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Der Dauerbrenner

Wittener Bruno Brahmann läuft in die Siebziger

 

(Artikel der WAZ Witten vom 05.08.2006, copyright Felix Guth)
 

Früher zog er sich 40 Zigaretten am Tag rein, heute ist er nur noch heiß aufs Laufen. Bruno Brahmann vom PVT ist mit fast 70 Jahren Wittens ältester Marathon-Mann - und ein Siegertyp noch dazu.

Bommern. Diese Bilder. Sie zeigen Bruno Brahmann, den (fast) 70-Jährigen, in einer anderen Zeit. Gute zehn Kilogramm mehr auf den Rippen, gekleidet im modischen Schick der achtziger Jahre. Kein Vergleich zu dem drahtigen Mann, der heute Wittens ältester Marathon-Läufer ist.

Sich zu Fuß über 42,195 Kilometer zu quälen - das war für Bruno Brahmann über Jahre undenkbar. "An Laufen war gar nicht zu denken", sagt der 69-Jährige. Sein Zigarettenkonsum lag bei rund 40 pro Tag. Die Arbeit als Schleifer und Polierer - ein Knochenjob. Als er den Entschluss fasste, das Laster aufzugeben, trat der unerwünschte Nebeneffekt der Gewichtszunahme ein. Doch dies wurde unverhofft zum Impuls für seine sportliche Zukunft.

"Bei meinem ersten Lauf haben ich nach 200 Metern die erste Pause gemacht", erinnert sich Brahmann. Das war 1986. Doch das Lauffieber packte ihn schnell. Langsam steigerte er die Dosis, sammelte erste Erfolge auf kleinen City-Läufen. 1989, Berlin, wenige Wochen vor dem Mauerfall - Brahmann geht seinen ersten Marathon an. "Ohne besondere Vorbereitung", wie er sagt. Als er ein Jahr später wieder in Berlin ist, durchschreitet er unter dem Jubel der Zuschauer das Brandenburger Tor. "Es war toll, dieses Ereignis so zu erleben."

Mit Anfang 50 trieb den Wittener damals noch der Ehrgeiz. Seine Bestzeit knackte er nach knapp drei Jahren - die Zeit von 3:21 Stunden steht bis heute. "Dann machte sich das Alter langsam bemerkbar." Brahmanns Ehefrau Christa verfiel ebenfalls schnell der Faszination Marathon. Mittlerweile reichen ihr aber intensive Touren mit ihren Nordic-Walking-Stöcken.

Aber ihr Bruno, der läuft und läuft. "Es ist eine Sucht. Eine positive natürlich." Am meisten genießt er das Bad in der Menge. "In dem Moment denkt man, die Leute schreien nur für dich. " Große Strecken geht er - ganz ein alter Hase - allerdings nie unbedacht an. "Man muss immer auf seinen Körper hören. Zeiten sind mir nicht mehr wichtig", sagt der für den PV-Triathlon startende Läufer. Bei "etwa vier Stunden" habe sich sein Ergebnis mittlerweile eingependelt.

Wenn der Rentner bei den großen Läufen gegen viel jüngere Marathoni antritt, erntet er oft Skepsis. "Ausweis zeigen" wurde gar schon gefordert, als er motivierten Jungspunden allzu weit davon lief.

Am 10. September steht in Münster ein Marathon auf dem Programm - es wird Bruno Brahmanns 22. sein. An ein Ende seiner Laufkarriere verschwendet er keinen Gedanken. "Ich laufe weiter, so lange es geht."


04.08.2006 WAZ Witten, von Felix Guth



Links:
PV Triathlon Witten


Bruno als drahtiger M70er


auf dem Treppchen in Fröndenberg


fröhlich beim Köln-Marathon


siegessicher beim Duisburg-Marathon
 

 

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