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Sterntaler-Lauf in Herdecke (Ruhr)

" Hans-Sichelschmidt-Gedächtnislauf "
veranstaltet vom Sterntaler e.V., Herdecke

 

 

 

Aus "Einblicke", Ausgabe Weihnachten 2005

 

Kämpfer gegen die Hoffnungslosigkeit:
Hans und Inge Sichelschmidt

 

Wenn der Sterntaler e.V. in diesen Tagen seinen 15. Geburtstag feiert, dürfen auf keinen Fall seine langjährigen Förderer, Hans und Inge Sichelschmidt, vergessen werden.
 


Hans Sichelschmidt, der am 27. September 1927 geboren wurde, war ein Sportler mit Leib und Seele. Seine sportliche Laufbahn begann er 1933 als Handballer in der Schülermannschaft des VfL 1863 in Hagen. Nach dem 2. Weltkrieg, an dem er als Panzerleutnant teilnahm, krempelte er gemeinsam mit seinem Vater Hermann die Ärmel hoch und forcierte die Wiederaufnahme des Sports beim damaligen VfL Hagen 1863.

Er durchlief alle Stationen bis zu den Senioren, fungierte als Spielführer, Jugendleiter, Geschäftsführer und Abteilungsleiter der Handballer, bevor er 1963 das Trikot an den berühmten Nagel hängte. Ganz nebenbei übernahm er das Amt des Kreisjugendfachwartes für Leichtathletik, betätigte sich als DLV-Kampfrichter sowie als Mitglied der Sport- und Spruchkammer im Kreis Hagen. 17 Jahre stand er an der Spitze der Leichtathletikabteilung, die unter seiner Führung zu einer der ersten Adressen in Deutschland avancierte und wurde 1981 zum Ehrenmitglied ernannt. „Er war eine echte Führungskraft, ein Mann mit großen Fähigkeiten, andere Menschen zu motivieren", sagt sein langjähriger Freund und Weggefährte Walter Effey über ihn.

Unterstützung fand Hans Sichelschmidt stets in seiner Frau Inge, mit der er nicht nur die Passion für Leichtathletik, sondern auch die schwersten Schicksalsschläge teilte. Als Hans Sichelschmidt 1979 laut Einschätzung der Ärzte unheilbar an Leukämie erkrankte und allenfalls nur noch einige Wochen zu leben hatte, schwor sich das Paar, den Kampf gegen den Krebs zu gewinnen und anderen, die vom gleichen Schicksal betroffen sind, zu helfen. Eine erste Gelegenheit ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem sie erfuhren, dass in der benachbarten Stadt ein kleiner Junge an Blutkrebs erkrankt war, organisierten die Sichelschmidts ohne zu zögern eine Benefizveranstaltung und übergaben den Eltern das gesammelte Geld. „Der Betrag ist eher sekundär. Viel wichtiger ist es, den Eltern und Betroffenen zu zeigen, dass ihnen in den schweren Stunden jemand beisteht", lautete das Selbstverständnis der Sichelschmidts.

1984 riefen sie dann die Aktion „Hilfe für junge Krebskranke" ins Leben. Bis 1999, d.h. mehr als eineinhalb Jahrzehnte, betreuten sie krebskranke Kinder und Jugendliche, sprachen ihnen Mut zu, spendeten Trost und standen mit Rat und Tat zur Seite. Und dies unabhängig von Herkunft, Religion und Nationalität. In diesem Zeitraum sammelten sie eine Summe von ca. 900.000 Euro an Spendengeldern und halfen, wo nötig und möglich.

Neben dem Universitätsklinikum Essen und Hagener Krankenhäusern profitierten auch der Sterntaler e.V. und die Kinderklinik des Gemeinschaftskrankenhauses in Herdecke von ihren Bemühungen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. So konnten hier, um nur einige Beispiele zu nennen, mit ihren Spenden ein Klavier für die Musiktherapie angeschafft, therapeutische Ferienfahrten für schwerkranke Kinder und deren Familien durchgeführt und Elternwohnungen auf dem Klinikgelände angemietet werden.

Außer vielen anderen Ehrungen im Bereich des Sports, die ihnen bereits zuteil wurden, bekamen Hans und Inge Sichelschmidt 1995 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse die höchste Auszeichnung als erstes Ehepaar in Deutschland verliehen. Diese Auszeichnung würdigt die großen Verdienste des Ehepaares für sein gemeinsames Engagement im Kampf gegen den Krebs, aber auch, weil sich beide zuvor über fast 35 Jahre für den Sport eingesetzt haben.

Für die Sichelschmidts war jedoch der größte Lohn für ihr Engagement stets der Blick in die leuchtenden Augen der schwerkranken Kinder und Jugendlichen gewesen, wenn es gelang, deren Leidensweg für einen Augenblick vergessen zu machen und kurze Glücksmomente durch Ausflüge oder kleine Gesten hervorzurufen. Ihre Bemühungen, ihnen die schweren Stunden ein wenig zu erhellen, verdienen uneingeschränkt Respekt und Anerkennung. Ihr Werk lebt in diesen Kindern weiter.

Hans Sichelschmidt verstarb am 3. Januar 2002 im Alter von 74 Jahren nach dreiwöchigem Krankenbett.

 

Gudrun Dannemann
 

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siehe auch Guter Zweck