Wettkämpfe 2010 siehe auch: schönste Läufe in Westfalen Trophäen
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2010 |
lfd. |
Datum |
Ort |
Name |
Distz |
Distz |
ømin /km |
Std |
Min |
Sek |
Link
zu persönlichen kurzen Eindrücken |
325 | 07.11.10 |
New York City |
41. Marathon |
42,2 | 30 | 5:15 | 3 |
41 |
42 |
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324 | 16.10.10 |
Lengerich |
15. Teutolauf |
29,0 | 1 | 5:24 | 2 |
36 |
24 |
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323 | 09.10.10 |
Witten |
4. Ruhrtal-Marathon |
21,1 | 33 | 4:40 | 1 |
38 |
35 |
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322 | 12.09.10 |
Münster |
9. Marathon |
42,2 | 29 | 5:54 | 4 |
09 |
04 |
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321 | 08.09.10 |
Berlin |
B2Run Finale |
6,2 | 1 | 4:29 |
27 |
46 |
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320 | 21.08.10 |
Nürburg |
30. Nürburgringlauf |
24,4 | 1 | 6:05 | 2 |
28 |
33 |
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R06 | 18.07.10 |
Pau (F) |
18. L'Etape du Tour |
181 | 1 | 17,1 | 10 |
14 |
15 |
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319 | 13.07.10 |
Dortmund |
1. B2RUN-Firmenlauf |
6,5 | 1 | 4:36 |
29 |
53 |
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318 | 07.07.10 |
Witten |
Stadtmeisterschaft |
5,0 | 31 | 4:24 |
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22 |
02 |
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R05 | 04.07.10 |
La Villa (ITA) |
24. Maratona dles Dolom. |
138 | 1 | 17,2 |
8 |
02 |
05 |
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R04 | 27.06.10 |
Nauders (AUT) |
17. Dreiländergiro |
168 | 2 | 19,4 |
8 |
49 |
22 |
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317 | 23.05.10 |
Edinburgh (UK) |
8. Marathon |
42,2 | 28 | 5:38 |
3 |
57 |
35 |
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316 | 25.04.10 |
London (UK) |
30. Marathon |
42,2 | 27 | 5:14 |
3 |
40 |
55 |
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315 | 03.04.10 |
Kapstadt (ZA) |
41. Two Oceans Mar. |
56,0 | 1 | 5:59 |
5 |
35 |
28 |
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314 | 21.03.10 |
Hörnum-List |
29. Syltlauf |
33,3 | 4 | 5:17 |
2 |
55 |
52 |
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313 | 27.02.10 |
Vreden |
41. Volkslauf |
21,1 | 32 | 4:38 |
1 |
37 |
51 |
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312 | 07.02.10 |
Herten-Bertlich |
80. Straßenläufe |
10,0 | 97 | 4:22 |
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43 |
40 |
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020-2021
2022
2023
2024 |
07.11.10 New York City (USA),
Marathon
Der Marathon in New York bleibt ein Phänomen. Alljährlich neue Teilnehmerrekorde, diesmal 44.829 im Ziel, und dabei gelingt es, die Qualität noch zu steigern. 28 Zeitnahmen pro Läufer, alles abrufbar noch während des Rennens, wo gibt es so etwas sonst? 45000 Menschen vor dem Start, auf der Strecke und im Ziel zu versorgen, ist eine logistische Meisterleistung. Dabei bleiben die bekannten Erschwernisse für die Läufer unverändert: Drei Stunden vor dem Startschuss muss man vor Ort sein, hinter der Ziellinie folgt ein Mini-Marathon, der eine Stunde dauert, bis man den Central Park endlich verlassen hat.
Das alles kann das Erlebnis nicht schmälern. Es sind die Zuschauer, die
jeden einzelnen im endlosen Läuferfeld wie einen Helden feiern und den
ganz persönlichen Vormittag in New York für jeden unvergesslich machen.
Anderswo kommt vielleicht im Ziel mal eine Freudenträne. Hier heult man
vor Glück schon unterwegs auf der Strecke. Zu meinem Lauf: 42,2km, 3:41:42, 180. M55 von 1638 (11%), 7995. gesamt von 44829 (18%) Bedenkt man, dass die Strecke über 400 Höhenmeter hat, ist das meine beste Laufleistung 2010. Und das am Ende meines bisher anstrengendsten Sportjahres. Was ich in diesem Jahr an sportlichen Höhepunkten erleben durfte, macht mich im Rückblick dankbar und verlegen - das Glück ist oft sehr einseitig verteilt. Nun hat jeder seine eigene Vorstellung von Glück. Für mich ist es 42km lang. Diesmal war es so schön, dass es gerne noch länger hätte dauern können. Solange man läuft, ist die Welt in Ordnung. Und selbst im Ziel dauert es noch, bis man feststellt, dass man immer noch da ist, wo man vor dem Start war.
Mehr Fotos und
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16.10.10 Lengerich, Teutolauf
Den Teutolauf muss ich hier gar nicht mehr loben. Sein Gästebuch quillt
über von begeisterten Lobeshymnen der Teilnehmer. Die Strecke wurde seit
meiner letzten Teilnahme 2005 weiter optimiert. Sie enthält nun noch
weniger Asphalt-Anteil und am Anfang eine flache Warmlauf-Phase. Die
Verpflegungsstationen sind perfektioniert bei unverminderter
Freundlichkeit aller 150 (!) Helfer. Das Beste sind aber diesmal die
Bodenverhältnisse im Wald! Die Macher vom TV Hohne scheinen nicht nur
die Wurzeln weiß gestrichen, sondern die Wege auch mit dem
Wasserschlauch präpariert zu haben, um den Spaß für uns noch zu erhöhen.
Das ist kein Trail-Running, es ist Trail-Surfing. Wir rutschen
und flutschen über die seifigen Wege - pures Vergnügen. Wozu brauchen
wir einen Strongman, wenn wir den Teutolauf haben ... Zu meinem Lauf: 29km, 2:36:24, 11. M55 von 41 (27%), 336. gesamt von 840 (40%) Ein langer Trainingslauf kann sich, alleine unternommen, ziemlich in die Länge ziehen. Beim unterhaltsamen Teutolauf passiert einem das nicht, da lohnt sich auch die weite Anreise. Eigentlich will ich gemütlich laufen, doch dann habe ich Achim an meiner Seite, bleibe erstmal bei ihm und bin schneller als geplant. Wie immer genieße ich die Wurzelwege, sie verjüngen die Beine - vorübergehend. Überraschend verliere ich Achim nach 20km, was mich motiviert, jetzt nicht nachzulassen. Von Gemütlichkeit kann keine Rede mehr sein. Nach dem letzten steilen Bergab-Stück fühlen sich die Beine sehr alt an und bringen mich nur mit gutem Zureden bis ins Ziel. Dort lasse ich mir ein Menü aus Käsebrötchen, Kuchen und Pommes mit Kaffee und Weißbier schmecken. Der Magen macht's mit. Ein klares Zeichen, dass ich mich nicht ganz verausgabt habe.
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09.10.10 Witten, Ruhrtal-Marathon
Mit seiner 4. Auflage hat sich der Ruhrtal-Marathon endgültig im
Laufkalender etabliert. Die anfänglichen Kinderkrankheiten hat der
PV-Triathlon längst ausgemerzt. Die Teilnehmerzahlen gehen
kontinuierlich nach oben, mit gutem Grund: Die schöne Strecke durch
Wittener Natur und Kultur, das heimelige Start-/Ziel- Zu meinem Lauf: 21,1km, 1:38:35, 7. M50-59 von 25 (28%), 31. gesamt von 165 (19%) Vorsicht ist heute Programm. Das Training war begrenzt, und ich weiß nicht genau, welches Tempo ich mir zumuten kann. Bald nach dem Start findet sich vor mir eine Gruppe um die führende Frau. Doch deren Tempo ist mir zu flott, so bin ich schon nach 3km allein unterwegs. Nur kurz bekomme ich nochmal Gesellschaft von einem jungen Läufer, der zurückgefallen ist, aber dann auch meinen Schritt nicht halten kann. Nach 10km laufe ich schmunzelnd an Start und Ziel vorbei. "Und hier kommt Wittens Laufpapst!" Moderator Matthias Dix scheint mehr zu wissen ... Weiter geht es allein über die Strecke, wo ich jeden Meter wie meine Westentasche kenne. Schließlich laufe ich seit 25 Jahren hier herum. Von Schloß Steinhausen bis Burgruine Hardenstein finde ich nochmal Begleitung, die auch gleich das Tempo verschärft. Es ist die zweitschnellste Frau auf der Marathonstrecke! Sie kommt aus Cambridge und sammelt Marathons. Heute finisht sie nach 3:20:09. Lisa Joanne verrät mit keinem Wort, dass sie morgen gleich wieder in Essen laufen wird (genauso schnell, 3:20:15!). Im Ziel gebe ich mich bescheiden und zufrieden. Nur 90 Sekunden langsamer als vor 2 Jahren. Das ist im Rahmen des normalen Altersverfalls, also alles in Ordnung. Für die Siegerehrung reicht das bei weitem nicht. Und trotzdem finde ich mich auf dem Podest wieder: als Laufpapst, dem zum 10jährigen von "Laufen-in-Witten" ein Ständchen gesungen wird. "Du sollst laufen, lachen, lieben..." singen sie als Hymne. Trockener Kommentar von Lilo: "Tut er doch schon!"
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12.09.10 Münster,
Marathon Münster geht der Ruf voraus, dass dieser Marathon doch eigentlich viel mehr Teilnehmer verdient hätte. Und so ist es. Eine flache Route durch eine schöne Stadt und ebensolche Umgebung, begeisterte Zuschauer, eine einfallsreiche und liebevolle Organisation von Läufern für Läufer - kurzum, hier läuft man gern. Aus Läufersicht kann die Größe ruhig so bleiben, die Atmosphäre ist familiär und doch ist man nie allein auf der Strecke. Die Wege sind kurz, die Versorgung gut und die Preise auch für Nachmelder im Rahmen. Wenn Münster im nächsten Jahr 10jähriges Marathon-Jubiläum feiert, gibt es hoffentlich wieder Zuwachs. Zu meinem Lauf: 42,2km, 4:09:04, 60. M55 von 114 (53%), 1475. gesamt von 2386 (62%) Es war nicht meine Idee! Aber mitgehangen, mitgefangen. Warum nicht mal einen Marathon ohne richtiges Training laufen? Der einzige längere Lauf seit Mai war am Nürburgring über 24km. Ich bin oft genug lang Rad gefahren, aber Bettina? Sie kann es auch so. Talent ist Talent! Hilfe durch den Begleiter ist dabei nicht erwünscht. Ich laufe nur mit und meistens einen Schritt hinterher. Nur einmal heißt es: "Du darfst mir jetzt Wasser holen!" Das tue ich beflissen und erfreut. Nach wenigen Gehpausen nähern wir uns in hohem Tempo dem Ziel, nehmen Medaille, Finishershirt und Weißbier in Empfang, und sind dann so schnell wieder verschwunden, wie wir gekommen sind. Ein Spontan-Marathon am Sonntagvormittag - eigentlich fast zu schnell vorbei.
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08.09.10 Berlin, B2Run
Finale Auf die Qualifikation in der Dortmunder Vorausscheidung folgt das Finale in Berlin! 50.000 sollen an den 6 Vorläufen teilgenommen haben, davon allein 30.000 in München. Wer das Glück hat, in Berlin zu wohnen, darf gleich ohne Quali ins Finale. Hier ist von gemeldeten 4.000 LäuferInnnen die Rede, die Ergebnisliste zeigt immerhin rund 2.700 Finisher bei dieser "Deutschen Firmenlaufmeisterschaft".
Hier in Berlin wird mithilfe der Sponsoren geklotzt. Marketingmäßig wird
gute Laune verkauft und ein professionelles Agenturprogramm abgespult.
Was es wohl kostet, das Olympiastadion für einen Tag zu mieten? Wir
dürfen unter Flutlicht eine Runde auf der blauen WM-Laufbahn ins Ziel
rennen - ein Lauferlebnis fürs eigene Geschichtsbuch.
(Veranstalter-Foto) Zu meinem Lauf: 6,2km, 27:46, 385. gesamt von 2668 (14%), keine AK-Wertung
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21.08.10 Nürburg, Nürburgringlauf Mit über 10.000 Teilnehmern wirbt das Zwei-Tage-Event "Rad&Run am Ring". Die weitaus meisten der 10.000 nehmen allerdings das Rad zuhilfe. Für den Laufklassiker über die Nordschleife der alten Formel1-Rennstrecke entscheiden sich nur knapp 1300 Sportler; immerhin mit steigender Tendenz, wenn auch die Zahlen der ersten Jahre noch nicht wieder erreicht werden, als über 5000 laufend unterwegs waren. Weiteren Zuspruch kann man dem Veranstalter nur wünschen, er hat es verdient. Die Organisation ist aufwendig und reibungslos, die Versorgung durch freundliche Helfer bestens, die Strecke grün und autofrei. Zwar findet das Ganze unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt - am Rand winken nur Eingeweihte -, doch kann das auch von Vorteil sein: Nur die wenigsten sehen während der Überwindung einer 18%igen Steigung noch wie Laufsportler aus ...
Zu meinem Lauf: 24,4km, 2:28:33, 26. M55 von 64 (41%), 572. M von 1051 (54%)
Auf meiner Wunschliste stand dieser Lauf nie. Was soll der Reiz daran
sein, auf einer Autorennstrecke zu laufen? Ein Ort, wo Männer sich mit
Motorenkraft bewegen und sich doch Sportler nennen. Wenn dann ein einer
dieser Autofahrer auch noch zum Sportler des Jahres gewählt wird, ist
das Grund genug, seine Sportstätte für den Rest des Läuferlebens mit
Missachtung zu strafen.
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18.07.10 Pau - Tourmalet, L'Etape
du Tour
Meist ist es die Königsetappe der gleichzeitig ausgetragenen Tour de France, auf die sich ein paar Tage vorher die Jedermänner begeben dürfen. Eine Rekordzahl von 10.000 Startnummern wurde bei der 18. Auflage verkauft. Jedermänner ist wörtlich zu nehmen - die Frauenquote beträgt unter 6888 Finishern unsichtbare 2,9%. Eine Entwicklung wie beim Laufen ist beim Radfahren erst im Anfangsstadium. Wer selbst erfahren will, welchen Stellenwert in Frankreich der Radsport hat, der sollte bei dieser Veranstaltung mitmachen. Tausende Fans haben sich mit ihren Wohnmobilen bereits die besten Standorte gesichert, wenn die Freizeitsportler auf die Strecke gehen. Hier kommt für uns echtes Tour-Feeling auf. Die Zuschauer unterstützen uns nicht nur mit Zurufen. Sie versorgen uns mit Getränken, schütten uns eiskaltes Gebirgswasser in den Nacken, schieben uns an, wenn es für die Wiederanfahrt zu steil ist, und sie fangen uns auf, wenn wir umzufallen drohen, bevor wir aus den Pedalen kommen. Wer Radfahren will, sollte es in Frankreich tun!
Zu meinem Rennen: 181km, 4350 Hm, 10:14:15 Std, Nach den anstrengenden letzten Wochen bin ich zum Höhepunkt meiner Radsaison nicht mehr in Bestform. So sind es vor allem die Zahlen, die diesen Tag zu einer Rekordfahrt für mich machen. Es ist ein ganzer Tag im Sattel - mit über 10 Stunden mein bisher längster Wettkampf; mit insgesamt 214 km incl. Rückfahrt die größte jemals gefahrene Distanz; mit 4.350 Höhenmetern der größte Anstieg; und 70,1km/h sind eine bestandene Mutprobe.
Sich zu quälen, kann ein Genuss sein. Mehr noch als beim Laufen gilt das
für das Radfahren. Diese Etappe bietet Geniessern geradezu ein Fest. Ich
feiere es ausgiebig. Vier Mal muss ich beim Anstieg zum Tourmalet kurz
pausieren, doch Hunderte andere sind längst zu Schiebern geworden,
beugen sich mit glasigen Augen über den Lenker, dehnen schmerzverzerrt
die krampfenden Schenkel. Genauso habe ich mir diesen denkwürdigen Tag
vorgestellt. Schöner kann das Sportlerleben nicht sein!
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13.07.10
Dortmund, B2RUN-Firmenlauf Firmenläufe liegen im Trend. Hier geht es mehr um Teambildung als um schnelles Laufen. Das passt auch zum weiteren Trend, dem langsamen Laufen. Dennoch ist es erstaunlich, dass eine kommerzielle Event-Agentur aus dem Stand einen Lauf mit 1350 Finishern auf die Beine stellen kann. Das Budget scheint dank potenter Sponsoren üppig, es locken attraktive Preise, der Zieleinlauf im Westfalen-Stadion ist ein Erlebnis, und im Ziel fließt das alkoholfreie Freibier im Überfluss. Fotos Zu meinem Lauf: 6,5km, 29:53, 140. M von 896 (16%)
Nick Haustechnik Dortmund stellt zwar das kleinste Team des Tages, aber
ein perfekt funktionierendes und ein erfolgreiches. Bettina zeigt sich
in weiter verbesserter Form und lässt als 7. Frau im Gesamtfeld 435
Konkurrentinnen hinter sich. Als Renn-Assistent meiner Chefin laufe ich
nebenher und agiere nur auf Anweisung. Dann darf ich sogar als
Wasserträger dienen und beim Tempomachen helfen. Das ist echtes
Teamwork. Was gibt's Schöneres für den treuen Mitarbeiter als eine
strahlende Chefin? In der Boss-Wertung ist sie die Erste und darf zum
Finale nach Berlin. Die Assistenten-Wertung bleibt der Chefin
überlassen. |
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07.07.10 Witten, Stadtmeisterschaft 5000 Meter
Die vom Stadtsportverband ausgerichteten Stadtmeisterschaften über 5000m geben auch diesmal wieder ein klares Bild des Wittener Laufgeschehens. Die beiden Triathlon-Vereine dominieren die Szene. Dabei scheinen die Märkte gut verteilt: TTW überzeugt mit schnellen Männern, die Domäne des PV-T sind eher die schönen Frauen. Letztere sind aber auch schnell genug, um alle 6 Titel in den Altersklassen zu gewinnen! Fotos Zu meinem Lauf: 5000m, 22:02, 1. M55 von 1
Es ist schon verwegen, nach wochenlangem Radtraining plötzlich ein
5km-Rennen einzuschieben. Die Erwartungen sind entsprechend reduziert,
und so kommt es auch. Eigentlich muss ich ganz zufrieden sein, denn
selbst mit spezifischem Tempo-Lauftraining wäre ich sicher nicht mehr
als 1 Minute schneller. Ich verbuche es als Erfolg, dass mir hinterher
nicht mehr weh tut als vorher. Dazu kann ich mich nun
Altersklassen-Stadtmeister nennen! |
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04.07.10 La Villa - Corvara,
Maratona dles Dolomites Für das radsportbegeisterte Italien ist der Maratona das größte Ereignis des Jahres. Weit über 20000 Radler bewerben sich um einen der 9000 Startplätze. Wer schließlich dabei ist, kommt schon Tage zuvor und zeigt in beständigem Schaufahren sein Hightec-Bike und die dazugehörigen Waden. Die Schönheit der Strecke ist einmalig, über 7 Pässe führt die Fahrt durch die Wunderlandschaft der Dolomiten. Dazu wird eine Organisation geboten, die keine Wünsche offen lässt und Maßstäbe setzt.
Zu meinem Rennen: 138km, 8:02:05 Std, 479. M50-57 von 753 (64%), 3016. M von 4151 (73%) Noch immer folge ich dem Wahn, mich steigern zu wollen. Heute nicht mit dem Tempo, sondern mit der Distanz. Das ist eine wirklich hohe Aufgabe: Über 4000 Höhenmeter an einem Tag, ein persönlicher Rekord. Noch dazu macht der Sommertag daraus eine Hitzeschlacht. Zum Passo Giau fahren wir über 1 Stunde bergauf in voller Sonneneinstrahlung, die Schädeldeckentemperatur erreicht Höchstwerte am Rande der Bewusstlosigkeit.
In meiner 3. Alpin-Saison lerne ich endlich, Linkskurven in der Abfahrt
zu fahren. Das erhöht den Spaß merklich und hilft auch bei der
Platzierung. Dennoch sind drei Viertel aller Starter vor mir im Ziel.
Die Bäume wachsen also nicht in den Himmel - was mich diesmal nicht
hindert, mächtig stolz auf mich zu sein.
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27.06.10 Nauders,
Dreiländergiro Der Dreiländergiro lebt von der Überquerung des Stilfser Jochs, mit 2757m die zweithöchste asphaltierte Passstraße der Alpen. 48 Kehren und rund 1600 Höhenmeter sind hier zu überwinden. Jahr für Jahr stellen sich mehr Radsportler dieser Herausforderung. Diesmal ist die Veranstaltung mit 3500 Meldungen erstmals ausgebucht.
Die Organisation ist ordentlich, kann sich aber nicht am Topniveau
messen. Die Straßen sind nicht gesperrt, Betreuung und Ausschilderung
sind knapp bemessen, die Angebote vor und nach dem Rennen sehr
überschaubar. Die Ergebnisauswertung lässt zu wünschen übrig, die stets
versprochenen Nettozeiten sucht man vergeblich. Wem es nur aufs Stilfser
Joch ankommt, der ist mit dem
Radtag
besser bedient, bei dem der Pass stets den Radfahrern vorbehalten
bleibt. Zu meinem Rennen: 168km/3500Hm, 8:49 Std, 521. 45+ von 723 (72%), 1316. M von 1683 (78%) Ich habe mir hier noch etwas zu beweisen, denn bei meiner Premiere vor 2 Jahren musste ich an der Norbertshöhe, dem letzten kleinen Pass kurz vor dem Ziel, vom Rad steigen, um nicht vor Schwäche umzufallen. Das soll nicht nochmal passieren! Der Schlüssel zu diesem persönlichen Minimal-Erfolg ist die richtige Einteilung: Start in der letzten Reihe, gleichmäßig und nicht mit letztem Druck über die Pässe, Windschattenfahren durchs Engadin. Dass ich just an der Stelle des vormaligen Desasters dann sogar noch den jugendlich unbekümmerten Mountainbiker Holger K. passieren kann, läßt mich umso mehr mit Hochstimmung ins Ziel rollen. Immerhin 47 Minuten schneller als beim letzten Mal, dem Alter noch einmal ein Schnippchen geschlagen ...
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23.05.10 Edinburgh,
Marathon Die Hauptstadt Schottlands gehört zweifellos zu den schönsten Städten der Welt; speziell melancholische Gemüter inspiriert der Anblick der grauen Stadt mit grüner Lunge. So verwundert nicht, dass der Edinburgh-Marathon bereits bei der 8. Auflage zum zweitgrößten Marathon Großbritanniens gewachsen ist. Für ein relativ bescheidenes Startgeld wird alles Wichtige geboten, wenn auch nicht immer auf höchstem Niveau. Läufermesse, Streckenkapazität, Meilenmarkierungen, Zwischenzeiten, Shuttlebusse - alles noch verbesserungsfähig. Dennoch bleibt der Edinburgh-Marathon in bester Erinnerung: Ein schöner Lauf mit viel Meerblick und liebevoller Atmosphäre. interAir-Fotos Bildbericht
Zu meinem Lauf: 42,2km, 3:57:35, 172. M50-59 von 636 (27%), 2470. gesamt von 9460 (26%) Das Experiment ist also gutgegangen, oder ist es zu früh für dieses Urteil? 3 Marathons in 7 Wochen. Das hab ich jetzt einmal getan und sicher nie wieder. Schließlich möchte ich noch ein paar Jahre auf der Piste bleiben. Heute läuft es aber wirklich überraschend gut. Im Windschatten von Bettina bleibe ich lange leichtfüßig, darf dann sogar Wasserträgerdienste verrichten und verdiene mir ein unerwartetes Lob als Helfer. Aber zur Bestnote reicht es nicht. Ich hab noch immer nicht gelernt, ganz die Klappe zu halten. Mit dem Hinweis "nur noch 9 Kilometer" warte ich, bis die Zahl einstellig ist, dennoch kommt es schlecht an, weil frau das Ziel schon näher wähnt. Noch schwieriger ist es aber, auf Fragen die richtige Antwort zu geben. "Auf jeden Fall unter 4:05" löst immerhin eine Trotzreaktion aus. Bettina sprintet mir davon, ich fühle mich an Helsinki erinnert und mache von hinten noch ein Abschiedsfoto. Doch diesmal hole ich irgendwoher neue Kräfte, komme wieder ran und korrigiere meine Schätzung: "ganz bestimmt unter 4" kann ich jetzt verkünden und wir fliegen gemeinsam dem Ziel entgegen, in meinem Fall unter dem Ausstoßen seniler Erschöpfungstöne. Selten war es so schön, auf der Wiese zu liegen und ein Bier zu trinken. Und ich feiere einstweilen meine "Eins Minus" - der nächste Blaue Brief kommt bestimmt.
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25.04.10 London, Marathon Zu meinem Lauf: 42,2km, 3:40:55, 123. M55 von 931 (13%), 6283. gesamt von 36549 (17%) Die isländische Aschewolke verschafft mir ein besonderes Vergnügen: Ich darf mit dem Auto nach England fahren! Das dauert zwar länger, aber es ist der gefühlsstarke Weg, um "heimzukommen" auf die Insel. Die weißen Klippen von Dover näherkommen zu sehen, das macht mich seit 37 Jahren glücklich. Mein 11. London-Marathon ist dagegen ein gewagtes Experiment. Nur 3 Wochen nach dem Ultra-Debüt gehört etwas Glück dazu, sollen die Knochen mitspielen. Um das Wagnis auf die Spitze zu treiben, laufe ich solange wie möglich im 5min-Schnitt auf eine 3:30 zu. Dass es gut geht, glaube ich selbst nicht. Aber ich bin jetzt ein Ultra und kein Weichei! Mein Kopf hat den Respekt vorm Marathon verloren, aber leider meine Muskeln nicht. Ich bezahle dafür mit schmerzhaften 10km am Ende, die ich für die Psyche in Runden um den Ümminger See einteile. Ich muss noch einen Krampf wegdehnen, aber dann laufe ich beschwingt wie selten ins Ziel. Experiment gelungen! Doch wiederholt wird es nicht.
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03.04.10 Kapstadt
(Südafrika), Two Oceans Marathon
Zu meinem Lauf: 56km, 5:35:28, ca. 2500. gesamt von ca. 7300 Die Schwelle von Übermut zu Leichtsinn ist klein. Es gab Zeiten, da bin vor dem London-Marathon kaum vor die Haustür gegangen aus Angst, mich zu erkälten oder zu verletzen. Nach 10 Jahren drängt es mich aber auch nach Abwechslung. Dass es dann gleich ein Ultra wird, liegt einfach am passenden Termin. 3 Wochen vor London, das wird schon irgendwie gut gehen ...
Einfach länger zu laufen, ist jedenfalls eine Methode, um den Respekt
vor dem Marathon abzubauen. Reine Kopfsache! Ist man von Beginn auf
Ultra eingestellt, verlieren die Kilometer von 30 bis 40 ihren
Schrecken. Das funktioniert um so besser, weil ich es relativ entspannt
sehe und mit zunehmender Distanz einige Gehpausen einlege. 56 Jahre, 56
Kilometer - für jedes Jahr einen Kilometer. Dass ich das noch erleben
darf!
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21.03.10
Hörnum-List, Syltlauf
Sylt ist eine hochmoderne Insel am Puls der Zeit, doch der SV Tinnum
gibt sich traditionell bis altbacken. Noch immer werden zur Anmeldung
schöne Postkarten hin- und hergeschickt und Verrechnungsschecks (!)
eingesammelt. Online-Anmeldung gibt's nicht, von den Läufern wird aber
dennoch der fortgeschrittene Umgang mit der Drucker-Software erwartet:
Nicht in Original-Größe eingeschickte Anmeldeformulare "werden
unbearbeitet zurückgesandt". Das alles ändert nichts am Kultcharakter
des stets früh ausgebuchten Syltlaufs auch nach 29 Jahren. Eine gewisse
Schrulligkeit macht ja auch sympathisch. Unverändert liebevoll wird das
Wochenende abgespult. Heimische Folklore bei Nudelparty und Siegerehrung
zaubert ein Lächeln in die glücklichen Läufergesichter. Stolz kann jeder
sein, der die 33km von Süd nach Nord entlang dieser sehr langen Insel im
strengen Zeitlimit von 4 Stunden geschafft hat. Über 900 Startnummern
für Einzelstarter wurden diesmal vergeben, doch die Ergebnisliste zeigt
nur 662 Finisher. Da wirkt sich offenbar der Trainingsrückstand nach dem
Schnee-Winter aus, viele gemeldete Läufer fühlten sich noch nicht fit
für den Lauf. Zu meinem Lauf: 33,3km, 2:55:52, 18. M55 von 49 (37%), 196. gesamt von 662 (30%) (Eigenwertung) Der Respekt vor dem langen Trainingslauf brachte mich auf die Idee, zum vierten Mal beim Syltlauf mitzumachen. Im Rahmen eines schönen Landschaftslaufs fällt das leichter, dachte ich mir. Die Gefahr dabei ist nur, dass man doch wieder etwas zu schnell läuft. Beides hat sich bestätigt. Meine Startnummer habe ich rechtzeitig über ein Internetforum erworben. Für Frank hoffen wir auf den Schwarzmarkt vor Ort und werden nervös, als unser Zug 2 Stunden Verspätung hat. Doch Holger erwartet uns bereits am Bahnhof mit einem 20-Euro-Schnäppchen, danke dafür! Beim Start rät Mr. Syltlauf, Franz Beilmann, wie gewohnt zur Vorsicht. "In den Dünen hinter Kampen habe ich schon gestandene Marathonläufer weinen sehen," beschreibt er die heutigen Anforderungen. Doch wir haben Kaiserwetter, und für Menschen aus dem Ardeygebirge sind die Sandhügel keine unüberwindbaren Höhen. Wir vergießen keine Tränen, sondern zeigen bei Überholmanövern ein inneres Grinsen. Peter Greif hätte seine Freude an uns, es ist ein langer Lauf mit langer Endbeschleunigung, am Schluss fliegen wir dem Ziel entgegen. (Foto: Kulot)
In der Ergebnisliste sucht man uns dennoch vergebens, denn zusätzliche
20 Euro ist uns die Namens-änderung nicht wert. Die Medaille gibt's
schließlich auch ohne Chip am Fuß. Also sind es mindestens 664 Finisher,
oder noch mehr. |
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27.02.10
Vreden, Volkslauf Zum 41. Mal gibt es diese bodenständige Veranstaltung schon, also seit 1970! Schön, dass sich zwischen all den Agentur-Events auch solche Vereinsläufe halten können. Hier auf dem Land scheint die Welt noch immer in Ordnung, sieht man all die engagierten freiwilligen Helfer, insbesondere die jugendlichen unter ihnen. Hier an der holländischen Grenze kann man geradezu in Nostalgie schwelgen ... solche kleinen traditionellen Läufe sind es, die die Szene seit jeher am Leben halten. Und das alles für 5 Euro, anderswo HAT man schon allein höhere Nachmeldegebühren! Genug der Sozial-Romantik, was zählt sind Fakten: Hier vor allem eine schnelle Strecke. Die größten Bodenerhebungen auf 21km sind die Straßenschwellen für die Verkehrsberuhigung. Lange Geraden durch Feld und Flur, der Läufer kann sich ganz auf seine inneren Stärken besinnen ...
Foto Uli Benke:
Ich habe diesen Start ursprünglich geplant, um eine Quali-Zeit für New York zu laufen. Doch das ist gar nicht mehr nötig. Die New Yorker haben meine Zeit von 2009 ein 2. Mal anerkannt, obwohl ich mich damit auch letztes Jahr schon erfolgreich beworben hatte. Also kann ich es entspannt angehen. Will ich aber nicht! Bei gerade mal 140 Teilnehmern sollte es doch möglich sein, auf's Treppchen zu kommen, hoffe ich mal wieder. Ich lege einen flotten Start hin, muss dennoch Frank K. davon ziehen lassen - na gut, 8 Jahre jünger, damals konnte ich das auch ... Dann hilft mir Detlef W., nicht zu schnell zu werden, bis ich mich nicht mehr bremsen lasse, weil ein Schwarz-Grauer überholen will. Mit dem kämpfe ich bis zum Zieleinlauf und habe dann um 2 Sekunden das Nachsehen. Ich bin im Mittelfeld der Altersklasse, und dennoch hochzufrieden, denn altersbereinigt ist es mein zweitbester Halbmarathon aller Zeiten.
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07.02.10 Herten-Bertlich,
Straßenläufe Kann es sein, dass die Kuchentheke in Bertlich noch besser geworden ist? Die Auswahl ist verlockender denn je! Ansonsten alles beim
Alten, nämlich perfekt! Das Schöne in Bertlich ist auch, dass es ein
Lauf für Insider bleibt. Hier wird keine große Werbetrommel gerührt, man
bleibt seinen Prinzipien treu, und auch beim zuverlässig schlechten
Wetter kommen immer dieselben 800 bis 1000 Stammgäste. Und das sicher
nicht wegen der "schönen" Strecke, sondern weil man sich hier als Läufer
wie zuhause fühlt. Zu meinem Lauf: 10km, 43:40, 2. M55 von 7 (29%), 33. gesamt von 143 (23%) Schon nach dem ersten Kilometer ist mein Tag gerettet: Ich stoppe 4:10 min! Natürlich anfängerhaft zu schnell, aber ich freue mich trotzdem. Denn ich hätte gar nicht gedacht, dass ich jemals wieder so schnell sein könnte. Im Bertlich-typischen Gegenwind werde ich später ausgebremst, aber dann kriege ich doch noch die 2. Luft und renne die letzten 3 km in 4:18 - 4:15 - 4:11. In der Freude darüber kann ich es verschmerzen, dass ich mal wieder Zweiter bin und bei der Pokal-Ausgabe nur neidvoll zuschauen kann. Nun bin ich dem
unvermeidlichen Marian K. schon ausgewichen auf die 10km-Distanz, aber
irgendein Super-Oldie hat doch immer die Nase vorn, diesmal ist es Henry
M. aus Bochum. Jetzt muss ich wohl bis zur M60 |