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Rennen und Reiten durch die grüne Hölle von Wales

Bericht vom 23. Man versus Horse, 18.05.2002                              english version
Llanwrtyd Wells, Powys, Wales
ca. 22 Meilen (35,4km) mit ca. 1000 Höhenmetern
 
Dieser Lauf ist in jeder Hinsicht ungewöhnlich. Wie der Name schon sagt, messen sich hier Zwei- und Vierbeiner. Doch damit nicht genug. Das Gelände - die Presse nennt es "gruelling welsh terrain" - trägt entscheidend zum Erlebnischarakter bei. 1000 Höhenmeter sind zu überwinden, und die Wege - solange es welche gibt - bieten reichlich Abwechslung, besonders wenn es vorher tagelang geregnet hat.
 
Vor Jahren hatte ich hier während eines Urlaubs mal begeistert zugeschaut. Seitdem spukte es mir im Kopf herum. Jetzt war es soweit, ich war dabei.
 
Infos auf der offiziellen website und auf örtlichen Tourismusseite  
 
- zur Vergrößerung auf das jeweilige Bild klicken -

 

340 Läuferinnen und Läufer hatten sich vorangemeldet, 
dazu kamen etliche Nachmelder und 64 Staffeln, 
die sich zu Dritt die Strecke teilten.

Hier startet die Sonderwertung vor dem Feld: 
Mann gegen Pferd als Solo-Rennen.

Das Läuferfeld wird 15 Minuten vor den Vierbeinern auf die Strecke gelassen, damit sich die ungleichen Gewichte nicht sofort auf die Füße treten.

23.000 englische Pfund winken demjenigen, der als erster Einzelläufer vor allen Pferden ins Ziel kommt. Der bisher knappste Abstand betrug eine Minute, vor 2 Jahren.

Das Feld von 36 Horses bedeutete Rekordbeteiligung. Es geht vergleichsweise gemütlich auf die Reise. 28 von ihnen erreichten schließlich auch das Ziel. 

Eine wirklich gefährliche Situation entstand beim steilen Abstieg nach Abergwesyn (km 10), als ein Pferd ausbüchste und in hohem Tempo reiterlos an den Läufern vorbei ins Tal raste.

Nach rund 40 Minuten hatten diese Vierbeiner mich erreicht und damit ihre 15 Minuten bereits aufgeholt. Die führenden Rösser waren aber schon auf ihrer Umleitungsstrecke an mir vorbeigegangen.

Auch Pferde schwitzen. Der langgezogene Anstieg von 200 auf 400 Meter Höhe zeigt auch bei Ihnen Spuren. Ob es den Pferden soviel Spaß macht wie den Reitern und den Läufern?

In Abergwesyn kommen die Läufer hinunter ins Tal und erhalten eine Erfrischung. Das ist die zweite Bachquerung, diesmal breiter, dafür nicht so tief. Hier ist nach rd. 12km auch Staffelwechsel und Verpflegungsstation (leider nur Wasser).

Hier schon auf der 3. Etappe (ca. km 25), die gleich mit einem knackigen langen Anstieg beginnt. Zeit für einen Ausblick auf die endlos grüne Landschaft von Mittelwales. Inzwischen hatte es sogar aufgehört zu regnen.

Ungefähr bei km 31 kann man schon den Zielort am Horizont sehen, ein Grund zum Strahlen ist aber auch die Platzierung. Sheila Allan (W44) wird mit 2:51:56 
2. im Gesamteinlauf der Damen.

An gleicher Stelle zwei immer noch dynamische Einzelläufer. Staffeln sind an einem weißen Armband zu erkennen, das als Staffelstab dient. Diese beiden belegen Platz 6 und 7 bei der Einzelwertung. Nr. 247 Jim Thorn, 2:34:38

Auf den oft schmalen Wegen kamen sich Läufer und Reiter dank britischer Rücksichtnahme nicht in die Quere. Philip Hurst (68) und Chris Rendle (91) kommen auf Platz 11 und 12 bei den Gespannen (2:24:55 und 2:24:58).

Mit der Startnummer 8 läuft die Schlussläuferin ihre Staffel, die Headington Launching Ladies, auf Platz 1 bei den Damen (2:52:29).

Der letzte "tiefe" Höhepunkt kurz vor dem Zieleinlauf. Dass die Brücke nebenan eine erlaubte Option war, erfuhr ich erst hinterher. Vor mir ging alles furchtlos durch den Fluss, also folgte ich auch in die reißenden Fluten, als Nichtschwimmer ...
Nr. 337 Jonathan Pursey, 89. M, 3:28:10, macht es Spaß.

Die Zielwiese: Freundlicher Empfang durch mitfühlende Helfer, beifallsfreudige Zuschauer und einen gutinformierten Moderator. Als Belohnung gab's ein schönes brass, ein Messing-Hufeisen mit Läufer. Die Damen vom Women's Institute schmierten fleißig sandwiches, und es gab sogar eine gründliche Massage.

Die ersten 9 Plätze belegten die Vierbeiner. Die Sieger-zeit betrug 2:02:23 und bewies, dass es kein Tag für Bestzeiten war. 

Der erste Einzelläufer, James McQueen aus Nordwales, hatte 16 Minuten Rückstand. Auch die erste Staffel war nur 2 Minuten vor ihm im Ziel. Der mit viel Aufsehen eingekaufte Herausforderer Mark Croasdale, der beim London-Marathon noch mit 2:21 auf Gesamtplatz 23 kam, enttäuschte und gab entnervt auf. Die erste Frau, Ruth Pickvance (W40) von den Swansea Harriers hatte nach 2:38:58 nur 7 Männer vor sich!

Bei den Läufern war die Ausfallquote insgesamt hoch. Nur 225 erreichten das Ziel, nicht wenige sahen so aus wie der Schlammtaucher auf dem Foto. Die Strecke war nach einer regenreichen Vorwoche bestens "präpariert". Große Abschnitte boten knöcheltiefen Schlamm, oft war aus dem Weg ein Bergbach geworden, und an das Durchqueren großer Pfützen auf kürzestem Wege hatte man sich schnell gewöhnt. Für diese Bedingungen eigneten sich Hufe dann doch besser.

zur Ergebnisliste  zum Presseartikel Western Mail
 

 

 


 

Der Berichterstatter: 
vorher und noch nicht ganz im Ziel (bei km 31)

Uli Sauer, Ruhrrunner Witten, 86. M, 3:27:53

  
Danke an die Organisatoren und die freundlichsten Helfer, die es je gab. 
 
Übrigens: Llanwrtyd spricht sich etwa [ chlanurtid ] aus.
 
 

zur Ergebnisliste  zum Presseartikel Western Mail  

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siehe auch: www.crazyruns.com

 



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