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Ulli Gehrke im Laufschritt von Winterberg nach Duisburg
Wittener Ultra-Läufer unterwegs auf dem Ruhrtal-Radweg
Für die meisten Zeitgenossen ist der Ruhrtal-Radweg mit seinen 230 km von
Winterberg nach Duisburg eine echte Herausforderung. Wer diese Strecke mit
Fahrrad schafft, darf sich mit Recht sportlich fühlen. Für den Wittener
Hauptbrandmeister Ulli Gehrke dagegen sieht die Herausforderung anders aus:
Er läuft! Und zwar die ganze Ruhr entlang von der Quelle bis zur Mündung.
Kurzer Stopp am Wittener Fähranleger
Fünf Tage hat der Feuerwehrmann dafür veranschlagt. Am Montagnachmittag lag
er voll im Zeitplan, als er auf der Etappe von Schwerte nach Blankenstein
seine Heimatstadt Witten passierte. Am Freitagmittag war er in Winterberg
gestartet, die Ankunft in Duisburg ist für Mittwoch geplant. Unterstützt wird
Gehrke unterwegs von seinem Vater, der mit dem Wohnmobil stets in der Nähe
ist und die Versorgung sicherstellt.
Ulrich Gehrke senior und junior
“Es ist die gleichmäßige, stundenlange Bewegung, die für mich den Reiz
ausmacht. Es ist eine wunderbare Methode, sich zu entspannen“, erklärt
Extremsportler Gehrke, der schon Ultradistanzen wie den 100km-Lauf im
schweizerischen Biel und den Two-Oceans-Marathon in Südafrika erfolgreich
absolviert hat.
Text u Fotos von Uli Sauer, 19.03.2007
Zieleinlauf in Duisburg an Rhein und Ruhr
Mann und Mündung
Fotos: Gehrke, 21.03.07
Artikel der WAZ Witten vom 22.03.2007
Der andere Ruhr-Marathoni
Wittener Feuerwehrmann Ulli Gehrke läuft in sechs Etappen 230 Kilometer auf
dem Ruhrtal-Radweg von der Quelle in Winterberg bis zur Mündung in Duisburg
Witten. Sein Beruf ist Feuerwehrmann. Sein Hobby ist Laufen. Am
liebsten etwas längere Strecken.
"Dabei habe ich aber keinerlei Ambitionen auf Bestzeiten mehr", sagt der
40-Jährige. Das war früher anders, als er noch als Ironman für PV Triathlon
Witten an den Start ging. Heute geht es ihm mehr um die Entspannung. Drei Mal
in der Woche schnürt er die Laufschuhe. "Ich wollte mal mehr als einhundert
Kilometer laufen, aber keinen offiziellen Wettbewerb, bei dem es immer nur im
Kreis geht", erzählt der Wittener. Bei seiner Suche wurde er fündig. Das
Motto: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah´. Die Idee
war geboren: Einmal den Ruhrtal-Radweg entlang, der im vergangenen Jahr zum
Radweg des Jahres gekürt wurde. Von der Quelle in Winterberg bis zur Mündung
in Duisburg. 230 Kilometer. "Dafür habe ich dann aber schon in der
Vorbereitung täglich trainiert", erzählt der Feuerwehrmann. Auf Bestzeiten
war er nicht aus. "Am ersten Tag bin ich so um die 25 Kilometer zum Einstieg
gelaufen. Und am letzten Tag habe ich mir den Luxus gegönnt, zwanzig
Kilometer zu joggen", erklärt Ulli Gehrke. An den vier Tagen dazwischen hat
er jeweils zwischen 40 bis 50 Kilometer zurückgelegt und dafür so um die
sechseinhalb Stunden gebraucht. Zugegeben kein Eiltempo, aber die Strecke
will erst mal gelaufen werden. "Andere machen Wanderurlaub, ich mache
Joggingurlaub." Dafür blieb auf den 230 Kilometern Zeit, mal ein Päuschen zu
machen, ein Häppchen zu essen. Zeit, auch während des Laufens den Blick mal
nach links oder rechts schweifen zu lassen. "Sechzig Prozent des
Radwanderweges sind sehr schön", lautet der Eindruck von Ulli Gehrke. Zu den
vierzig Prozent zählt er die Bereiche, in denen der Weg durch
Industriegebiete führt und die Ruhr teilweise gar nicht mehr zu sehen ist.
Es sei gestern ein schönes Gefühl gewesen, als er in Duisburg ankam, dort wo
die Ruhr in den Rhein fließt. "Aber ich wollte auch keinen Meter mehr
weiter", sagt Ulli Gehrke, dessen Vater, Ulli Gehrke sen., ihn mit dem
Wohnmobil auf seinem Lauf begleitete.
Die 230 Kilometer haben doch ihre Spuren hinterlassen, zumal ihm der Wind
meist ins Gesicht blies. Eine Woche zuvor - so Gehrke - sei das Wetter noch
super gewesen. Völlig windstill.
230 Kilometer in fünf Tagen. Geschafft. 100 Kilometer an einem Stück, so wie
früher einmal, will und würde er heute nicht mehr laufen. "Das überlasse ich
solchen Athletinnen wie der Wittener Ausnahmeläuferin Birgit
Schönherr-Hölscher", sagt der 40-Jährige anerkennend.
© WAZ Witten dima
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