aus der © WAZ, 22.03.2002, Lokalsport Witten

Triathletin Janine Härtel (19) auf dem Weg nach oben

von © Sabine Pütz

Starke Schwimmerin: Triathletin Janine Härtel begann ihre sportliche Laufbahn einst als Brustschwimmerin. Foto: Silke Insel

Witten. Experten sagen, sie sei eines der größten Talente des deutschen Triathlon-Sports. Janine Härtel (19) selbst gibt sich bescheiden. Die deutsche Juniorinnen-Meisterin und Sechste der Juniorinnen-WM 2001 sagt nur, sie versuche, "das Beste aus sich herauszuholen". Dafür zog sie sogar um é von Potsdam nach Witten.

Gut ein halbes Jahr ist es her, da packte Janine Härtel daheim in Brandenburg ihre Koffer und folgte zusammen mit Freund und Triathlet Matthias Zöll (20) ihrer Trainerin Grit Weinert in die Ruhrstadt. "Nicht leicht gefallen" sei ihr diese Entscheidung, sagt die 19-Jährige, die seit Januar für das asics-Team Witten startberechtigt ist; sie habe "sehr lange" über diesen (Orts)-Wechsel nachgedacht é und sich dann doch für diesen entschieden. Weil Janine Härtel in ihrer Entwicklung "weiter vorankommen will", wie sie sagt; und weil sie spürt, dass die 35-jährige Grit Weinert ihr dabei wohl am besten behilflich sein kann . . .

Vier Jahre ist es her, da tauchte die ehemalige Brustschwimmerin Janine Härtel bei der damals noch am Sportzentrum in Potsdam arbeitenden Grit Weinert auf, zusammen mit einer Freundin. "Ab heute", sagte Janine Härtel an jenem Tag im Jahre 1998, "machen die Janina und ich nur noch Triathlon. Und dafür sind ja Sie zuständig." Nun ja, haste halt zwei gute Schwimmerinnen, dachte Grit Weinert damals bei sich. Mehr (noch) nicht.

Doch Janine Härtel erwies sich rasch als Riesen-Triathlon-Talent. Gleich ihren ersten Triathlon-Wettkampf, 1999 in Finsterwalde, gewann die damalige Aktive des 1. Potsdamer SV é und das, obwohl sie während des Radfahrens gestürzt war. Bei der DM in Fritzlar im selben Jahr wurde sie bereits Vierte, in den beiden Jahren danach holte Janine Härtel auf nationaler Ebene jeweils den Titel bei den Nachwuchs-Triathleten. 2001 schließlich gelang ihr mit Platz vier bei der EM und Platz sechs bei der WM bei den Juniorinnen der internationale Durchbruch. Und Janine Härtels Ziele anno 2002?

Die Schülerin des Ruhrgymnasiums selbst lässt sich diesbezüglich nur so viel entlocken: Sie wolle versuchen, sich für die U-23-Weltmeisterschaften zu qualifizieren é mehr nicht. Dabei hatte Janine Härtel im Herbst letzten Jahres noch ganz andere Ziele. Auf einen Treppchenplatz hatte die 19-Jährige international bei den Juniorinnen 2002 kommen wollen, doch nachdem der internationale Verband die Altersklassen neu einteilte, darf Janine Härtel nun nicht mehr bei den Juniorinnen starten. Sie sei danach zunächst "sehr wankelmütig" gewesen, ob sie sich die U-23-WM überhaupt zum Ziel setzen solle, sagt Grit Weinert. Dann indes habe sich ihr Schützling, der zurzeit mit dem Nachwuchs-Kader der Deutschen Triathlon-Union zum Radtraining auf Mallorca weilt, doch dazu entschlossen, die U-23-WM-Teilnahme anzustreben. Sehr ehrgeizig ist sie halt, die junge Frau. Mit Perspektiven: Mittelfristig, glaubt Grit Weinert, könne Janine "es durchaus bis ganz nach oben schaffen". Auf dem Rad hat Janine Härtel (vorn) ab und an noch technische Probleme. Ihren ersten Wettkampf, 1999 in Finsterwalde, indes gewann sie trotz Sturzes. 

22.03.2002  ©  Von Sabine Pütz

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