PV: Eisenfrau Ingelore Köster erneut am Ziel ihrer Träume:
Europameisterin 2009
Ingelore Köster vom PV-Triathlon Witten trat am Sonntag in Frankfurt
am Main als amtierende Europameisterin über die Triathlon-Langdistanz
(IRONMAN: 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad, 42,2 km Lauf) in der
Altersklasse F 60 -65 an. Bei großer Hitze und mit 2 Blasen an den Füßen
konnte sie diesen Titel mit einer Gesamtzeit von 15 Stunden, 15 Minuten
und 53,8 Sekunden erfolgreich verteidigen.
Doch mit ihrer Freude musste sich die Seriensiegerin (5. Sieg in
Frankfurt in Folge) in diesem Jahr ungewohnt lange zurückhalten. Bis
heute Mittag sah es so aus, als ob sie von der Britin Sheila Rice
geschlagen wurde, die am Sonntag vor ihr am Frankfurter Römer in die
Zielgasse einbog. Doch Kösters Betreuer waren sich von Anfang an sicher,
dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Schließlich kam Köster
noch vor ihrer Rivalin aus dem Wasser, doch auf der zweiten Radrunde lag
sie auf einmal hinter der Konkurrentin. Kurz vor der Siegerehrung am
Montag kam dann die Erleichterung bei ihr und ihren Fans. Telefonisch
wurde ihr übermittelt, dass laut Ergebnisliste auf der Homepage des
Veranstalters ihre Rivalin Rice disqualifiziert wurde. Nahezu zeitgleich
wurde ihr dieses Kampfrichterurteil auch im Rahmen der festlichen
Veranstaltung mitgeteilt. So unmenschlich abgeklärt wie häufig wirkt
Ingelore Köster nach ihren zahlreichen Titeln. Doch das Mitfiebern der
Vereinskameraden und Betreuer, die Spannung ob des letztendlichen
Kampfrichterspruches und die Strapazen eines IRONMAN-Wettkampfes bei
glühender Hitze bringen einen ganz anderen Menschen hervor. Da zeigt
auch die "coole Sau" Ingelore Köster Emotionen. In Ihren Augen erblicken
kurzfristig ein, zwei Kullertränchen das Licht der Erde. Ingelore
Köster: "Ich danke meiner Familie und all meinen Freunden und
Vereinskameraden. Ohne die Unterstützung wäre dieser Titel, bei aller
Erfahrung die ich bereits habe, nicht möglich gewesen. So lief meine
gesamte Vorbereitung optimal. Vielen, vielen Dank."
PV-Foto: Ironpeople in Frankfurt
In dem Gedränge der Siegesfeier geht die zierliche Wittener Eisenfrau
fast unter. Doch während vorne die Gesamtsieger der IRONMAN European
Championship, Timo Bracht und Sandra Wallenhorst, gefeiert werden, ist
sie auch hier unter ihren besten Freunden. Ihr Ehemann, Betreuer und
größter Fan "Charly" geht nicht von ihrer Seite. Ebensowenig das Ehepaar
Bärbel und Martin Herrmann, die Vereinskameraden, die ebenfalls in der
gestrigen Hitze großes geleistet haben. Bärbel Herrmann belegte einer
Schwimmzeit von 1:26 Std. und schnellem Wechsel noch den neunten Rang in
ihrer Altersklasse (F50-54). Doch bereits auf dem Rad hatte sie mit
ersten Problemen aufgrund der Witterungsverhältnisse zu kämpfen. Von
Krämpfen geplagt fiel sie auf den 13. nach der Radstrecke zurück. Auf
der Laufstrecke lief es dann wieder etwas besser für B. Herrmann. Mit
der zehntbesten Laufzeit landete sie so mit einer Endzeit von 14:42.38,8
Std. auf dem 12. Rang in ihrer Altersklasse (198. gesamt). Noch besser
lief das Hitzerennen für ihren Ehemann Martin, der in der Altersklasse
M55-59 startete. Eine furiose Schwimmzeit von 1:01 Stunden und ein
schneller Wechsel brachten ihm einen zwischenzeitlichen 2. Rang ein.
Diese hervorragende Platzierung konnte M. Herrmann auf der Radstrecke
leider nicht verteidigen. Mit der zehntbesten Radzeit fiel er auf den 6.
Rang zurück, den er mit gewohnt guter Laufleistung bis ins Ziel halten
konnte. M. Herrmann lag mit seiner Endzeit von 11 Stunden, 7 Minuten und
14,3 Sekunden zwar ein wenig unter seiner eigenen Erwartung, aber vom
Podestplatz trennten ihn nicht einmal 20 Minuten. Herrmann: "Das
Schwimmen lief heute optimal. Leider habe ich auf dem Rad einige Plätze
verloren und hoffte, diese auf dem abschließenden Marathon wieder wett
machen zu können. Aber bei dem Wetter war einfach nicht mehr drin. 20
Minuten beim Lauf aufzuholen war illusorisch." Augenzwinkernd ergänzt
er: "Ich wollte mich auf der Marathonstrecke an Timo Bracht anhängen,
aber der hat an einer Brücke dermaßen den Turbo-Nachbrenner gezündet, da
hat mein Laufschuh Feuer gefangen."
Mit im PV-Triathlon-IRONMAN-Team auch Dr. med. Roman Leischik. Beim
Frankfurter IRONMAN trat der Mediziner aus Hagen zum ersten Mal in
seinem Leben bei einem Ironman an und kümmerte sich, kaum dass er nach
12 Stunden und 39 Minuten ins Ziel kam (Platz 241 in der Altersklasse
M45-49), schon um die Blessuren der Wittener Mitstreiter. Der Kardiologe
aus Hagen hat eben ein grosses Herz für seinen Beruf und seinen Sport.
MD
TTW: Ironman in Frankfurt mit extremen Bedingungen
Dirk Strothkamp und Klaus Böde mit Hawaii-Qualifikation
Bis
Montag 14:28 Uhr musste Klaus Böde vom Triathlon Team Witten in der
Frankfurter Eissporthalle bei der offiziellen Siegerehrung des Ironman
Europe warten. Dann konnte er sich entspannt von einem Reiseveranstalter
dessen Angebote für den Trip zur Langdistanz-Weltmeisterschaft auf
Hawaii geben lassen. Zusammen mit Teamkollege Dirk Strothkamp holte er
sich in Frankfurt die Qualifikation für das Rennen in Kona.
„Ich war heute nervöser als vor dem Rennstart am Sonntag“, gab Böde zu
(Foto O. Kubanek). Denn seine Endzeit von 09:39:56 Stunden bedeutete
Platz 27 in der AK 40, in der 25 Plätze für Hawaii vergeben wurden.
Während Strothkamp mit Platz 21 (9:35:06 Stunden) sicher zur WM durfte,
musste Böde darauf hoffen, dass zwei Qualifizierte auf ihr Anrecht
verzichten. „Gleich die ersten beiden haben dann abgelehnt, und da war
ich in Hawaii“, trat er die Heimreise nach Witten dann mit dem erhofften
Hochgefühl an.
Bis dahin hatten die beiden genau wie die zwei weiteren TTW-Athleten,
Thomas Fehrs und Matthias Weckelmann, ein hartes Stück Arbeit hinter
sich gebracht. Die Temperaturen in und um die Mainmetropole waren enorm
hoch, so dass viele Starter an ihre Grenzen gingen. Vor allem den
abschließenden Marathon beendete das Ruhrstadt-Quartett mit großer
Willenskraft und der Unterstützung von mehr als zwanzig mitgereisten
Verwandten und Freunden, die am Streckenrand ebenfalls ihr Bestes gaben.
„Das war definitiv einer der härtesten Wettkämpfe, die ich gemacht
habe“,
bilanzierte
der schnellste Wittener, Dirk Strothkamp (Foto links). „Beim Laufen war
ich am Ende an der Grenze zu Krämpfen, konnte diese aber gerade so
vermeiden.“ Zwar hatte er sich im Vorfeld eine schnellere Marathonzeit
als 3:24 Stunden ausgerechnet, aber neben der Hitze musste er auch
seiner sehr starken Radzeit von 5:04 Stunden ein wenig Tribut zollen.
„Meine Radzeit hat mich überrascht, da lief es super. Insofern bin ich
auch mit der Laufzeit zufrieden. Und wo die Zeiten nun herkommen, ist ja
letztlich egal.“
Ohne Krämpfe ging es ihm indes deutlich besser als Böde und Fehrs.
Besonders Abteilungsleiter Fehrs hatte beim Laufen von Beginn an mit
solchen zu kämpfen, so dass seine Zielzeit von 10:46:44 Stunden umso
bemerkenswerter ist. „Das Wetter war brutal, schon auf dem Rad war es
sehr warm, so dass ich mich da ein wenig zurückgehalten habe.“ Fünf
Stunden bedeuteten dennoch eine Topzeit in der zweiten Disziplin.
„Eigentlich hatte ich ein bisschen schneller sein wollen, aber immerhin
konnte ich das Ziel erreichen.“
Das gilt auch für den vierten im Bunde. Matthias Weckelmann war leicht
angeschlagen nach Frankfurt gereist, weil er sich in der Endphase der
Vorbereitung noch eine leichte Erkältung zugezogen hatte. Doch nach
12:23:45 Stunden durfte auch er sich als „Ironman“ bezeichnen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Böde sich schon wieder ein wenig erholt. Nach
gutem Schwimmen, starkem Radfahren und drei tollen Laufrunden wurde er
von seinen Beinen in der Abschluss-Runde gestoppt. „Ich musste leider
stehen bleiben wegen der Krämpfe.“ Dadurch verlor er zwar einige Zeit,
aber die Siegerehrung vom Montag machte aus diesem Umstand eine
komplette Nebensache. kub
Ergebnisse im Detail: siehe Tria-News
05.07.09
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