppe, ab der zweiten Runde konnte
ich dann zulegen. Es war ein gutes Gefühl, sich absetzen zu können. Und
auch auf Atkinson habe ich kontinuierlich aufgeholt, aber es hat nicht
ganz gereicht.
Mit dem Resultat können Sie aber dennoch
zufrieden sein…
Letztlich habe ich eine der schnellsten Zeiten, die auf
diesem schweren Kurs jemals erzielt wurden, geschafft, aber ein bisschen
enttäuscht bin ich trotzdem. Denn ich hatte die Form zu gewinnen. Aber
das ist halt Triathlon. Und Glückwunsch an Courtney, denn ein Sieg von
der Spitze weg ist ein absolut verdienter Sieg.
kub
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