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Alle meine Wettkämpfe
(letzte Aktualisierung: 22.07.25)
 

siehe auch:  schönste Läufe in Westfalen  Trophäen





Je älter wir werden, um so mehr Humor
brauchen wir, um uns selbst zu ertragen.

(Verena Kast, Psychoanalytikerin)
 



Die nächsten Läufe:

ab 09.08.25 Deutsche Grenzerfahrung Teil 4
26.10.25 Valencia (ESP), Halbmarathon

lfd.
Nr.

Datum

Ort

Name

Event
lfd Nr

 Distz
km

Distz
lfd Nr

ømin
/km

Std

Min

Sek

Link zu persönlichen
kurzen Eindrücken

2025

542 06.07.25

Bédoin (F)

HM Mont Ventoux

1 21,1 71 9:05 3

14

18

Der Traum vom Berg

541 07.06.25

Gigondas (F)

La Gambade

4 11,4 1 7:00 1

19

53

Härtetest fürs Knie

R42 01.06.25

Vaison-la-Rom. (F)

Gran Fondo Mt. Ventoux

5 78 1 15,8 4

57

45

Noch nicht das Ende

R41 18.05.25

Gréoux-l.-Bains (F)

Les Boucles du Verdon

2 104 1 21,6 4

50

32

Einfach nur schön

R40 04.05.25

Cornillon (F)

GF Provence Occitane

2 53 1 18,9 2

48

20

Allerletzter

540 27.04.25

London (UK)

Marathon

26 42,2 65 7:36 5

20

54

Trainingslauf

539 09.03.25

Lissabon (POR)

Halbmarathon

1 21,1 70 6:24 2

15

16

Am Ende mulmig

538 16.02.25

Herten-Bertlich

Straßenläufe

46 4,7 1 5:38  

26

29

Oscar-Serie

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2006  2007  2008  2009  2010

542

06.07.25 Bédoin (F), Semi Marathon Mont Ventoux
21,1/1.600 Höhenmeter

Der Mont Ventoux hat unter Radfahrern Legendenstatus. Er übt seinen Reiz natürlich auch auf Läufer aus. Das ganze Jahr über finden hier zahlreiche Veranstaltungen statt: Rennrad, Mountainbike, Triathlon, Duathlon, diverse Trail- und Ultraläufe und eben dieser eine Straßenlauf, für den die Distanz von Bédoin zum Gipfel passenderweise ziemlich genau einen Halbmarathon ergibt. In diesem Jahr haben die Veranstalter die Rekordzahl von 1.500 Anmeldungen zugelassen. Monate zuvor schon waren die Plätze ausgebucht. Auf dem zentralen Platz in Bédoin empfängt die Läufer am Samstag eine kleine Messe mit Verkaufsständen, die Favoriten werden vorgestellt und der Streckenverlauf präsentiert. Selbstverständlich gibt es zur Startnummer die obligatorische Flasche Wein. Wir können sogar wählen zwischen weiß, rot und rosé. Los geht's dann am Sonntagmorgen um 8 Uhr. Eigentlich schon etwas spät für die aktuellen Temperaturen, zum Glück ziehen später Wolken auf. Es gibt 4 üppige Verpflegungsstationen und im Ziel sogar Freibier. Dazu eine schöne Medaille. Und dann heißt es warten auf den Shuttlebus zurück zum Start, aber auch das klappt gut, genau wie die Kleidersackrückgabe.

Zu meinem Lauf: 21,1 km/1.600 Höhenmeter,
3:14:18, 7. M70 von 8, 1.269. gesamt von 1.479

Im dritten Versuch soll heute endlich dieser Traum wahr werden. Vor 4 Jahren schon angemeldet, habe ich vor der Hitze zurückgezogen, im letzten Jahr wieder, da war der Meniskus dagegen. 18 Mal war ich mit dem Rennrad oben, doch ich will diesen Legenden-Berg nun auch laufend erleben. Das Zeitlimit liegt bei 3:40 Stunden. Sicher bin ich nicht, ob ich das im fortgeschrittenen Rentenalter schaffen kann.

Die ersten 6 km steigen nur mäßig an, hier gelingt mir noch ein Schnitt von unter 7 min/km. Ein Polster, das ich noch brauchen werde. Dann kommt die berühmte Kurve von St. Estève, und das Rennen ist im Prinzip für mich vorbei. Denn ab hier wird es zum Wandertag. Mein Plan ist, unter 10 min/km zu bleiben. Das klappt, wenn auch nur knapp. Ich hatte gehofft, hier noch ab und zu in den Laufschritt verfallen zu können. Diese Versuche breche ich jeweils schnell ab.

Jedenfalls geht der Traum erfolgreich zu Ende. Mit dem Ergebnis wäre ich vorher zufrieden gewesen, doch der Verlauf ernüchtert mich. Etwas mehr Lauftempo hätte ich mir schon gewünscht, die Realität sieht anders aus. Der Sieger war übrigens in 1:30 Std oben!

 

541

07.06.25 Gigondas (F), La Gambade
5,5/11,4/21,5/42

2500 Meldungen bedeuten für das Lauf-Wochenende in Gigondas bei der 37. Auflage einen neuen Teilnehmerrekord. Den haben sich die Veranstalter redlich verdient. Hier stimmt alles bis ins Detail, von den Infos auf der Webseite, der gut organisierten Startnummernausgabe mit nützlichen Geschenken (Rotwein für die Langstreckler), der Moderation an Start und Ziel, der bestens markierten Strecke bis zur schnellen Auswertung und Siegerehrung. Das alles in bester Stimmung und auf eine liebenswerte Art. Einzig über die neue Schikane vor dem Zieleinlauf kann man geteilter Meinung sein. Man wähnt sich schon im Ziel, dann wird man über zahlreiche steile Treppenstufen nochmal hoch zur Burgruine geschickt und wieder steil hinunter auf die Zielgerade. Ein Spektakel für die Zuschauer, eine Tortur für unsere Oberschenkel.


Zu meinem Lauf: 11,4 km/420 Höhenmeter, 1:19:53, 1. M70 von 4, 166. gesamt von 547

Den Halbmarathon traue ich mir nicht zu, der 5er ist mir zu kurz. Also wähle ich für meinen 4. Auftritt in Gigondas erstmals die 11km-Distanz. Das soll ich nicht bereuen. Über schmale, steinige Pfade geht es rauf und runter, das hat alpinen Charakter und ist ein Genuss. Gegen die einheimischen Bergziegen rechne ich mir nichts aus, dennoch schiele ich natürlich auf die Meldeliste. 7 Siebziger stehen darin, dass 3 nicht antreten, war nicht zu erwarten. Es gibt keine Nettozeiten, also stelle ich mich ziemlich weit nach vorn. Nach 3 km überholt mich ein alt und sehr fit aussehender Konkurrent auf ignorante Weise. Mit seinem gestählten Body kann ich nicht mithalten, aber er bleibt in Sichtweite. Bei der Verpflegungsstation lass ich mir nur kurz Wasser in die Mütze schütten und gehe fix an ihm vorbei. Ich hab ihn längst vergessen, da überholt er mich am Ortseingang doch wieder. Das motiviert mich zu einer letzten übermenschlichen Anstrengung und ich bin vor ihm auf der Treppe zur Burgruine. Doch ich ahne schon, was passiert. Auf der Zielgeraden ist er der Stärkere, ich beiße die Zähne zusammen, aber muss ihn vorbeilassen. Das trübt nur kurz die Zufriedenheit mit der eigenen Leistung. Das Knie feiert heute ein echtes Comeback, es war ein Härtetest. Und das wird auch noch belohnt, denn der vermeintliche Konkurrent ist jünger als gedacht. Dann darf er auch den besseren Body haben.

 

R42

01.06.25 Vaison-la-Romaine (F), Gran Fondo Mont Ventoux
135/3200, 106/2600, 78/2135

Das ganze Jahr über finden zahlreiche Sportveranstaltungen am Mont Ventoux statt. Es gibt Straßenläufe, Trailläufe, Triathlons, Mountain-Bike-, Gravel- und Straßen-Radrennen. Dieser Gran Fondo ist mit rund 4.000 Teilnehmern das größte aller Events. Alle 3 Distanzen starten gleichzeitig. Es ist ein schöner Anblick, wenn alle in den Straßen von Vaison im gleichen vorgeschriebenen Teilnehmertrikot auf den Startschuss warten. Unterwegs kann man sich dann nach Tagesform für eine der 3 Strecken entscheiden. Mehr als die Hälfte fährt die Langstrecke, gut 1000 den Medio Fondo und über 500 sind beim Piccolo dabei. Das Ziel ist oben am Gipfel, die letzten 6 km bei Auf- und Abfahrt sind für alle anderen Verkehrsteilnehmer gesperrt. Das erhöht deutlich die Sicherheit, denn so mancher Radler benötigt taumelnd vor Erschöpfung am Ende die ganze Straßenbreite. Vom Ziel aus gilt es dann, nochmal 30 km zum Startort zurück zu fahren. In der rasenden Abfahrt nach Malaucène passieren gefühlt mehr Unfälle als zuvor im eigentlichen Rennen. Zweimal kommt uns hier ein Rettungswagen entgegen.

Zu meinem Rennen: 78 km/2135 Höhenmeter, 27. von 57 M65+, 294. von 536 gesamt

Ich hatte eigentlich damit abgeschlossen, wettkampfmäßig auf den Ventoux zu fahren, und schon im letzten Jahr auf die Teilnahme verzichtet. Dann aber sah ich die neue Piccolo-Route. Sie ist einfacher als zuvor und führt nicht nur direkt an unserem Heimatdorf Mollans vorbei, sondern geht auch über den geliebten Col de Fontaube. Da kann ich doch nicht zuschauen! Ich will dabei sein, aber langsam. Lange achte ich auf den Wattmesser und versuche, Kraft zu sparen. Angenehm entspannt geht es durch die schöne Landschaft, auch dank der ruhigen Atmosphäre im Fahrerfeld. Zumindest hier im hinteren Feld drängelt keiner, es wird rücksichtsvoll gefahren. Ich gönne mir in der Auffahrt zum Chalet Reynard mal eine Trinkpause, auch im letzten Abschnitt zum Gipfel halte ich zweimal kurz an, um Luft zu holen. Insgesamt dokumentiert Garmin 11 Minuten Stehzeit und durchschnittlich 110 Watt. Das reicht für eine überraschend ordentliche Platzierung und bringt den Vorsatz schon ins Wanken, dass dies das allerletze Mal gewesen sein soll. Mal schauen, was die anderen dazu sagen.

R41

18.05.25 Gréoux-les-Bains (F), Les Boucles du Verdon
152/2150, 104/1430, 78/950

Bereits zum 26. Mal wird diese traditionsreiche und doch recht übersichtliche Veranstaltung ausgerichtet. Wie stets in Frankreich hat ein Radrennen hohe Akzeptanz bei der von Straßensperren betroffenen Bevölkerung. Selbst für einzeln herannahende Teilnehmer werden die Kreuzungen freigehalten, in den Dörfern werden die Radler mit "Bon Courage" ermuntert und beklatscht. Dabei ist dieses Rennen eher ein Insider-Event. Zwar ist die Kurzdistanz ohne Zeitnahme und sogar für E-Biker geöffnet, doch in den beiden anderen Feldern finden sich fast ausschließlich ernsthafte Wettkämpfer auf hohem Niveau. Die Sieger fahren knapp 40er Schnitt und werden bei der Ehrung entsprechend gefeiert.

Zu meinem Rennen: 104km/1430 Höhenmeter, 15. von 16 M70+, 399. von 437 gesamt

Bei unserem Debüt im Vorjahr waren wir von der Landschaft dieser Haute Provence so angetan, dass die Wiederholung außer Frage stand. Auch das Wetter spielt mit, es ist der bisher wärmste Tag des Jahres. Das Training ist der Herausforderung immer noch nicht angemessen, der erste Hunderter liegt nur 3 Tage zurück. Ich stelle mich beim Start in die letzte Reihe. Dann dauert es keine 2 Kilometer, bis mir alle davongefahren sind. Die nächsten 60 km bin ich überwiegend allein unterwegs. Nur kurz gibt ein riesenhafter E-Bike-Fahrer mir mal schönen Windschatten. Dann kommen die Asse von der langen Strecke dazu und rauschen in Gruppen an mir vorbei, zum Teil mit Motorradbegleitung. Am letzten Anstieg kann ich über das Tempo der anderen nur staunen. Die Ergebnisliste ist wieder ernüchternd, trübt aber nicht die Erinnerung an einen schönen Tag auf dem Rad. Nur Claudia hat sich auf der Kurzstrecke schon nach 10 km verfahren. Deshalb beschließen wir, das Ganze privat zu wiederholen. Weil es so schön war.

R40

04.05.25 Cornillon (F), Gran Fondo Provence Occitane
155/2300, 115/1590, 53/630

Der Veranstalter des beliebten Gran Fondo Mont Ventoux hat daraus seit einigen Jahren eine 3er Serie gemacht. Den Auftakt macht diese Veranstaltung an der berühmten Ardèche, im Herbst geht es dann noch durch den Luberon. Der Aufwand ist für alle drei Rennen gleich, die Resonanz jedoch immer noch nicht. Rund 600 Teilnehmer sind es heute auf den 3 Distanzen, dafür werden wohl an die 300 Helfer aktiviert. Allein an jeder Straßenkreuzung steht mindestens ein Freiwilliger, der die freie Fahrt für die Radfahrer sichert. Dazu gibt es ein Messedorf, aufwendige Verpflegung und eine umfangreiche Siegerehrung, für jeden ein Trikot, Trinkflasche und Medaille. Nicht zu vergessen die Bilderbuchlandschaft an Cèze und Ardèche.
 

Zu meinem Rennen: 53 km/630 Höhenmeter, 2:48:20, 55. gesamt von 55

Am Tag zuvor hatten wir unsere Startunterlagen abgeholt, schon mit dem Vorsatz, heute gar nicht an den Start zu gehen. Zum Glück überlegen wir uns das nochmal. Soll man sich denn von einerm gruseligen Wetterbericht verrückt machen lassen? Es kommt dann doch erstmal wie vorhergesagt. Pünktlich zum Start setzt der Regen ein, dazu noch Donnergrollen. Auf der großen Runde geben 50 Leute das Rennen auf und kürzen nach einem Drittel ab. Wir halten auf unserer Piccolo-Runde durch und werden mit einer trockenen zweiten Hälfte belohnt. Bei der Zieleinfahrt wird Claudia vom Moderator als W70erin vorgestellt, ich lasse ihr den Vortritt und komme so in den zweifelhaften Genuss, die Ergebnisliste von unten zu betrachten.

540

27.04.25 London (UK), 45. Marathon
42,2

Mit der 45. Ausgabe hat sich der London Marathon dem Größenwahn verschrieben. Über 800.000 Menschen hatten sich vor einem Jahr um eine Startnummer beworben. Nur folgerichtig wurde nun das Ziel ausgegeben, den größten Marathon aller Zeiten auszurichten. Mit über 56.000 Finishern ist das gelungen und New York auf den zweiten Platz verwiesen. Die Organisation hat das verkraftet. Start- und Zielabläufe, die Versorgung an der Strecke, alles funktioniert reibungslos. Selbst die Enge auf der Strecke war nicht spürbar größer als in den Vorjahren. Doch mehr Läufer bringen auch mehr Zuschauer, und hier waren die Kapazitäten am Ende. U-Bahnstationen mussten zeitweilig wegen Überfüllung geschlossen werden, hier ging nichts mehr. Schade, wenn auch unter Umweltgesichtspunkten positiv, dass es weder auf der Messe noch im Ziel irgendwelche Goodies gibt. Nur die Medaille wird immer größer und schwerer. Und richtig golden ist sie diesmal. Für die 46. Ausgabe haben sich übrigens mehr als 1,1 Millionen Menschen beworben.
 

Zu meinem Lauf: 42,2 km, 5:20:54, 119. M70 von 218, 41.870. gesamt von 56.706

Oft genug habe ich es in den letzten Tagen entschuldigend herausgepresst. Wäre es nicht "mein" London Marathon und nicht die Serie meines Lebens, ich käme bei diesem Trainingsstand nicht auf die Idee, einen Marathon zu laufen. Entsprechend unruhig bin ich vor dem Start, ich kann nicht sicher sein, wirklich anzukommen, und wenn, dann wie? Der vorsichtige Plan ist deshalb: Immer 3 km laufen, dann 300 m gehen. Das funktioniert so lange, wie es realistisch zu erwarten war, leider nicht so lange, wie erhofft. Schon vor der 30km-Marke ist der Erschöpfungszustand erreicht. Nicht zuletzt als Folge der sommerlichen Temperaturen mehren sich die kraftlos am Streckenrand liegenden Möchtegern-Athleten. Da mag ich gar nicht hinsehen. Selten bin ich mir so alt vorgekommen wie heute. Mit einigermaßen zügigem Gehen lege ich Meile um Meile zurück und bin damit ein Teil der Mehrheit. Ohne bleibende Schäden das Ziel zu erreichen, ist meine Restaufgabe. Oft genug denke ich daran, dass dieses 26. Mal mit einiger Wahrscheinlichkeit das letzte Mal gewesen sein könnte. Das lässt die Augen wässrig werden, schon beim Start, dann wieder auf der Tower Bridge und nochmal auf der Mall.

Im Rückblick sehe ich es positiver und buche das ab als Trainingslauf mit Endverlangsamung. Garmin dokumentiert gnadenlos, dass ich 2:27 Stunden gegangen bin. Kein Wunder, dass ich danach keinen Muskelkater habe. Wie jedes Jahr nehme ich mir vor, beim nächsten Mal besser vorbereitet zu sein. Wenn es denn ein nächstes Mal geben wird.

539

09.03.25 Lissabon (POR), Halbmarathon
10/21,1

Unter den rund 20.000 Läufern, die sich für diesen Halbmarathon angemeldet haben, kommen 13.000 aus dem Ausland. Sarkastisch könnte man vermuten, dass so wenige Einheimische hier starten, weil sie die Strecke kennen. Der Start auf der gigantischen Hängebrücke ist in der Tat spektakulär. Danach aber heißt es, Kopf runter und durchziehen bis ins Ziel. Die erste Hälfte laufen wir auf der Autobahn und auch danach weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit und fernab der City. Als wir dann noch in einem Stau vor dem Zieleinlauf enden und schließlich eine Stunde bei der Kleiderbeutelrückgabe um Erfolg kämpfen, bleibt von diesem Lauf nicht viel Positives. Er gehört eben zur Serie der Superhalfs, das erklärt die hohen Teilnehmerzahlen. Doch auch sonst ist er die Reise wert, denn Lissabon ist wunderbar, da wird das Laufen zur Nebensache.


Zu meinem Lauf: 21,1 km, 2:15:16, 34. M70 von 65, 13.712. gesamt von 17.850

In kurzem Takt hatten wir die Trainingsdistanz auf 16 km gesteigert, immerhin. Doch schnell zeigt sich heute, dass die Erholung davon nicht ausreichend war. Die Beine sind von Beginn an schwer, die Tagesform schlechter als zuletzt im Training. Lange geht es nach dem Start bergab, da mache ich noch ordentliches Tempo. Aber schon bei km 13 ist die erste Gehpause fällig und damit ein Bann gebrochen. Der Rest besteht aus immer kürzerem Wechsel zwischen Laufen und Gehen. Ein unwürdiges Schauspiel, doch ich habe keine Wahl, will ich hier aufrecht das Ziel erreichen. Dank dieses Spaziergangs bleibt der Kreislauf stabil und auch von Muskelkater bleibe ich danach verschont. Beim Gedanken an einen Marathon in 7 Wochen allerdings wird mir ganz schön mulmig.

538

16.02.25 Herten, 122. Bertlicher Straßenläufe
800m/5/7,5/10/15/21,1/30

Die Bertlicher lassen sich auch von der Sportplatz-Baustelle nicht stoppen, selbstverständlich nicht. Kurzerhand wird der Zieleinlauf neu organisiert, der Marathon allerdings muss einmal ausfallen. Auch die Läufer bleiben trotz der um 300m verkürzten Strecken treu. Rund 800 Aktive melden sich an, damit erreicht der rührige SuS Bertlich selbst unter diesen Einschränkungen und bei wie meistens nicht gerade optimalem Wetter wieder altes Niveau. Die Laufgemeinde weiß eben zu schätzen, dass hier fach- und sachkundige Vereinsarbeit geboten wird.


Zu meinem Lauf: 4,7 km, 26:29, 1. M70 von 2, 65. gesamt von 123 (53%)

Immer noch lässt das Knie keine Steigerung des Trainings zu. Noch dazu hat der endlich konsultierte Pneumologe ein Belastungsasthma diagnostiziert, das durch Kälte noch verstärkt wird. Seit Jahren plage ich mich mit diesen Hustenanfällen herum. Hilft es, wenn ich nun weiß, was es ist? Das verordnete Asthma-Spray macht mich jedenfalls noch nicht schneller, wie ich heute feststellen muss.

Genau wie ich hatte sich ein M70-Konkurrent im letzten Moment noch vorangemeldet. Die Google-Recherche beruhigt schnell, mein Trainingstempo sollte reichen. Nach einem schnellen ersten Kilometer muss ich erwartungsgemäß schnell nach Luft schnappen. Der Konkurrent war schnell zurückgeblieben, der AK-Sieg ist mir sicher. Ich halte also die  weitere Quälerei im noch erträglichen Rahmen und laufe zwar nicht lächelnd, aber doch aufrecht ins Ziel. Nach 30 vergeblichen Jahren halte ich dann den 3. Bertlich-Oscar in Serie in den Händen. Die neue transparente Voranmeldung macht es möglich.

Foto: Wieder Doppel-Oscar für Laufen in Witten

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