PV: Israman am Roten Meer - zwei PVler finishten harte
Mitteldistanz
Triathlon ist nicht gleich Triathlon. Zu den härtesten Triathlons der
Welt zählt sicherlich der "Israman" in Eilat am Roten Meer. In diesem
Jahr befanden sich auch zwei Athleten des PV-Triathlon Witten am
Start: Stefan Haag und Nils Brüchert-Pastor hatten sich dieses Rennen
direkt zu Jahresanfang ausgesucht, um ihren abwechslungsreichen Sport
in besonderer Umgebung auszuüben. Eilat liegt ganz im Süden von Israel
am Roten Meer, eingezwängt zwischen Bergen, die zur einen Seite zu
Ägypten und zur anderen Seite zu Jordanien gehören.
Den Start am Strand im ersten Tageslicht bei noch frischen 8°C gab der
Veranstalter ab 6:20 Uhr in mehreren Wellen frei. Obwohl der Wind
heftig blies, war das Meer in Ufernähe spiegelglatt und glasklar. Die
Wasseroberfläche wurde jedoch schlagartig aufgewirbelt, als die über
1000 Athleten ins Wasser rannten. War das Schwimmen auf dem 1,9 km
langen Dreieckskurs zu Anfang noch eine große Freude, stieg die
Anforderung weiter draußen: bedingt durch einen hohen Wellengang
gestaltete sich das Vorwärtskommen und vor allem das Orientieren für
alle Teilnehmer recht schwierig.
Stefan Haag war in der vorletzten Startgruppe gestartet und kam nach
36 Minuten aus dem Wasser, Nils Brüchert-Pastor ging drei Minuten
später in der letzten Startgruppe, die den "Ü50"-Athleten vorbehalten
geblieben war, ins Wasser. Der PVler bekam nach 38 Minuten wieder
festen Boden unter die Füße. Weiter führte der Weg nach der ersten
Triathlon-Disziplin vom Strand zur ersten Wechselzone, um den
Neoprenanzug gegen die Radbekleidung zu tauschen und die 90 km lange
Radstrecke in Angriff zu nehmen.
Die hatte es besonders in sich: von Anfang an blies den Triathleten
ein heftiger Gegenwind ins Gesicht. Die Straße war lediglich die
ersten drei Kilometer eben, danach galt es, die Berge zu erklimmen und
90 km durch die Wüste zu fahren. Allein auf den ersten 13 km mussten
die Athleten gleich 1.100 Höhenmeter bewältigen. Das Feld zog sich
schnell in die Länge, als sich die Triathleten auf ihren Rädern die
steilen Kurven hocharbeiteten. Oben angekommen, führte die Strecke 40
km auf einem sehr profilierten Terrain durch die Wüste Negev, immer an
der Ägyptischen Grenze entlang - bewacht von unzähligen Israelischen
Militärposten. Der Wind blies weiterhin sehr heftig und die beiden
Athleten aus Witten schenkten sich nichts. Am Wendepunkt angekommen,
ging es 40 km zurück in die zweite Wechselzone. Nach 3:51 Stunden
stieg Stefan Haag vom Rad und wechselte auf die Laufstrecke. Nils
Brüchert-Pastor hatte alles gegeben und kam nach 3:50 Stunden zum
Wechsel.
In Laufschuhen ging es 800 Höhenmeter bergab wieder Richtung Eilat.
War es in der Wüste noch sehr kühl, brannte jetzt die Sonne
erbarmungslos vom wolkenfreien Himmel herab und forderte den Athleten
bei nun über 30° C alles ab. Unterstützung bekamen die Aktiven etwa
alle zwei bis drei Kilometer durch Verpflegungsstellen, an denen
Getränke und Riegel von den zahlreichen sehr freundlichen und
professionellen Helfern gereicht wurden. Viele Triathleten hatten
trotzdem durch die lange und steile Bergabpassage mit Krämpfen zu
kämpfen, andere litten stark an Dehydrierung oder hatten mit den
Bedingungen einer Wüste an sich zu kämpfen. Der Führende und
Vorjahressieger Diego van Looy (BEL) musste sogar verletzt aufgeben,
da er sich beim Laufen an einem Stein verletzt hatte. Nils
Brüchert-Pastor ging die Laufstrecke nach gerade überstandenem
Muskelfaserriss sehr behutsam an, konnte sein Tempo aber bis fast zum
Ziel halten. Auf den letzten Kilometern begegneten sich beide PVler
sogar und kämpften sich gemeinsam Richtung Ziel. Nils Brüchert-Pastor
hatte am Ende leicht die Nase vorn und finishte nach 6:39:17 Stunden
als 27. von 236 seiner Altersgruppe (AK 50). Der PVler musste nur kurz
warten, um seinen Vereinskameraden Stefan Haag freudig empfangen zu
können, der nach 6:46:36 als 51. von 196 der AK 45 glücklich die
Ziellinie überqueren konnte.
Fazit der beiden PVler: der Israman ist ein fantastischer Triathlon,
sehr liebevoll und professionell organisiert. Das Land und die
Menschen sind absolut eine Reise wert, und die beiden fühlten sich zu
keiner Zeit auch nur ein kleines bisschen unsicher bezüglich der
allgemeinen Sicherheitslage. Beide können diese Veranstaltung
hundertprozentig empfehlen. MD
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