AsicsTeam TG Witten: Lisa Norden zur Sprint-WM in Lausanne
„Das aufregendste Rennen, das ich jemals gesehen habe“
Vergangenes
Wochenende wurde Lisa Norden vom AsicsTeam TG Witten Zweite im
vorletzten Lauf der Weltmeisterschafts-Serie in Kitzbühel. Damit rückte
sie in der Gesamtwertung auf den dritten Rang vor und hat nun gute
Chancen im Kampf um die Medaillen beim Finale in Budapest. An diesem
Samstag und Sonntag konzentriert sie sich aber auf etwas anderes, sie
wird in Lausanne bei der WM über die Sprintdistanz starten. Im Interview
spricht sie über ihre Motivation für dieses Rennen, die Herausforderung
und die Besonderheit eines Teamwettbewerbs.
(asics Foto)
Hallo Lisa Norden, am Samstag geht es in
Lausanne um Medaillen über die ungewohnte Sprint-Distanz. Warum treten
Sie dort an?
Nun ja, auch wenn es kein Event der WM-Serie ist, so ist es
doch immer noch der Kampf um einen Weltmeistertitel. Ich denke, das ist
Grund genug für den Trip nach Lausanne. Zudem weile ich ohnehin noch in
Davos, so dass die Anreise, genau wie die nach Kitzbühel, eine ziemlich
kurze und unkomplizierte ist.
Ändert sich das Training im Vorfeld eines
solchen Wettkampfs?
Das Rennen ist schon eine Art Bonus für mich, und der Spaß
steht mehr im Vordergrund als die Bedeutung. Insofern geht es im Trainng
allein um die Vorbereitung auf Budapest. Dabei habe ich das Lauf- und
das Tempotraining intensiviert. Da passt ein Sprint und das
anschließende Teamrennen gut in den Plan. Das ist eine weitere Chance,
vor Budapest das Schwimmen zu stabilisieren und schnelle Wechsel zu
üben.
Sie waren immer wieder im Training
eingeschränkt wegen Knie- und Rückenproblemen. Wie wirken die sich
aktuell aus?
In den letzten zwei Wochen konnte richtig hart arbeiten, auch
im Laufbereich. Davon brauche ich nun noch einige Einheiten, damit ich
in Budapest noch einen Laufgang höher schalten kann. Meine
Rückenprobleme gehen zurück und ich bin froh, dass ich langsam wieder
meine alte Form und Fitness zurückfinde.
Wie sehen dann Ihre Erwartungen für Lausanne
aus?
Der Umstand, dass es über eine Sprintdistanz geht, ändert die
Renndynamik und da mögen ein paar andere Namen am Ende vorne sein als
die „typischen Favoriten“. Vielleicht können ja auch ein paar der
talentierten jungen Athleten in das Geschehen eingreifen. Das kurze
Schwimmen, vermutlich auch noch im Neoprenanzug, und der schwere
Radkurs, sind wohl auch ein Vorteil für die starken Rad- und Lauftypen.
Und was erwarten Sie persönlich?
Natürlich würde ich gern eine Medaille gewinnen, aber der
Fokus ist ganz auf Budapest ausgerichtet.
Und für das Teamrennen?
Das schwedische Team wird recht jung sein in Lausanne, neben
mir noch drei talentierte Junioren. Wir erwarten nicht zu gewinnen, aber
allein, dass wir eine Mannschaft stellen, ist für Schweden schon eine
tolle Entwicklung.
Im letzten Jahr habe ich auf der Tribüne in Des Moines das
Team-WM-Rennen verfolgt, und das war eines der aufregendsten Rennen, das
ich jemals gesehen habe. Das Format ist super und die Führung wechselte
ständig bis zum Ziel. Ich schätze, dass dieses Mal die Schweizer die
großen Favoriten sind, als Titelverteidiger und vor dem Heimpublikum.
Aber ich würde auch die Australier und die Franzosen auf der Rechnung
haben. kub
AsicsTeam TG Witten: Große Vorfreude auf die Sprint-WM
„Diese Distanz ist aufregend und spaßig“
Das große Finale der Triathlon-WM-Serie steht erst im September in
Budapest an. Am kommenden Wochenende findet allerdings ebenfalls eine
Weltmeisterschaft statt, und die Protagonisten beider Finale sind nahezu
dieselben. In Lausanne trifft sich die Triathlon-Elite, und somit auch
einige Athleten aus dem Bundesliga-Kader des AsicsTeam TG Witten, zu den
Sprint-Weltmeisterschaften.
Über eine halbe olympische Distanz werden in den Einzelrennen Lisa
Norden, Nils Frommhold, James Seear und Dan Wilson an den Start gehen.
Und wenn alles läuft wie gewünscht, werden alle vier auch im
Teamwettbewerb um Medaillen und gute Platzierungen kämpfen.
„Auch wenn es kein Event der WM-Serie ist, ist es dennoch ein
Weltmeistertitel“, benennt Lisa Norden ihre leicht nachvollziehbare
Motivation, in der Schweiz an den Start zu gehen. „Aber das Rennen ist
schon eine Art Bonus für mich, und der Spaß steht mehr im Vordergrund
als die Bedeutung.“ Um eine Medaille möchte sie natürlich dennoch
kämpfen, wenngleich sie nicht die „typischen Favoriten“ vorne erwartet.
Spaß
am Rennen ist auch ein wichtiger Faktor für das Herren-Trio vom
AsicsTeam TG Witten. „Ich freue mich schon auf Lausanne, weil die
Sprintdistanz sehr aufregend und spaßig ist“, sagt etwa Dan Wilson
(asics Foto). „Es wird aber ebenfalls ein gutes Training für Budapest,
weil auch dort ein hohes Tempo zu erwarten ist.“
Gemeinsam mit Landsmann James Seear kann er auch das Teamrennen kaum
erwarten, in dem zwei Männer und zwei Frauen als Staffel über noch
kürzere Strecken (250m Schwimmen/ 6km Rad/ 1,4km Laufen) den Wettkampf
aufnehmen. „Das wird sicher extrem herausfordernd über diese ganz kurzen
Distanzen.“ Ob die beiden AsicsTeam-Athleten auch wirklich gemeinsam
antreten, entscheidet sich aber erst in den Einzelrennen, denn die
Australier werden zwei Mannschaften ins Rennen schicken.
Immerhin haben sie ihre Team-Startplätze dadurch sicher, im Gegensatz zu
Nils Frommhold, der sich mit Daniel Unger, Gregor Buchholz und Franz
Loeschke um die zwei deutschen Startplätze bewirbt, so dass seine
Konzentration erst einmal dem Einzel gilt. „Der selektive Radkurs in der
Innenstadt von Lausanne gilt als Scharfrichter für ein gutes Ergebnis
und kann durchaus für die Vorentscheidung sorgen“, hat er bei seiner
aktuell guten Schwimm- und Radform durchaus seine Hoffnungen, zumal er
im Unterschied zu den drei anderen Wittenern in Budapest nicht dabei
sein wird. kub
|