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Herzstillstand beim Fitneßtraining / Herzmuskelentzündung nicht auskuriert?

Der ehemalige Radprofi Audehm ein Pflegefall

dpa-Meldung in
Frankfurter Allgemeine Zeitung
vom 23.01.2001

BERLIN (dpa). Gerd Audehm, bis 1996 Radprofi beim Team Telekom, könnte im Alter von 32 Jahren zum dauerhaften Pflegefall werden. Im Juli des vergangenen Jahres erlitt er beim Fitneßtraining einen Herzstillstand und mußte über einen längeren Zeitraum reanimiert werden. „Er trug einen Gehirnschaden davon, war jetzt lange Zeit in der Reha und soll Ende Januar entlassen werden", sagte seine Ehefrau Dana am Montag.

Der als starker Bergfahrer bekannte Rennfahrer hatte nach Auskunft seiner Frau 1998 eine Herzmuskelentzündung erlitten, die damals zwar diagnostiziert, aber nicht auskuriert wurde. Das sei der Auslöser für seinen Herzstillstand gewesen. „Gerd wird zu seinen Eltern kommen. Er braucht Ganztages- betreuung, ist desorientiert und hat kein Kurzzeitgedächtnis mehr", sagte sie.

 

Audehm werde voraussichtlich keinen Anspruch auf eine Rentenversicherung haben, sagte seine Frau. Ehemalige Kollegen hätten sich in der schwierigen Zeit vorbildlich um sie gekümmert. An ihrem Wohnort in Eynatten in Belgien pflegen sie und ihre sechsjährige Tochter regelmäßigen nachbarschaftlichen Kontakt zu Telekom-Profi Jens Heppner und Team-Sprecher Olaf Ludwig. Zuletzt fuhr Audehm als Profi beim Team Nürnberger. Audehm ist in Annahütte geboren und in Senftenberg in Brandenburg aufgewachsen. Am 14. März wird er 33 Jahre alt. 1993 und 1994 bestritt er die Tour de France im Telekom-Team. 1991 und 1992 gewann er die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt. Als Profi leistete er vornehmlich Helferdienste.

„Es war, glaube ich, die zweite Tourwoche. Wir waren beim Fitneßtraining, er fuhr auf dem Spinning-Rad. Plötzlich

brach er bewußtlos zusammen", erinnert sich Dana Audehm an den schlimmen Moment, als sich das Leben des früheren Profis abrupt änderte. Zu den akuten Schwierigkeiten kommen für Dana Audehm zusätzliche Probleme mit der Krankenkasse ihres Mannes. Die stellte jetzt Transportkosten in Höhe von 5000 Mark in Rechnung. „Ich weiß nicht, wie ich das bezahlen soll", sagte sie.

„Seine Tests bei uns in der Uni-Klinik Freiburg während seiner Zeit bei Telekom waren alle normal. Als er mir später von Schwierigkeiten berichtete, habe ich ihn an einen Kollegen nach Aachen in die Nähe seines Wohnortes verwiesen. Wahrscheinlich hatte er nach einem Virusinfekt eine Herzmuskelentzündung erlitten, die unterschätzt oder nicht richtig auskuriert wurde", sagte Andreas Schmid, heute und damals einer der Telekom-Teamärzte. „Das kann jeden treffen."

 

dpa-Foto Gerd AudehmFoto: dpa

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