Athleten trotzten dem Schmuddelwetter

Mit der Leiter hoch hinaus? Wohl eher nicht. Diese behelmten Sportfreunde der Feuerwehr hatten den Spaß in den Vordergrund gestellt. Fotos (3): Tanja Schneider

Witten. Nur sechs Grad plus, beißender Wind und immer mal wieder ein fieser Regenschauer: Der 13. Weihnachtslauf des PV-Triathlon Witten hätte nun wirklich bessere Bedingungen verdient gehabt. Dann wäre noch ein eindrucksvollerer Teilnehmer-Rekord als die letztlich registrierten 640 Aktiven drin gewesen.

Doch auch so zog der Veranstalter ein durchaus zufriedenes Fazit: "Wir haben wieder einige gute Zeiten erlebt. Erfreulich war vor allem das hohe Meldeergebnis von Seiten der Wittener Schulen. Kurzfristig kam noch eine Reihe von Anmeldungen für den Hauptlauf dazu, dafür haben im Vergleich zu den Voranmeldungen beim 2-Kilometer-Lauf nachher einige gefehlt", so PVT-Sprecherin Lilo Frigge-Dümpelmann.

Den Siegerpokal trug schließlich wieder ein Athlet des "asics Teams" davon: Faris Al-Sultan, 25-jähriger "Ironman"-Spezialist aus München und für Witten in der Bundesliga am Start, blieb in 31:59 Minuten knapp unter der 32-Minuten-Marke, die auch Vorjahressieger Ingmar Lundström, der auf der Starterliste fehlte, unterboten hatte. Auch der zweitplatzierte Roland Steinmetz (LT Starlight; 32:09) brachte noch eine sehr gute Zeit zu Wege, Dritter wurde mit Michael Knorn (BW Annen) wieder ein Wittener. Der Sieger von 2001 war mit seiner Leistung (33:14 min.) einverstanden: "Bei den Bedingungen war es nicht leicht, hier zu laufen. Der Wind hat uns schon zu schaffen gemacht und an einigen Stellen war die Streckenführung ziemlich eng", gab Knorn zu Protokoll.

Ohnehin hatte die Strecke für Gesprächsstoff gesorgt. "Das ist schon ganz schön ärgerlich, dass uns die Stadt hier dauernd eine Streckenänderung vorgeschrieben hat", so Starter Hans-Jürgen Hornen, der mitverantwortlich für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung war. Ärgerlich vor allem deshalb, weil durch die künstliche Rodelbahn auf der Bahnhofstraße, deren pitschnasser, schmuddliger Schnee am frühen Sonntagmorgen noch abgetragen und später durch frischen ersetzt wurde, die traditionelle Streckenführung hätte geändert werden sollen. Dann aber hieß es doch: Bahn(hofstraße) frei für die Läufer - kein Umweg um die Wintersport-Anlage herum.

Mit der Absicherung der Strecke durch die Innenstadt hatten die Ordnungshüter so ihre Problemchen. "Die Polizei hat bemängelt, dass an einigen Stellen nur unzureichende beziehungsweise gar keine Absperrungen aufgebaut waren", hatte ein Teilnehmer erfahren. Zum Glück aber gab´s - bis auf die üblichen Verzögerungen und Störungen durch den Straßenbahn-Betrieb (wir berichteten) - keine besonderen Vorkommnisse. Auch das Rote Kreuz musste nicht einschreiten - es gab keine Unfälle.

Beeindruckend waren einmal mehr die Leistungen der Leichtathletik-Senioren: Vor allem in der Klasse M70 zeigten zwei Männer, dass sie noch längst nicht zum alten Läufer-Eisen gehören. Werner Beecker (71) vom LC Wuppertal lief erstaunlich gute 42:09 Minuten, Rang zwei belegte der Hallenweltrekordler über 3000 Meter, der Gelsenkirchener Eckart Maas (SuS Bertlich) in 45:10 Minuten. Der 75-jährige Maas erhielt bei der Siegerehrung den WAZ-Pokal als ältester Teilnehmer. Von Erschöpfung war bei ihm keine Spur: "Das hat heute richtig Spaß gemacht - trotz des eisigen Windes. Und mit meiner Zeit bin ich auch sehr zufrieden", betonte der lauflustige Pensionär.

Einen weiteren WAZ-Pokal erhielt die für den Recklinghäuser LC startende Hermi Staubermann (63). Um mehr als eine Minute unterbot sie in 45:37 min. ihre bisherige Bestzeit über zehn Kilometer und gewann damit überlegen die Altersklasse W60. Übrigens vor der Wittenerin Monika Knufinke (PVT; 53;47 min.).

Im Schülerlauf über die Distanz von einem Kilometer (35 Starter) ging der Sieg an Lars Knoche vom Triathlon-TEAM Witten (M9/3:17 min.), hinter ihm landeten Jonas Vieting (3:21) und mit Lena Anlauf (TuS Ende; 3:21) das schnellste Mädchen.

Auf der Zwei-Kilometer-Strecke (211 Starter) setzte sich Jens Bödecker (M14/6:28 min.) durch. Er verwies Teamkollege David Schönherr (M14/6:57) und Tim Gieger (M13/7:03) auf die Plätze. Bei den Mädchen behielt Catherine Buchwald (Hagen/W15; 7:42 min.) die Nase vorn. Nur fünf Sekunden dahinter: Annika Michalski (TSG Sprockhövel/W10). Dritte wurde Melanie Schmidt (SV Langendreer/W12; 8:01).

Nur 23 Aktive gingen im Volkslauf über 4 Kilometer ins Rennen. Schnellster war hier Till Schäfer (TSG Sprockhövel/M18; 13:13 min.), der vor Sven Bergner (PVT/M19; 13:35 min.) und Kai Niklas (Sprockhövel/M17; 14:23 min.) die Ziellinie überquerte. Die 18-jährige Kerstin Augustin (Triathlon-TEAM Witten) gewann die weibliche Konkurrenz in 14:53 Minuten vor Svenja Starke (PVT/W18; 16:11 min.) und Deianira Göring (Holzkampschule/W16; 17:08 min.).

Übrigens: Am längsten beschäftigt mit der Weihnachtslauf-Strecke war über die Zehn-Kilometer-Distanz der Wittener Jürgen Gehrmann. Der 48-Jährige passierte nach 1 Stunde, 18 Minuten und vier Sekunden als Letzter den Zielstrich. Keine Frage, dass ihm dennoch der anerkennende Applaus des Publikums gewiss war - und ein Lebkuchen-Herzchen durfte er wie alle anderen "Finisher" auch aus der Hand von PVT-Helferin Bettina Weirich in Empfang nehmen. Bei manchen nämlich gilt in erster Linie der olympische Gedanke des bloßen Dabeiseins. Und wer bei diesen Bedingungen die zehn Kilometer hinter sich bringt, hat allemal Respekt verdient.

 

15.12.2003   Von Oliver Schinkewitz Im Blickpunkt:

13. Weihnachtslauf

 

Am "Sultan" kommt keiner vorbei

Auf geht´s! Um kurz vor Elf wurden am Sonntag die Bambinis auf die Strecke geschickt. Zwar hielt nicht jeder der Knirpse sein Anfangstempo, doch flott auf den Beinen waren die Kinder allemal.

Fotos (4):

Tanja Schneider

Witten. Mit einem Erfolg für das neue "Triathlon-TEAM Witten" endete der 13. Weihnachtslauf des PV-Triathlon. Den Hauptlauf gewann "Ironman" Faris Al-Sultan in sehr guten 31:59 Minuten.

Schon eindrucksvoll, was der Bundesliga-Triathlet des "asics Teams" auf dem Zwei-Kilometer-Rundkurs durch die Wittener City bot. Die erfolgreiche Staffel ("Die Anacondas") vom Triathlon-TEAM Witten war gerade mal 20 Sekunden im Ziel, da jagte auch schon der 25-Jährige um die Kurve und konnte sich feiern lassen. Zehn Sekunden hinter ihm belegte Roland Steinmetz (LT Starlight) Rang zwei, Dritter wurde der Gewinner von 2001, Michael Knorn (BW Annen; 33:14 min.). Bei den Damen bekam Lisa Stegert (TuS Ende) den Siegerpokal - ihre Endzeit betrug sehr gute 37:54 Minuten. Womit sie Antje Christ (TTW; 38:47) und Claudia Liebelt (TuS Ende; 42:21) deutlich auf Distanz hielt.

Dass es wieder mal ein Rekord-trächtiger Weihnachtslauf werden würde, das zeichnete sich schon bei den Voranmeldungen ab. Zwar blieben einige letztlich doch dem Lauf fern, doch am Ende standen 640 Starter zu Buche - soviele gab´s noch nie. "Die Stimmung war trotz des Wetters wieder mal glänzend, und die Zeiten waren wirklich hervorragend", so Lilo Frigge-Dümpelmann.

Die üblichen Komplikationen, die allein schon der Straßenbahn-Verkehr mit sich bringt, sind ja fast schon Routine. Doch ärgerlich muss es für den bemühten Veranstalter schon sein, wenn sich die Bogestra-Vertreter derart stur stellen wie der knurrige Straßenbahn-Lenker, der vor Beginn des Hauptlaufes nur müde mit den Achseln zuckte, als man ihn bat, der Läufer wegen ein kleines Stückchen zurückzusetzen. Ist eben nicht jeder ein Freund der Sportler. . .

Immer mehr Freunde hingegen machen sich die vielen Schüler, die Jahr für Jahr am Lauf teilnehmen. Mit 172 Kindern stellte die Holzkamp-Gesamtschule das Gros der Starter. "Einmalig", staunte Lilo Frigge-Dümpelmann über das Laufinteresse der Schüler.

Nahezu unbemerkt drehte der Hawaii-Ironman-Gewinner von 1997, Thomas Hellriegel (32; TTW), seine Bahnen durch die Stadt. Rang 20 in 37:21 min. - für ihn war´s eher eine bessere Trainingseinheit. Daniel Unger (ebenfalls TTW), kürzlich 17. der Triathlon-WM, lief derweil nur zwei Runden, belegte mit seiner "Junioren"-Staffel (neben Aljoscha Willgosch, Kevin Knoche, Robert Ziffling) im Teamrennen Rang drei. Und freut sich auf Weihnachten: "Jetzt mach´ ich erstmal ´ne Pause!"

  Alle Ergebnisse sind übrigens im Internet zu finden bei www.pv-triathlon-witten.de .

 

14.12.2003   Von Jens Nieweg und Oliver Schinkewitz Im Blickpunkt:

13. Weihnachtslauf

 

Luftige Kleidung und heißer Tee

Da kommt der Sieger 2003: Faris Al-Sultan (Triathlon-TEAM Witten) lief nach 31:59 Minuten durchs Ziel.

Witten. Einen neuen Streckenrekord gab´s für Weihnachtslauf-Gewinner Faris Al-Sultan zwar nicht, zumindest aber den Respekt aller Teilnehmer.

In erster Linie natürlich für seine sehr gute 10 km-Zeit (31:59 min.). Doch auch sein sommerliches Outfit sorgte für Aufsehen. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt zwang sich der 25-jährige Münchner vom Triathlon-TEAM Witten in seine überaus kurze Sporthose, die Laufschuhe zog er gar ohne Socken an. Als Lilo Frigge Dümpelmann vom Ausrichter PVT unter dem schützenden Kaufhaus-Vordach die Urkunden für die Besten der Jugendläufe verteilte, überrundete Al-Sultan davor schon die ersten Mitläufer der Hauptgruppe.

"War ganz okay", lautete sein knapper Kommentar kurz nach dem Rennen, als er sich mit einem Becher heißem Tee wärmte. "Ziemlich windig war´s an manchen Stellen schon", ergänzte er.

Herausragend auch die Zeit der Siegerin des Frauenlaufes: Lisa Stegert (27) kam nach 37:54 min. ins Ziel. Die Leichtathletin des TuS Ende hat schon einige Starts in Witten hinter sich, ganz oben auf dem Siegerpodest landete sie aber am Sonntag zum allerersten Mal. Nur 22 Sekunden nach ihr beendete mit Walter Hantke (Viersener TV) der schnellste Senior den Lauf. 38:16 Minuten - der 62-Jährige war flott unterwegs. Ältester Teilnehmer war indes Eckart Maas (SuS Bertlich): Der 75-Jährige benötigte 45:10 min. für die Strecke. Und die Recklinghäuserin Hermi Staubermann (62) blieb als Schnellste der Klasse W 60 in 45:37 Minuten gar eine gute Minute unter ihrer bisherigen Bestzeit.

14.12.2003   Die Sieger 2003