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Triathlon News 06.07.2009
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PV: Eisenfrau Ingelore Köster erneut am Ziel ihrer Träume: Europameisterin 2009

Ingelore Köster vom PV-Triathlon Witten trat am Sonntag in Frankfurt am Main als amtierende Europameisterin über die Triathlon-Langdistanz (IRONMAN: 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad, 42,2 km Lauf) in der Altersklasse F 60 -65 an. Bei großer Hitze und mit 2 Blasen an den Füßen konnte sie diesen Titel mit einer Gesamtzeit von 15 Stunden, 15 Minuten und 53,8 Sekunden erfolgreich verteidigen.

Doch mit ihrer Freude musste sich die Seriensiegerin (5. Sieg in Frankfurt in Folge) in diesem Jahr ungewohnt lange zurückhalten. Bis heute Mittag sah es so aus, als ob sie von der Britin Sheila Rice geschlagen wurde, die am Sonntag vor ihr am Frankfurter Römer in die Zielgasse einbog. Doch Kösters Betreuer waren sich von Anfang an sicher, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Schließlich kam Köster noch vor ihrer Rivalin aus dem Wasser, doch auf der zweiten Radrunde lag sie auf einmal hinter der Konkurrentin. Kurz vor der Siegerehrung am Montag kam dann die Erleichterung bei ihr und ihren Fans. Telefonisch wurde ihr übermittelt, dass laut Ergebnisliste auf der Homepage des Veranstalters ihre Rivalin Rice disqualifiziert wurde. Nahezu zeitgleich wurde ihr dieses Kampfrichterurteil auch im Rahmen der festlichen Veranstaltung mitgeteilt. So unmenschlich abgeklärt wie häufig wirkt Ingelore Köster nach ihren zahlreichen Titeln. Doch das Mitfiebern der Vereinskameraden und Betreuer, die Spannung ob des letztendlichen Kampfrichterspruches und die Strapazen eines IRONMAN-Wettkampfes bei glühender Hitze bringen einen ganz anderen Menschen hervor. Da zeigt auch die "coole Sau" Ingelore Köster Emotionen. In Ihren Augen erblicken kurzfristig ein, zwei Kullertränchen das Licht der Erde. Ingelore Köster: "Ich danke meiner Familie und all meinen Freunden und Vereinskameraden. Ohne die Unterstützung wäre dieser Titel, bei aller Erfahrung die ich bereits habe, nicht möglich gewesen. So lief meine gesamte Vorbereitung optimal. Vielen, vielen Dank."


PV-Foto: Ironpeople in Frankfurt

In dem Gedränge der Siegesfeier geht die zierliche Wittener Eisenfrau fast unter. Doch während vorne die Gesamtsieger der IRONMAN European Championship, Timo Bracht und Sandra Wallenhorst, gefeiert werden, ist sie auch hier unter ihren besten Freunden. Ihr Ehemann, Betreuer und größter Fan "Charly" geht nicht von ihrer Seite. Ebensowenig das Ehepaar Bärbel und Martin Herrmann, die Vereinskameraden, die ebenfalls in der gestrigen Hitze großes geleistet haben. Bärbel Herrmann belegte einer Schwimmzeit von 1:26 Std. und schnellem Wechsel noch den neunten Rang in ihrer Altersklasse (F50-54). Doch bereits auf dem Rad hatte sie mit ersten Problemen aufgrund der Witterungsverhältnisse zu kämpfen. Von Krämpfen geplagt fiel sie auf den 13. nach der Radstrecke zurück. Auf der Laufstrecke lief es dann wieder etwas besser für B. Herrmann. Mit der zehntbesten Laufzeit landete sie so mit einer Endzeit von 14:42.38,8 Std. auf dem 12. Rang in ihrer Altersklasse (198. gesamt). Noch besser lief das Hitzerennen für ihren Ehemann Martin, der in der Altersklasse M55-59 startete. Eine furiose Schwimmzeit von 1:01 Stunden und ein schneller Wechsel brachten ihm einen zwischenzeitlichen 2. Rang ein. Diese hervorragende Platzierung konnte M. Herrmann auf der Radstrecke leider nicht verteidigen. Mit der zehntbesten Radzeit fiel er auf den 6. Rang zurück, den er mit gewohnt guter Laufleistung bis ins Ziel halten konnte. M. Herrmann lag mit seiner Endzeit von 11 Stunden, 7 Minuten und 14,3 Sekunden zwar ein wenig unter seiner eigenen Erwartung, aber vom Podestplatz trennten ihn nicht einmal 20 Minuten. Herrmann: "Das Schwimmen lief heute optimal. Leider habe ich auf dem Rad einige Plätze verloren und hoffte, diese auf dem abschließenden Marathon wieder wett machen zu können. Aber bei dem Wetter war einfach nicht mehr drin. 20 Minuten beim Lauf aufzuholen war illusorisch." Augenzwinkernd ergänzt er: "Ich wollte mich auf der Marathonstrecke an Timo Bracht anhängen, aber der hat an einer Brücke dermaßen den Turbo-Nachbrenner gezündet, da hat mein Laufschuh Feuer gefangen."

Mit im PV-Triathlon-IRONMAN-Team auch Dr. med. Roman Leischik. Beim Frankfurter IRONMAN trat der Mediziner aus Hagen zum ersten Mal in seinem Leben bei einem Ironman an und kümmerte sich, kaum dass er nach 12 Stunden und 39 Minuten ins Ziel kam (Platz 241 in der Altersklasse M45-49), schon um die Blessuren der Wittener Mitstreiter. Der Kardiologe aus Hagen hat eben ein grosses Herz für seinen Beruf und seinen Sport.
MD

TTW: Ironman in Frankfurt mit extremen Bedingungen
Dirk Strothkamp und Klaus Böde mit Hawaii-Qualifikation

Bis Montag 14:28 Uhr musste Klaus Böde vom Triathlon Team Witten in der Frankfurter Eissporthalle bei der offiziellen Siegerehrung des Ironman Europe warten. Dann konnte er sich entspannt von einem Reiseveranstalter dessen Angebote für den Trip zur Langdistanz-Weltmeisterschaft auf Hawaii geben lassen. Zusammen mit Teamkollege Dirk Strothkamp holte er sich in Frankfurt die Qualifikation für das Rennen in Kona.
„Ich war heute nervöser als vor dem Rennstart am Sonntag“, gab Böde zu
(Foto O. Kubanek). Denn seine Endzeit von 09:39:56 Stunden bedeutete Platz 27 in der AK 40, in der 25 Plätze für Hawaii vergeben wurden. Während Strothkamp mit Platz 21 (9:35:06 Stunden) sicher zur WM durfte, musste Böde darauf hoffen, dass zwei Qualifizierte auf ihr Anrecht verzichten. „Gleich die ersten beiden haben dann abgelehnt, und da war ich in Hawaii“, trat er die Heimreise nach Witten dann mit dem erhofften Hochgefühl an.

Bis dahin hatten die beiden genau wie die zwei weiteren TTW-Athleten, Thomas Fehrs und Matthias Weckelmann, ein hartes Stück Arbeit hinter sich gebracht. Die Temperaturen in und um die Mainmetropole waren enorm hoch, so dass viele Starter an ihre Grenzen gingen. Vor allem den abschließenden Marathon beendete das Ruhrstadt-Quartett mit großer Willenskraft und der Unterstützung von mehr als zwanzig mitgereisten Verwandten und Freunden, die am Streckenrand ebenfalls ihr Bestes gaben.
„Das war definitiv einer der härtesten Wettkämpfe, die ich gemacht habe“, bilanzierte der schnellste Wittener, Dirk Strothkamp (Foto links). „Beim Laufen war ich am Ende an der Grenze zu Krämpfen, konnte diese aber gerade so vermeiden.“ Zwar hatte er sich im Vorfeld eine schnellere Marathonzeit als 3:24 Stunden ausgerechnet, aber neben der Hitze musste er auch seiner sehr starken Radzeit von 5:04 Stunden ein wenig Tribut zollen. „Meine Radzeit hat mich überrascht, da lief es super. Insofern bin ich auch mit der Laufzeit zufrieden. Und wo die Zeiten nun herkommen, ist ja letztlich egal.“
Ohne Krämpfe ging es ihm indes deutlich besser als Böde und Fehrs. Besonders Abteilungsleiter Fehrs hatte beim Laufen von Beginn an mit solchen zu kämpfen, so dass seine Zielzeit von 10:46:44 Stunden umso bemerkenswerter ist. „Das Wetter war brutal, schon auf dem Rad war es sehr warm, so dass ich mich da ein wenig zurückgehalten habe.“ Fünf Stunden bedeuteten dennoch eine Topzeit in der zweiten Disziplin. „Eigentlich hatte ich ein bisschen schneller sein wollen, aber immerhin konnte ich das Ziel erreichen.“
Das gilt auch für den vierten im Bunde. Matthias Weckelmann war leicht angeschlagen nach Frankfurt gereist, weil er sich in der Endphase der Vorbereitung noch eine leichte Erkältung zugezogen hatte. Doch nach 12:23:45 Stunden durfte auch er sich als „Ironman“ bezeichnen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Böde sich schon wieder ein wenig erholt. Nach gutem Schwimmen, starkem Radfahren und drei tollen Laufrunden wurde er von seinen Beinen in der Abschluss-Runde gestoppt. „Ich musste leider stehen bleiben wegen der Krämpfe.“ Dadurch verlor er zwar einige Zeit, aber die Siegerehrung vom Montag machte aus diesem Umstand eine komplette Nebensache. kub

Ergebnisse im Detail: siehe Tria-News 05.07.09
 

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