© von Sabrina Kräling, WR
Lokalredaktion Wetter/Herdecke
Eine ganze Familie im
"Rennfieber"
Herdecke.
Allein der Gedanke an eine Runde um den Sportplatz bringt den
einen oder anderen
schon zum Schwitzen - nicht so bei den Seuberts
aus Herdecke. Laufen ist in der fünfköpfigen Familie nicht nur
Hobby, sondern eine Leidenschaft.
Alle Seuberts auf
einer Laufbahn: Kevin, Anke, Christiane, Martin, Sina
(Foto: © Klaus Görzel, Westfälische Rundschau)
"Meinen Papa kenne ich nur laufend", sagt Sina
Seubert lachend. Die Siebzehnjährige
läuft selbst seit ihrer frühsten Kindheit
als Mitglied der Leichtathletikabteilung des TuS
Ende. Mittlerweile trainiert sie die Sechs-
bis Zwölfjährigen sogar selbst. Auch ihre jüngeren Geschwister Anke
(13) und Kevin (10) sind
Vereinsmitglieder. Drei Mal in der Woche trainieren sie auf dem
Sportplatz am Kalkheck. "Kevins
erster Kontakt mit dem Laufen war auf
den Schultern seines Papas, beim Wittener
Weihnachtslauf", sagt seine Mutter Christiane Seubert.
Den Stein ins Rollen brachte Martin Seubert. Vor gut 15 Jahren war
er der erste der Familie, bei dem das "Rennfieber" ausbrach.
Zunächst nur ein Mal in der Woche
für 60 Minuten "dann ist's
ein bisschen
mehr geworden", schmunzelt der 51-Jährige.
Das "bisschen mehr" besteht mittlerweile aus 19 Marathonläufen
- der letzte war der große Ruhr-Marathon
von Bochum nach Dortmund. Seine Frau Christiane (44)
eiferte ihrem Mann fünf Jahre später nach: "Anke
war gerade im Kindergarten. Sobald ich sie weggebracht hatte, ging
es auf den Sportplatz." Früher trainierte die Familie häufiger
gemeinsam, heute laufen die Kinder lieber allein, mit Freunden
oder im Verein. Während andere Familien an den
Wochenenden zum gemütlichen Picknick ins Grüne fahren,
zieht es die Seuberts auf die Sportplätze der Region, wo vor
allem Sina, Anke und Kevin an Wettkämpfen
teilnehmen.
Waschmaschine
ist im Dauerstress
"Laufen
schweißt uns zusammen", sagen Sina und ihre Mutter. "Bei
uns ist das ein Familienhobby. Wir können gegenseitig Tipps
und Tricks austauschen", so Christiane Seubert. Nicht nur die
Familie, auch der Freundes- und Bekanntenkreis besteht größtenteils
aus "Läufern", sagt Martin Seubert. "Meine
Freunde können nicht nachvollziehen, warum ich so viel
laufe", sagt Sina. Auch mit den
Jungs hat es die Elftklässlerin
nicht leicht - wer da nicht selbst sportlich genug ist, denen läuft
sie schließlich im "null Komma nichts" davon. Kevin hingegen nimmt das noch locker. Er ist ein "Allroundtalent",
wie seine Mutter sagt. Fußball, Schwimmen,
Radfahren - Hauptsache Sport heißt es bei dem Viertklässler.
Auch seine Schwester Anke
wechselt gern zwischen den Sportarten: "Ich gehe ab und zu reiten
und bin beim DLRG." Wer denkt,
bei den Seuberts drehe sich alles nur ums Rennen, der irrt sich - "wir
haben eine Bandbreite von Themen am Essenstisch", versichert
der Vater. Dennoch: Zu Hause türmen sich Turnschuhe in allen Größen,
und die Waschmaschine ist täglich im Einsatz.
Mai 2003 © von
Sabrina Kräling |