Julia Rudack finisht Ironman-Weltmeisterschaft 2023 auf Hawaii
Triathlon-Langdistanz mit 3,8km Schwimmen, 180km Rad und 42,2km
Laufen unter extremen Bedingungen
Der große Traum vieler Triathletinnen und Triathleten ging für Julia
Rudack vom PV Triathlon TG Witten nun in Erfüllung: Die Teilnahme und
ein erfolgreiches Finishing beim ältesten und härtesten Ironman auf
der Welt – dem Ironman auf Hawaii! Qualifiziert für die
Triathlon-Weltmeisterschaft auf Hawaii hatte sich die Triathletin vom
PV Triathlon TG Witten im Oktober 2022 beim Ironman Cascais in
Portugal mit einem 5. Platz in ihrer Altersklasse W30.
Die besten Triathletinnen der Welt hatten in diesem Jahr die Insel im
Pazifik ganz für sich alleine, denn erstmals in der Geschichte des
legendären Triathlons wurde nur die Ironman-Weltmeisterschaft der
Frauen auf Hawaii ausgetragen. Die Männer trugen ihre
Weltmeisterschaft zwei Wochen zuvor in Nizza aus. Im nächsten Jahr
sollen dann ausschließlich die Männer auf Hawaii starten und die
Frauen in Südfrankreich.
Nachdem die Athletin mit ihrem Support-Team bereits zehn Tage vor dem
Rennen auf der Vulkaninsel im Pazifik angekommen war, um sich an die
extremen Wetterbedingungen mit über 30 Grad im Schatten und einer
Luftfeuchtigkeit von 85% zu gewöhnen, fiel der Startschuss am
Wettkampftag frühmorgens um 7:00 Uhr noch vor Sonnenaufgang. Die
Schwimmstrecke kannte die Athletin bereits vom Schwimmwettbewerb
einige Tage zuvor.
Bereits das Schwimmen im glasklaren Pazifik in der Bucht von
Kailua-Kona war ein Erlebnis für sich, berichtet Julia Rudack nach
ihrer Rückkehr. „Das war unglaublich toll mit bunten Fischen unter
einem der aufgehenden Sonne entgegen zu schwimmen“ so die glückliche
Ironman-Finisherin.
Nach 1:19:08 Std. im Wasser zurück am Pier von Kailua-Kona angekommen,
erfolgte ein schneller Wechsel auf die 180km lange Radstrecke mit rund
1.500 Höhenmetern. Der Weg führte zunächst 15km durch Kona mit einer
Wendepunktpassage auf dem Kuakini Highway, ehe es schließlich auf den
berüchtigten Queen Kaahumanu Highway ging. Dieser führt durch die
Lavawüste mit seinen unberechenbaren Mumuku Winden in den Norden der
Insel nach Hawi.
Auf dem Rückweg nach Kona verirrte sich 70 km vor der zweiten
Wechselzone eine Biene unter das Visier vom Radhelm und stach die
Radfahrerin direkt unterhalb vom rechten Auge. Der Bienenstich war
nicht nur höllisch schmerzhaft, sondern führte auch dazu, dass die
komplette rechte Gesichtshälfte so stark anschwoll, dass Julia Rudack
den Rest der Radstrecke nur noch auf einem Auge sehen konnte.
Trotz des Zwischenfalls beendete die Triathletin das Radrennen
souverän nach 6:05:55 Std. und wechselte weiterhin gut gelaunt in die
Laufschuhe für den abschließenden Marathon. Doch die Freude auf die
42,2 km lange Laufstrecke auf dem glühenden Asphalt vom Ali‘i Drive
bei 30 Grad im Schatten und ihr Dauerlachen verging der Triathletin
recht schnell. Durch die Schwellung im Gesicht bekam sie zunehmend
schlecht Luft. An jeder Verpflegungsstation musste deshalb mehrere
Minuten lang gestoppt werden, um die Schwellung zu kühlen, was
wertvolle Zeit kostete.
Die letzten Kilometer vom Marathon mussten dann jedoch auch noch in
völliger Dunkelheit mit nur einem sehenden Auge zurückgelegt werden.
„So ein Highway in der Wüste kann ganz schön dunkel sein“ scherzt
Julia Rudack rückblickend, nachdem die zähen 42,2km in 5:15:56 Std.
absolviert waren. Überglücklich und in diesem Jahr als einzige
Triathletin vom PV Triathlon TG Witten überquerte Julia Rudack die
Ziellinie nach insgesamt 12:58:35 Std. und empfang dort die
heißbegehrte Finisher-Medaille, die am Ende nach dem anstrengenden und
kräftezehrenden Wettkampf gefühlt 10kg schwer war.
Mit dem Start auf Hawaii war es für Julia Rudack bereits die sechste
Teilnahme an einer Langdistanz mit 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren
und 42,2k Laufen, von denen die Triathletin vom PV Triathlon TG Witten
bislang vier erfolgreich zu Ende über die Ziellinie gebracht hat.
Von Beginn an ihrer Triathlonkarriere wird Julia Rudack von
PVTG-Trainer Andreas Kapka trainiert, der mit der Leistung und dem
erfolgreichen Finishing seines Schützlings unter den Bedingungen auf
Hawaii sowie vor dem Hintergrund einer nicht ganz optimal verlaufenden
Trainingssaison mit den vielen Rückschlägen am Ende doch sehr
zufrieden und stolz ist.
Familie Linde – eine extremsportliche Familie im Urlaub in
Österreich und Italien unterwegs
Fank Linde finisht erfolgreich Ironman 70.3 in Zell am See-Kaprun
(Österreich) - Sohn Kianu gewinnt zuvor den 3. Platz beim IronKids in
Zell.
Das gleiche Duo nahm kurz darauf am Gardasee (Italien) an der EM im
Cross-Duathlon teil und Frank Linde starte zusätzlich noch beim
Cross-Triathlon am Gardasee.
Während für andere Familien allein das Wandern in den Bergen von
Österreich und Italien eine völlig ausreichende sportliche Betätigung
im Urlaub darstellt, kann sich Familie Linde vom PV Triathlon TG
Witten damit nicht begnügen. Da müssen es im Urlaub neben dem Wandern
zum Abschalten und zur Entspannung vom Alltag doch auch ein paar
Wettkämpfe sein.
Den Anfang der sportlichen Urlaubsreise in den Alpen machte Familie
Linde in Zell am See-Kaprun in Österreich. Die Messlatte wurde dabei
gleich am ersten Wettkampf-Tag im Salzburger Land von Sohn Kianu auf
schwindelerregende Höhen gelegt, als er mit seinen 5 Jahren spontan
den Aquathlon mit 50 m Schwimmen im Zeller See und 700 m Lauf bestritt
und diesen als dritter im Wettbewerb der jüngsten Jahrgänge gewann.
Damit holte er gleich bei seinem allerersten Wettkampf den
Ironkid-Pokal für seinen 3.Platz in die Familiensammlung.
Einen Tag später, am Sonntagmorgen, musste dann Vater Frank Linde
nachlegen. Zusammen mit einem alten Freund aus der Grundschule und
rund 1.500 weiteren Teilnehmern stand der Ironman 70.3 auf dem
Urlaubsprogramm.
Das 1,9 km-Schwimmen im klaren Wasser des Zeller Sees war in knapp 35
Minuten noch der angenehmere Teil des Wettkampfes, ging es danach mit
dem Mountainbike 90km in die Berge durch die bekannten Skigebiete
Hochkönig, Maria Alm und Kaprun. Auf dem rund 14 km langen Anstieg zum
Filzensattel mussten knapp 700 Höhenmeter am Stück bewältigt werden,
die rasanten Serpentinenabfahrten luden dann eher nicht zum
Sightseeing ein. Später Richtung Zell und Kaprun konnte man jedoch den
Blick auch mal auf das Kitzsteinhorn und die letzten, noch
verbliebenen Gletscher schweifen lassen. Beste Bedingungen auf dem Rad
mit einem Sonne-Wolken-Mix bei 20 Grad und nur wenig Wind machten den
90 km-Ritt für den passionierten Mountainbiker Frank Linde in der Zeit
von 2:56 h dann doch zu einem großen Genuss.
Der Halbmarathon durch die Altstadt von Zell am See und entlang am
Ufer des gleichnamigen Sees war an diesem Tag ebenfalls eine machbare
Aufgabe. Ein konstantes Lauftempo um die 5:25 min/km bedeuteten eine
Zielzeit von 1:56 h.
Am Ende lag die Gesamtzeit für Frank Linde sogar deutlich unter dem
angepeilten Wunschziel von sechs Stunden. Mit insgesamt 5:36:27 h
holte er sich den 20. Platz in der AK 50 von über 100 Teilnehmern.
Die guten Wetterbedingungen, die spektakuläre Location und die tolle
Stimmung entlang an der Strecke übertrafen die Erwartungen an den
Ironman 70.3 in Zell am See-Kaprun. Hier war die Reise aber noch lange
nicht zu Ende. Zwei Tage später ging es über Südtirol weiter zum
Gardasee nach Riva del Garda.
Hier standen die Europameisterschaften im Cross-Duathlon und
Cross-Triathlon im Rahmen der Europe Triathlon Cross Championships auf
dem Programm. Gestartet sind zum einen die Elite-Fahrer und zum
anderen die Altersklassen der nationalen Landesverbände in den
jeweiligen Nationaltrikots.
Eine atemberaubende Location mit See- und Berg-Panorama machten dies
zu einem tollen Erlebnis bei Urlaubsfeeling.
Auch hier durfte der 5-jährige Sohnemann vorab an den
norditalienischen Regionsmeisterschaften im Cross-Triathlon teilnehmen
und direkt bei hoher Welle nachmittags in den Gardasee hüpfen und die
30 Grad beim Radfahren und Lauf spüren. Für über 300 Kinder ein klasse
Triathlon-Tag mit glücklichen Gesichtern überall.
Die EM im Cross-Duathlon (6 km/20,4 km/3 km) stand für Frank Linde auf
dem Programm, die er nach 2:06:49 Std. mit den 6. Platz der AK50
beendete. Zwei Tage später folgte dann mit der EM im
Cross-Triathlon (1 km/20,4 km/6 km) der dritte Wettbewerb im Urlaub.
Hier erreichte der ambitionierte Triathlet vom PV Triathlon TG Witten
mit einer Zeit von 2:12:21 Std. den 7. Platz in der AK 50.
„Die MTB-Strecke war fahrtechnisch nicht so anspruchsvoll, wie man es
vom Gardasee eigentlich hätte erwarten können, jedoch waren knapp 1000
Höhenmeter auf den 20 km zu bewältigen“ berichtet der
leidenschaftliche Mountainbiker nach seiner Rückkehr. Die Laufstrecken
waren eher flach, aber verwinkelt, kurvig und mit wechselnden
Untergründen aus Wiese, Schotter und Sand ausgelegt.
„Insgesamt eine tolle Kulisse mit sehr vielen Zuschauern an der
Strandpromenade, traumhaftes Sommerwetter und internationales
Wettkampf-Flair – ein sehr gelungener Sport-Urlaubstrip“ so das Fazit
von Frank Linde.
SC
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