Bruno Brahmann bei km 12
Köln Marathon 2002
(Foto: U. Sauer)

Der Hobbyläufer aus Bommern kann sein Glück immer noch nicht wirklich fassen. "Ich habe mich vor einigen Wochen selbst angemeldet, bekam aber von den Veranstaltern eine Absage: es wären schon alle Startplätze vergeben. Und als ich letzten Mittwoch bei der Sendung Sport im Westen bei dieser Verlosung mitgemacht habe, hätte ich nicht gedacht, dass ich wirklich gewinne. Und dann klingelt Donnerstag das Telefon und ich bekomme die Nachricht, dass ich dabei bin."

Seitdem hat sich der Alltag des rüstigen Bommeraners verändert, schließlich will er trainiert an den Start gehen. Sein Trainingspensum hat er dehalb gesteigert, man sieht ihn seit der positiven Nachricht noch häufiger als sonst auf seinen Stammlaufstrecken im Muttental oder am Kemnader Stausee über den Asphalt laufen.

Gut drauf: Bruno auf der Kölner Strecke
(Foto: U. Sauer)

Doch Bruno Brahmann ist gar nicht das, was man einen alten Hasen im Laufsport nennen könnte. Erst mit 49 Jahren hat er zum ersten Mal die Laufschuhe geschnürt, denn damals wollte er eigentlich nur gegen die zusätzlichen Pfunde angehen, die ihm zu Leibe rückten, als er mit dem Rauchen aufhörte. Doch in der Zwischenzeit ist der vitale 65-jährige Sportler auf den Geschmack gekommen. Schon bei 15 Marathonveranstaltungen ist er an den Start gegangen.

Dieses Mal wird es allerdings etwas anders werden, als bei den letzten Läufen. "Ich werde meine anvisierte Zeit von vier Stunden wohl nicht einhalten können, denn ich werde bei meinem Lauf von Kameras der Sendung Sport im Westen begleitet. Ausserdem bekomme ich ein Handy an den Oberarm geschnallt, damit ich informiert werden kann, an welchen Stationen ich aus dem Feld raus muss, um live interviewt zu werden", berichtet Brahmann. Den ganzen Medienrummel um seine Person findet der Läufer zwar etwas befremdlich, doch mit einem Schmunzeln verrät er: "Wenn man dafür von einem renommierten Sportartikelhersteller neu ausgestattet wird, nimmt man das schon in Kauf." Letztendlich will er sich eh nicht aus der Ruhe bringen lassen, hat sein Ziel immer noch klar im Visier: er will mit einer guten Zeit über die Ziellinie laufen.