TTW: Großes Aufgebot in Egmond an Zee
Starke Rad- und Laufleistungen am holländischen Strand
Egmond an Zee, Piet Heinstraat 5. So lautete die Adresse des
temporären Sozial- und Kommunikationszentrums der acht TTW-Athleten, die
sich zusammen mit einigen Unterstützungs- und Anfeuerungswilligen
vergangenes Wochenende zum Mountainbike- und Marathonrennen am Strand
des holländischen Küstenorts aufgemacht hatten. Und zu berichten gab es
über das samstägliche Radrennen und die sonntäglichen Halbmarathonläufe,
die sowohl einzeln, als auch als Kombizeit gewertet wurden, eine Menge.
„Das war ein tolles Wochenende. Die Rennen am Strand haben eine Menge
Spaß gemacht“, kann das Fazit von Thomas Rypalla als übereinstimmende
Meinung bezeichnet werden. Eine große Rolle spielte dabei das Wetter an
Hollands Westküste, denn strahlender Sonnenschein ließ die Kälte des
Januars in den Hintergrund treten. Zudem erleichterte ein fast
windstiller und relativ hart gefrorener Strand den TTW’lern am Samstag
den 36 Kilometer-Radrenntag enorm. „Im Vergleich zu den Vorjahren waren
das paradiesische Umstände“, verglich Dirk Strothkamp seinen Auftritt
mit denen der letzten zwei Jahre. Daher war er mit einer Endzeit von
1:23:43 h (Gesamtrang 262) auch schneller als je zuvor und gleichzeitig
bester Wittener auf zwei Rädern. Ihm lange auf den Fersen war Klaus
Böde, der bis zum Wendepunkt mit Strothkamp zusammen unterwegs war, auf
dem Rückweg nach Egmond aber etwas Zeit verlor und nach 1:26:31 h ins
Ziel fuhr (Platz 280). „Muskulär hat mich der Radwettkampf wirklich an
die Grenze gebracht“, so Böde. „Auch wenn der Strand nicht so weich war,
ging diese kurze, intensive Strecke an die Substanz.“
Aus hinteren Startregionen mussten Holger Brandt (1:27:21 h) und Thomas
Rypalla (1:35:42 h) ihr Glück versuchen, kamen aber trotz mancher
„Staus“ an Hindernissen noch mit guten Resultaten ins Ziel. Auf dem
ungewohnten Mountainbike rundete Wilfried Hofmann nach 1:43:26 h das
Mannschaftsresultat ab. Bemerkenswerte Randnotiz dabei war Brandts
Kleiderwahl, denn neben ihm hatte sich unter gut 3500 Radsportlern bei
Temperaturen um den Gefrierpunkt nur ein weiterer für eine kurze Hose
entschieden.
Nach nur einer Regenerationsnacht ging es für die fünf am Sonntag auf
die 21,1 Kilometer lange Laufstrecke über Egmonds Strand- und
Dünenlandschaft, wo sie von Michaela Maas, Anne Petry und Dieter
Veldscholten, der vor vier Jahren das „Egmond-Wochenende“ entdeckt
hatte, begleitet wurden. Unglücklicherweise hatten sich die Bedingungen
etwas geändert. Eine steife Brise bedeutete für den Strandabschnitt
Gegenwind. Zudem war der Boden nach der nächtlichen Flut deutlich
eingeweicht.
Davon am wenigsten stören ließ sich auch beim Lauf Dirk Strothkamp.
1:18:50 h bedeuteten Platz 69 und eine ausgezeichnete Kombizeit. „Das
war schneller als gedacht“, gestand der Wittener, „aber ich hatte keine
Schwächephase, auf dem Strand eine tolle Gruppe und konnte mein Tempo
prima durchlaufen.“
Das konnte auch Klaus Böde, der sich selbst in 1:23:27 h überraschte.
„Nach dem anstrengenden Radfahren war mit einem so guten Lauf nicht zu
rechnen. Aber ich wusste ja, dass mir der Holger im Nacken sitzt“,
spielte er grinsend auf die interne Wertung mit Holger Brandt an, der
die 50 Sekunden Rückstand nach dem Radfahren aufholen wollte. „Ich hatte
ein wenig darauf spekuliert, in der TTW-Rangliste mit Klaus konkurrieren
zu können, aber das hat dann doch nicht geklappt“, so der
Zwei-Meter-Mann, den seine 1:25:38 h aber sehr zufrieden stellten. Auch
Rypalla (1:32:46 h), Veldscholten (1:33:40 h) und Hofmann (1:41:50 h)
erreichten ihre Ziele, auch wenn letzterer sein Rennen wie folgt
zusammenfasste. „Die erste Hälfte war hart, und die zweite Hälfte war
dann richtig hart.“
Michaela Maas und Anne Petry (Foto: O. Kubanek)
Ihre Ziele von Beginn an niedrig gesteckt hatten die beiden TTW-Damen.
Nach gesundheitlichen Problemen waren sie sich dabei einig. „Wir wollten
eigentlich ziemlich relaxt laufen“, so Anne Petry, „aber der Strand und
der Gegenwind haben uns dann ganz schön gefordert.“ Dem konnte Michaela
Maas nur zustimmen. „Das Rennen hat viel Spaß gemacht, aber der
Strandabschnitt hat schon einige Frustrationsfaktoren. Wir sind häufig
überholt worden, liefen immer im Wind und wenn man nach vorne schaute,
sah man so weit das Auge reicht nur Läuferschlangen, die kein Ende
nahmen.“ Eine Entschädigung für die „Qualen“ erhielten die beiden aber
gleich beim Verlassen des Strandes. „Wenn man in die Dünenlandschaft
einbiegt, ist der Blick schon überwältigend.“ Demgemäß begann das Duo
seinerseits mit der Überholarbeit und legte mit 1:59:26 bzw. 1:59:27 h
eine Punktlandung unter die Zwei-Stunden-Marke hin.
Bei der verdienten gemeinsamen Belohnung mit Pommes, Frikandeln und
anderen Sportlerspeisen und -getränken waren die gezeigten Leistungen
übrigens nur noch ein Randaspekt. Hauptthema war die nächstjährige Fahrt
zum Ausdauerwochenende in Egmond. kub
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