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Triathlon News
 10.10.2010
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TT-TGW: Holger Brandt macht das Rennen seines Lebens auf Hawaii

TTW-Athlet Holger Brandt, der schon seit Vereinsgründung und davor dem Triathlonsport eng verbunden ist, hat ein Ziel erreicht, das für viele Athleten unerreichbar ist.

Holger qualifizierte sich durch seine hervoragende Leistung beim Ironman-Frankfurt in diesem Jahr für die Teilnahme an den Triathlon Weltmeisterschaften auf Hawaii.
Kommentatoren im Fernsehen werden nicht müde zu erwähnen, dass die Teilnahme für einen Leistungsorientierten Triathleten an den Ironman Worlchampionchips auf Kona, Hawaii vergleichbar sind mit der Teilnahme an Olympischen Spielen für andere Sportler. Auf Hawaii liegen die Wurzeln des Triathlonsports und der Begriff IRONMAN steht in der Bevölkerung als Synonym für Ausdauer, Verrücktheit, Entbehrung und Ausloten der körperlichen und geistigen Grenzen des Athleten.
Mit Triathlon verbindet der Nicht-Kenner des Sports Hawaii. Und das aus gutem Grund.

Hier darf nur an der Startlinie stehen, wer sich qualifiziert hat oder einen Startplatz (slot) in der offiziellen Lotterie gewonnen hat. Holger hat im Vorfeld kundgetan, dass er nicht einfach nur durchkommen will, sondern verkündete, gerade bei den Weltmeisterschaften über die Königsdistanz (3,8km Meeresschwimmen, 180km Radfahren und abschliessender Marathonlauf) noch einmal alles aus sich herausholen zu wollen. Die 10Stundenmarke hatte er dabei ins Visier gefasst.

Dies gelang ihm mithilfe seiner Familie und Fans, die teilweise zuhause an den Bildschirmen oder im Internet das Rennen in der Nacht mitverfolgten, in eindrucksvoller Manier.

Geschwommen wird in einer Bucht von Kailua Kona, in der Wasserschildkröten und Delphine nicht selten zu sehen sind. Das Wasser ist salzhaltig und recht warm, was bislang das Tragen von Schwimmanzügen überflüssig machte. In diesem Jahr durften Schwimmanzüge getragen werden, sofern sie nicht Neoprenbeschichtet waren, um einen Wettbewerbsvorteil durch gleitfähigeres Material zu verhindern.
Holger benötigte für das Schwimmen bei hohem Wellengang, wo mancher Armzug auch schon mal "ins Leere" geht und der Schwimmer in ein Wellental fällt, 1:12:05 Stunden. Angesichts des Salzwassers und der Masse an Startern (1700 Agegrouper und 200 Profis) ist diese Zeit als gut einzuschätzen.

Beim Radfahren auf dem Schnurgeraden aber welligen Queen Kaahumanu Highway bläst der Wind gerne von vorne und von der Seite. Teilweise sind die Böen so stark, dass die Athleten von ihren Rädern geblasen werden. Dies ist in diesem Jahr einer Hagener Athletin passiert, die beim Radtraining ein paar tage vor dem Rennen wegen des Winds stürzte. Holger schaffte es, die 180km in unglaublich schnellen 5:08:46 Stunden zu absolvieren. Damit fuhr er 476 Plätze im Gesamtfeld nach vorne und konnte als 504. Athlet auf die Laufstrecke wechseln.

Ein Marathonlauf auf Hawaii ist wie Laufen vor der offenen Saunatür. Daher ist eine gute Verpflegung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme besonders wichtig.
Holger hatte ein paar tage Zeit sich zu akklimatisieren und schaffte nach dem wirklich harten Radpart noch eine gute Marathonzeit von 3:45 Std, die einer Weltmeisterschaft würdig war. Selbst der ehemalige Hawaiisieger von 1997, Thomas Hellriegel, lief nur knapp 3 Minuten schneller als Holger!

Alles in allem hat Holger seinen Triathlontraum auf Hawaii wahrgemacht. Nach all den Jahren der Vorbereitung, des Zeitraubenden Trainings und des Kompromisse-Eingehens was soziale und persönliche Belange angeht, konnte Holger nun die Ernte seines Tuns einfahren, als der Streckesprecher auch bei ihm die Worte ins Mikrophon rief "Holger, You are an IRONMAN!"
MDC

Tracking Holger Brandt
 

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