Asics TEAM: Christian Prochnow mit aufsteigender Form
„Ein paar Grad mehr im Kessel“
Die
Olympiateilnahme im letzten Jahr war einer der Höhepunkte im bisherigen
Sportlerleben des Christian Prochnow, doch seit mehreren Monaten ist
auch für „Paule“, wie ihn jeder in der Triathlonwelt nennt, der Alltag
wieder eingekehrt. Und die Saison 2009 verläuft in großen Teilen so, wie
es sich der Bundesliga-Starter des Asics TEAM Witten vorgestellt hat:
mit einer ansteigenden Formkurve. Beim ersten Rennen der
ITU-Weltmeister-schaftsserie in Korea Rang 20, zum Bundesliga-Auftakt in
Gladbeck, u.a. mit Brad Kahlefeldt und Daniel Unger, Rang fünf im Sprint
und zuletzt Rang acht beim zweiten WM-Rennen in Madrid. Insofern ist der
26-Jährige bestens gerüstet für den Auftritt in Witten am kommenden
Samstag. Im Interview äußert er sich zum nacholympischen Jahr, seinem
Formaufbau und den Aussichten für die Herren-Mannschaft des Asics TEAM
Witten. (asics team Foto)
Hallo Christian Prochnow, der Wettkampf in
Witten kommt offenbar gerade zur rechten Zeit, denn die Formkurve zeigt
nach oben…
Das ist richtig, meine Leistungen werden immer konstanter.
Das war auch so geplant, weil in den nächsten Wochen neben der
Bundesliga auch die Deutschen Titelkämpfe und auch die
Europameisterschaft anstehen.
Nach einem Highlight wie Olympia ist es
vermutlich nicht einfach, die richtige Einstellung zum Sport wieder zu
finden, oder?
Das ist nicht komplett von der Hand zu weisen. Aber mittlerweile sieht
das wieder sehr gut aus. Ich habe diese Phase auch dazu genutzt, ein
paar strukturelle Dinge zu ändern. Das zeitigt dann schon seine Wirkung.
Wie sehen diese Veränderungen aus?
Die ziehen sich bis ins Private. Andere Leute schneiden sich die Haare
ab, um einen neuen Abschnitt zu beginnen, ich habe meinen Bulli verkauft
und werde in Kürze mit meiner Freundin zusammenziehen.
Klingt gut. Zurück zum Sport. Der achte Platz
in Madrid beim WM-Rennen war auf jeden Fall eine Ansage für den
Wettkampf in Witten…
Ich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg war, aber eine solch gute
Platzierung hatte ich nicht erwartet. Nichtsdestoweniger habe ich da
meine Chance genutzt, und das gedenke ich mit meiner Mannschaft, dem
Asics TEAM Witten auch beim zweiten Bundesliga-Rennen zu tun.
Wie sehen denn die Chancen aus?
Ich traue uns auf jeden Fall eine Topleistung zu. In Gladbeck waren wir
das ausgeglichenste und wie ich denke auch stärkste Team am Start. Nur
leider waren wir dies durch den kapitalen Radsturz von Claude Eksteen
nicht hinter der Ziellinie und auf dem Podest. Daher peilen wir in
Witten einen Podestplatz an, und dies soll möglichst der ganz oben sein.
Ist das Pech aus dem ersten Rennen eine
besondere Motivation?
Definitiv. Dadurch werden wir sicherlich ein paar Grad mehr im Kessel
haben, weil wir demonstrieren möchten, wie stark wir wirklich sein
können. Denn uns zeichnet ein großer mannschaftlicher Zusammenhalt aus.
Wir verstehen uns auch außerhalb der Rennen gut, wir wissen, was der
jeder einzelne kann, und das macht sich in Leistung bemerkbar.
Mit James Seear habt Ihr aber auch einen Neuen
im Team…
Auch der James hat sich gleich eingefügt. Er ist sehr nett, und hat in
Gladbeck gleich demonstriert, dass er leistungsmäßig eine Bank ist. Auch
in Madrid war er als Elfter unheimlich stark.
Sie waren schon beim ersten Sparkassen
City-Triathlon mit dabei. Ist das ein Vorteil?
Das denke ich schon. Bei einem so kompakten Kurs bin ich froh, dass ich
die Strecken schon einmal in einem Wettkampf kennen gelernt habe. kub
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