Wittener Triathlon-Vereine setzen verstärkt auf den eigenen
Nachwuchs
Kurz vor den ersten Liga-Wettkämpfen stellte Corona sämtliche
Startampeln auf Rot
Inzwischen ist absehbar, dass es in 2020 keine Wettbewerbe der
klassischen Art geben wird. Die virtuellen Wettkämpfe bewerten die
Sportler nur als einen kleinen Ersatz. Auch die Trainingsmöglichkeiten
werden durch Corona stark auf den Kopf gestellt.
Fürs Schwimmen müssen die Sportler häufig weite Anfahrten in Kauf
nehmen. Spontane Besuche in den Bädern sind zumeist nicht möglich, und
wer dann im Wasser ist, wird häufig gezwungen, in abgeleinten Kreisen
zu schwimmen.
Beim Radfahren gilt unverändert der sinnvolle Rat, möglichst
kontaktlos mit seinen Mitstreitern zu trainieren, und das Laufen in
Gruppen ist schwer möglich bei Einhaltung der Pandemie Vorgaben.
Diese Corona-Problematik nutzen die Vorstände der beiden Vereine
PV-Triathlon Witten und Triathlon-TEAM TG Witten für die sofortige
Umsetzung einer neuen Strategie bei der Zusammenstellung ihrer Kader.
Thomas Fehrs, 1. Vorsitzender beim TTW und gleichzeitig maßgebend im
Trainerstab tätig, fand folgende Worte für die neue Strategie: „Corona
hat aufgezeigt, wie schnell Pläne umgeschmissen werden müssen.
Insbesondere die auswärtigen Starter können unter den derzeitigen
Einschränkungen nur sehr schwer in Trainingspläne und
Wettkampfvorbereitungen eingebunden werden. Wir werden deshalb einen
für die Zukunft geplanten Schritt vorziehen und ab sofort verstärkt
auf unsere Eigengewächse setzen. Das gilt für alle Ligen, möglichst
rauf bis zur 1. Triathlon Bundesliga.“
Der Stamm der Anwärter für die höheren Ligen trainiert gemeinsam in
Witten und der näheren Umgebung. Eine gute Basis für den Weg nach
oben, mit dem Vorteil, dass bei allen Trainingseinheiten das
Teambuilding stark geprägt wird.
Aktuell trainiert Thomas Fehrs, gemeinsam mit dem stark besetzten
Trainerstab, ein gutes Dutzend junger Athleten. Die 16-20jährigen sind
überwiegend seit ihrer Kindheit sportlich aktiv und Schritt für
Schritt in die Triathlon-Welt reingewachsen. Inzwischen absolvieren
sie Wettkämpe in den verschiedenen Ligen, angefangen von den
NRW-Wettkämpfen bis rauf in die 2. Bundesliga. Zur sportlichen
Weiterentwicklung investieren sie zwischen 20-25 Stunden in der Woche,
alles zusätzlich zu Schule, Studium oder Ausbildung. Zwei Aktive
nutzen das Landesleistungszentrum in Essen, um möglichst optimal
Schule und Sport unter einen Hut zu bekommen.
Großen Dank richten die Sportler und Trainer an die jeweiligen Eltern,
ohne deren Unterstützung die möglichen Ziele sicherlich nicht
erreichbar wären.
UH
|
|
Andrea Halbe mit am Start von ‘Meine Stadt läuft‘ am Kemnader See
Für etwas Wettkampffeeling am Kemnader See sorgten in der vergangenen
Woche an vier Nachmittagen der Veranstalter NeoMove und der
Leichtathletikverein TV Wattenscheid 01 als Charity-Partner mit der
zweiten Ausgabe ihrer Laufserie: „Meine Stadt läuft – Bochum läuft auf
Zeit und mit Abstand.“
Ging es in der Vorwoche rund ums Lohrheidestadion, konnten die
Teilnehmer diesmal zwischen einem Lauf um den See mit 8,6km oder einer
Wendpunktstrecke mit 6,5km auf der Bochumer Seite wählen. Andrea Halbe
vom PV-Triathlon entschied sich für die Seerunde und reservierte sich
im Vorhinein online für den 24.06. einen Startplatz mit einer
Startzeit am frühen Nachmittag.
Statt einem üblichen Massenstart mit allen Teilnehmern, wie man es
sonst von Laufveranstaltungen aller Art gewohnt ist, wurden die
Teilnehmer coronabedingt einzeln alle 60 Sekunden nacheinander auf die
Strecke geschickt. Aber immerhin von einer richtigen Startlinie aus
und über eine Messmatte für die offizielle Zeitmessung und später
folgende Wertung.
Im Gegensatz zu den bisherigen reinen virtuellen Läufen der
vergangenen Monate kam jetzt nach langer Zeit wieder etwas
Wettkampffeeling auf, wenn auch die Stimmung im Start-/Zielbereich
aufgrund der fehlenden Musik und sonst anwesenden Zuschauer etwas
ruhig war.
Mit der Ausgabe von Startunterlagen zu Beginn und der Verpflegung im
Ziel mit Wasser und alkoholfreiem Bier hat sich der Veranstalter
jedoch sehr viel Mühe gegeben, dass es auch beim anschließenden kurzen
Plausch unter den Teilnehmern und Helfern unter Wahrung der
Abstandsregeln für einen Moment wie eine richtige Laufveranstaltung
angefühlt hat, so die PVlerin.
Ihre Zeit von 45:20 min für die 8,6 km bei heißen Temperaturen von
fast 30 Grad bekommt die Athletin zwar unmittelbar nach Überschreiten
der Ziellinie mitgeteilt. Dass sie damit nur knapp einen
Treppchenplatz in der Gesamtwertung der Frauen verpasst, aber immerhin
ihre Altersklasse gewinnt, erfährt die erfahrene Läuferin erst vier
Tage später am Sonntagabend.
SC
|
|