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Von Oliver Kubanek. 03. April 2008
Zwei Sportlerleben in einem
Klaus Augustin wird 60 Das Unglaubliche
vorweg: Der Wittener, der in diesem Jahr mit einer Bronzemedaille bei den
Deutschen Cross-Meisterschaften seine Leichtathletik-Medaillensammlung
vervollständigte, feiert heute seinen 60. Geburtstag. Klaus Augustin, einer
der erfolgreichsten Sportler des Triathlon Team Witten, ist aber in keiner
Weise müde, diese Sammlung noch weiter auszubauen.
„Aktuell bereite ich mich auf den Marathon im Mainz vor“, nennt er das
nächste seiner Jahresprojekte 2008, deren Höhepunkte die Teilnahme an der
Senioren-EM der Leichtathleten im slowenischen Ljubljana sowie an der
Duathlon-WM in Rimini sein sollen. „Wenn ich gesund bleibe, werde ich da
antreten“, kann man sich aber eigentlich nicht vorstellen, dass den Sportler
des TTW irgendetwas ernsthaft von diesen Starts abhalten kann.
Denn Augustin macht nicht nur seit 17 Jahren eine erfolgreiche Karriere im
Ausdauerbereich, sondern hat davor schon eine beachtliche Fußballerlaufbahn
hinter sich gebracht, die mit acht Jahren beim TuS Stockum begann und ihren
Höhepunkt beim VfL Witten in der Verbandsliga fand, die damals die
zweithöchste Amateurspielklasse war. „Heute würde man mich als eisenharten
Verteidiger bezeichnen“, so Augustin. Nachdem er
die Fußballschuhe mit 42 an den Nagel gehängt hatte, brachte ihn eine Wette
zum Laufen. Inspiriert von den Leichtathleten, die im Wullenstadion
trainierten, verlor er einen Wettkampf über 800 Meter. „Aber da habe ich
gemerkt, dass mir das eine Menge Spaß macht“, erinnert er sich. Konsequenz
dieser Wette war daher nicht nur ein Grillabend, der den Wetteinsatz
darstellte, sondern auch zwei Weltmeister- und ein Europa-meistertitel,
einige Siege und ein weiteres Dutzend Podestplätze bei Deutschen
Meisterschaften und mehr als 30 Erfolge bei Westdeutschen und Westfälischen
Meisterschaften im Triathlon, Duathlon und der Leichtathletik. Seine
Bestleistungen hätte zudem so mancher junger Athlet gerne auf seiner
Visitenkarte stehen. Beispielhaft sei eine Zehn Kilometer-Zeit von 33:38
Minuten genannt, die Augustin vor gerade einmal drei Jahren in Kempen
erzielte. Sportlicher Höhepunkt war sicherlich
der Sieg bei der Duathlon-WM 2004 in Frederica (Dänemark). Allerdings stellt
der Jubilar auch seinen Deutschen Titel über 3000 Meter auf der Bahn von 2005
auf eine hohe Stufe. „Da habe ich den fast unschlagbaren Winfried Schmidt
bezwungen“, blickt er mit einem Augenzwinkern auf seinen Kölner Dauerrivalen
beim Laufen. Da Augustin im nächsten Jahr in
Altersteilzeit gehen wird, muss sich Schmidt vermutlich warm anziehen, denn
dann hat der TTWler mehr Zeit für das Training. „Ach was“, wiegelt der
Wittener ab, „es gibt ja noch mehr als Sport.“ Besonders Reisen und das
Kennenlernen von Land und Leuten sowie die Lektüre eines guten Buches werden
dem kulturbeflissenen „Senior“ seinen kommenden Lebensabschnitt nicht
langweilig werden lassen.
Dazu wird auch das Laufprojekt „Von 0 auf 42“
beitragen, in dem er Anfänger an den Marathon heranführt, und das ihm
besonders am Herzen liegt. „Wenn die dann nach 42,195 Kilometern ins Ziel
kommen, bereitet mir das bei allen meinen sportlichen Aktivitäten den meisten
Spaß.“ Zu guter Letzt verrät der jetzt 60-Jährige
auch noch sein Erfolgsgeheimnis. „Ich trinke abends gerne ein, zwei Gläser
Rotwein. Das ist mein Doping.“
Oliver Kubanek
Über Jahre als Konkurrenten gleichauf:
Marathon-Weltmeister Günter Koch (Bochum) und Klaus Augustin
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Alt vor jung: Ein gewohntes Bild,
wenn Klaus am Start ist,
wie hier beim Citylauf in Wetter.
Von 0 auf 42: Das Projekt für Laufanfänger ist
für Klaus eine Herzensangelegenheit,
die ihm viel Freude bereitet.
In seinem Element:
Der Spaß am Ausdauersport
ist Klaus Augustin sichtlich anzusehen.
Selten so gefreut wie 2005:
Klaus übersprintet seinen ewigen Rivalen
Winfried Schmidt (Köln) und wird
Deutscher Meister M55
über 3000m in der Halle
siehe auch: Presseschau Hallen-DM
2005
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